Am Arsch


Ein Problem der Nachtwache ist, dass sie kaum Wertschätzung erhält – weder von den Kollegen, Chefs noch von den Bewohnern und Angehörigen. Das liegt zum einen an den naturgemäß wenigen kommunikativen Kontakten, die man nachts hat, und zum anderen daran, dass die Arbeit der Nachtwachen leicht übersehen wird - weil man da schließlich schläft. Der Nachtdienst ist das Stiefkind der Altenpflege. Nur Kollegen, die selbst ab und zu im Nachtdienst arbeiten, zeigen mehr Verständnis und Mitgefühl gegenüber den Härten der Nachtarbeit. Als wir noch zu zweit waren, konnten wir uns gegenseitig moralisch aufbauen. Was mir am meisten zu schaffen macht, seitdem ich alleine die Stellung halte, ist nicht die Arbeit an sich, sondern dass ich auf mich alleine gestellt bin, dass die ganze Verantwortung auf meinen Schultern lastet, - dass ich alles schlucken muss. Nervlich gehe ich sozusagen am Stock. Schwer zu sagen, wie lange ich das noch durchhalte.
Die Heimbetreiber, welche mit dem Personal total am unteren Limit fahren, begehen ein Verbrechen an ihren Mitarbeitern und an den Bewohnern. Geld wiegt mehr als die körperliche und psychische Gesundheit und mehr als die Sicherheit. Und das Beste ist: sie sagen dir, dass wir noch froh sein können, weil wir im Vergleich noch gut besetzt wären … und was gibt es nachts schon zu tun? Darum kann man der Nachtwache noch zusätzlich ein paar Arbeiten aufdrücken, damit sie sich nicht langweilt.
Ich fühle mich verhöhnt. Irgendwann platzt mir mal gewaltig der Kragen – wenn ich nicht zu müde und ausgepowert bin. Wie jetzt. Nach drei Nächten. Mir fehlt sogar die Energie, mich am PC richtig auszukotzen. Mein Kopf bringt die Worte nicht zusammen.

Ein schöner Spätsommertag. Ich schwinge meinen trägen Arsch unter die Dusche, und dann geht`s ein paar Sonnenstrahlen einfangen.

Neugieriger (Gast) - 04. Sep. 13, 15:11

sag mal:

wann änderst du endlich was an deinem leben? oder ist herummosern dein freizeithobby?

bonanzaMARGOT - 04. Sep. 13, 15:14

so neunmalkluge, anonyme abkacker wie du fehlen mir gerade noch.
anonymer abkacker (Gast) - 05. Sep. 13, 14:56

es ist dein blog - du kannst hier, wenn es dir hilft,- täglich deine immer gleiche leidensgeschichte abhandeln, und es wird sich auch in zukunft nichts ändern.
du KÖNNTEST aber auch, wenn du schon zu "vorsichtig" für andere veränderungen bist, dem ganzen etwas positives abringen, indem du zum beispiel eine doku über altenpflege schreibst. mach einen kurs, wie man sowas macht, oder nimm dir einen co-autor (nömix??) dazu, aber mach endlich was aus deinem leben!
(auch im hinblick auf eine potenzielle liebesbeziehung, frauen wollen keine loser.)
bonanzaMARGOT - 05. Sep. 13, 15:13

herr oder frau anonymer abkacker. ich bin bereits erwachsen, auch wenn du das offensichtlich anders siehst.
schön, dass du immerhin hier liest. und ich mich frage warum, wenn du derart negativ über meine lebenseinstellung denkst. wobei ich bezweifele, ob du die überhaupt kapierst. allein durch die lektüre einiger beiträge auf meinen blogs lässt sich die problematik meines lebens jedenfalls nicht eruieren.
zudem schreibe ich auf meinen blogs durchaus über andere sachen als über die schwierigkeiten in meinem altenpflegejob. jedes leben ist übrigens auch eine leidensgeschichte ... muss ich dir das erklären?

