Friedensnobelpreis 2012
Die Europäische Union bekam den Friedensnobelpreis. Weiß nicht recht, was ich dazu sagen und empfinden soll. Ich sehe doch einige kulturelle und politische Verwerfungen, die den Frieden gefährden könnten. Es ist schwer zu überschauen, und der Euro spaltet auch.
War klar, dass die Journalisten tönen: „Wir sind Friedensnobelpreisträger!“ Es ist wahr, dass wir in Mitteleuropa noch nie einen solch langen Frieden hatten. Eine historische Leistung, welche wir aber, glaube ich, nicht nur Europäern zu verdanken haben.
Das Nobelpreiskomitee meinte es gut: Reichen wir den Europäern mal ein Bonbon gegen ihr angekratztes Selbstbewusstsein; sieht danach aus, dass sie es nötig hätten. Barack Obama erhielt damals durch den Friedensnobelpreis Vorschusslorbeeren … War das pädagogisch sinnvoll? „Yes, we can!“ Hoffentlich können wir es besser. Ich wünsche mir noch sehr lange Frieden. Sowieso mehr Frieden auf der ganzen Welt. Eigentlich fühle ich mich mehr als Weltbürger denn als Europäer. Die deutschen Bürger wurden nicht gefragt, ob sie diese Europäische Union wollen. Die Norweger, welche den Nobelpreis ausrichten, wurden gefragt und stimmten damals knapp dagegen. Wenn wir etwas mehr Bürgerbeteiligung an der Europäischen Union hätten, würde ich mich wahrscheinlich über die Verleihung des Friedensnobelpreises freuen. Ich identifiziere mich ungern mit Dingen, mit welchen ich de facto gar nichts zu tun habe. Drum kann ich auch kein richtiger Fußballfan sein. (Na ja, nach einigen Bier werde ich auch enthusiastisch.) Heute Abend spielt Deutschland gegen Irland in Dublin. Das könnte haarig werden. Hoffentlich bleibt`s friedlich auf den Rängen ...
bonanzaMARGOT
- 12. Okt. 12, 15:14
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