Jeder macht, was er machen kann
Ich komme mir vor wie ein Telefon-Junkie. Mein Telefon wurde in den letzten zwei Tagen mehr bemüht als in den vergangenen zwei Jahren. Mir schwirrt der Kopf. Er fühlt sich momentan an wie ein Bienenschwarm. Gedanken und Gefühle fliegen wild durcheinander.
Meine Freundin fängt mich moralisch auf, so gut sie kann. So gut, wie man das von Kärnten aus machen kann über achthundert Kilometer hinweg.
Jammern? Ja, ich jammere. Nacht für Nacht jammern mir die Alten im Pflegeheim die Ohren voll, und ich höre ihnen geduldig zu. Irgendwann strömt es auch mal aus mir raus. Dann doch am Besten im Internet, wo ich niemanden direkt volljammere sondern die Allgemeinheit.
Okay - ich stelle den Jammer- und Auskotzmodus kurz ab:
Meine Mutter tut sich nach wie vor schwer mit dem Gedanken, meinen Vater in ein Pflegeheim abzugeben. Wenigstens zur Kurzzeitpflege. Eile ist aber geboten, weil er schon diese Woche aus dem Krankenhaus entlassen wird. Eine Zurückverlegung meines Vaters in die Obhut meiner Mutter wäre fatal. Das sehen eigentlich alle Beteiligten so.
Wir hangeln uns von Tag zu Tag und harren der Dinge, die da kommen.
Jeder macht, was er machen kann.
bonanzaMARGOT
- 30. Okt. 12, 17:26
- Nach der Nachtwache ist vor der Nachtwache
leicht lassen sich allerhand ratschläge von außen geben. und leicht lässt sich von den pflichten gegenüber den eltern reden.
ich kann nur empfehlen, was immer empfehlenswert ist, dass man in der familie durch gespräche klarheit schafft, bevor die krise, die man sich verständlicherweise immer weit weg wünschte, plötzlich eintritt. aber auch leicht gesagt. vielleicht, wenn man in einem "idealen" familiären umfeld lebt ...
wie du es sagst, shhhhh, der umgang mit solchen problemlagen ist individuell. viele gefühle, ängste spielen eine rolle.