in meinem leben gibt es genügend positives. ich brauche keine doku über die altenpflege zu schreiben - da müsste ich ja ständig kotzen! den scheiss überlasse ich lieber anderen, die es besser können, und die die nötige distanz dazu haben.
ich schreibe hier (subjektiv) meine meinung zur altenpflege ..., zum leben und dasein überhaupt. dabei fühle ich mich wohl, und damit kann ich mich identifizieren. im alltäglichen leben (als mitglied der gesellschaft, als arbeitnehmer, als konsument und als opportunist im überlebenskampf) verbiege ich mich mehr als genug ...
mit dem schreiben von gedichten und beiträgen auf meinen blogs schaffe ich mir einen gewissen ausgleich.
natürlich kann einiges davon aussenstehenden, die zudem anders ticken als ich, als ewig dieselbe litanie erscheinen ... nun, dann sei es so.

ich bin gar nicht besonders vorsichtig. wäre ich das, hätte ich den nachtdienst (zumal alleine) längst aufgegeben. und ich würde auch keine fahrradreisen alleine quer durch deutschland unternehmen ...
und ich würde nicht ehrlich schreiben, was ich denke.
bonanzaMARGOT - 05. Sep. 13, 15:20

ach ja

du schreibst: frauen wollen keine loser.
auf die frauen, die mich als loser ansehen, verzichte ich gern.
bonanzaMARGOT - 10. Sep. 13, 09:40

es ist möglich, dass ich dem thema altenpflege gegenüber übersensibel bin, und dass ich da auch leicht reizbar bin.
aber den aggressiven ton hast du in meine kommentare hinein interpretiert. an meiner wortwahl kann ich nichts unanständiges sehen. auch wollte ich dich nirgendwo herabwürdigen. kontroversen sind mir immer wichtig. darum blogge ich u.a.. es ist wohl eher andersherum: wer meinen kommentar-stil nicht erträgt, muss hier ja nicht antworten.
ich wiederhole: deine anfängliche frage, warum ich nicht den job wechsele, kam mir wie ein ratschlag vor ...
ist ja kein problem. ich antwortete dir, warum dies eben nicht so einfach ist.
für meine polemik entschuldige ich mich, wenn sie dir überzogen erschien - aber, wie gesagt, es ist ein heißes thema für mich.
ahnung ist nicht gleich ahnung. man kann über die medien oder über angehörige, die in der pflege arbeiten, über die problematik informiert sein; aber es ist etwas ganz anderes, (wie ich) seit 1986 hautnah und ständig damit konfrontiert zu sein.
hinzu kommt sicherlich auch, dass ich ein kritischer und skeptischer mensch bin.
Lange-Weile - 05. Sep. 13, 10:27

neue Wege ?

Hallo Bo.,

das sind wirklich undankbare Jobs und kann Aggressionen auch bei Mitarbeiters aufbauen. Hatte man nicht kürzlich einen Pfleger wegen Misshandlung verurteilt, weil er eine an Demenz erkrankte alte Dame geschlagen und gestoßen hat?
Das sind auch Zeichen der Überlastung, weil die Zeit dafür bei den Pflegern nicht ausreicht, wenn einer ihrer Insassen sich sperrig stellt. Nicht nur, dass die Alten aggressiv werden, weil sie sich so hilflos fühlen, sondern auch das Pflegepersonal fühlt sich hilflos. Und das Ergebnis sind solch Übergriffe, die wahrscheinlich nicht mal gewollt sind.

Zur Zeit werden wohl auch einige Pflegeheime (in deiner Gegend) juristisch unter die Lupe genommen. Es heißt, es bereichern sich einige Chefs daran..sie plündern das System der Altenpflege aus. Das kann legitim ja nur darüber gehen, dass der Personalstand auf ein Minimum gedrückt wird, damit das Geschäft mit den Alten profitabel wird.. Und davon kannst du bestimmt ein Lied singen.

Solange nichts gravierendes passiert, lassen sie die Karre so laufen.

Ein anderes Beispiel aus den Medien aus einem ganz anderen Bereich, das du vielleicht auch wahrgenommen hast. Ein deutscher Praktikant einer englischen Bank fand man tot in seiner Wohnung. Im wahrsten Sinne des Wortes tot gearbeitet. Er hatte angeblich Tag und Nacht gearbeitet. Wahrscheinlich war er auch ein übereifriger, doch das System der Bank hat dies zugelassen und geduldet. Nun schaffen sie ein neues Regelwerk, damit ihre Mitarbeiter sich nicht zu Tode schinden. Das wäre ein schlimmes Image für die Bank.

Jetzt schlage ich noch mal den Bogen zur Altenpflege. Statt die Pfleger vor Gericht zu stellen, müssten die Gerichte auch das System der Altenpflege im Unternehmen unter die Lupe nehmen.

Und überhaupt - die konzentrierte Aufbewahrung der Alten isoliert vom Rest der Gesellschaft gibt dem Ganzen noch einen unwürdigen Charakter für den alten Menschen. Da wären neue Wege in dieser Hinsicht zu überdenken. So was wie Pflegefälle aller Generationen in einem Haus. In manchen Häusern laufen sogar Hunde durch die Gänge, weil sie den alten Menschen gut tun..sie für einen Moment wieder wach werden lassen.

LG LaWe


bonanzaMARGOT - 05. Sep. 13, 11:18

lawe, ich stecke ja bis zum hals in der materie und habe die missstände direkt vor augen, sehe an mir selbst, welche wirkung die überforderung zeitigt.
das personal arrangiert sich mit dem druck und der miesen arbeitsstituation, weil es gar nicht anders kann. die bewohner werden vernachlässigt, raucherpausen werden ausgedehnt, die alten werden zunehmend als last empfunden, man reagiert immer genervter und arbeitet schlampiger, bei der dokumentation wird gelogen - denn die arbeit, die gefordert wird, ist sowieso nicht zu schaffen. schließlich belügt man sich noch selbst ...

wenn im tv ein bericht über die altenpflege läuft, schalte ich um, weil ich nicht mehr sehen und hören kann, was seit jahren dokumentiert und darüber geredet wird.
ich empfinde fast so etwas wie ekel ..., wenn ich darüber nachdenke. und natürlich macht es mich ziemlich wütend! das ist gar nicht gut für meinen blutdruck.
nein, kaputt schuften will ich mich eigentlich nicht.
für mich gilt: ich arbeite, um zu leben. und nicht umgekehrt.

es gibt wunderbare konzepte für die altenpflege, aber viele scheitern an dem rationalisierungs-wahn, an der geldgier und an den hunderttausend bestimmungen.
eine gute pflege mit ausreichend personal (für alle bevölkerungsgruppen), kann nur geleistet werden, wenn der staat sie subventioniert. ansonsten rutschen wir immer mehr in eine zweiklassen-pflege. reiche bzw. wohlhabende leute können sich teure pflegeplätze leisten, und der arme rentner darf in einem nullachtfuffzehn altenheim dahinvegetieren. das sind dann nichts anderes mehr als armenhäuser mit schöner fassade.
ich erlebe seit vielen jahren, wie die pflege hinter der fassade aussieht.
auch diesen inneren konflikt, dass man seine arbeit nur sehr bedingt gut machen kann, muss man aushalten, wenn man ehrlich zu sich selbst bleiben will. das alles zerrt an den nerven, und ich nehme das freilich mit nach hause und in meine freizeit. es geht schließlich um menschenleben und um die menschenwürde.

dem anonymen stänkerer will ich noch sagen: die altenpflege wurde zu meinem beruf, weil die arbeit mit alten menschen viel freude machen kann, und weil sie interessant ist, weil ich von der gesellschaft ausgeklammerte lebensbereiche sehe, weil mich schon immer die sogenannten tabu-themen reizten, weil die arbeit wirklich etwas sinnvolles ist ...
dummerweise sind die umstände in diesem beruf seit langem frustrierend und belastend. und diesen frust muss ich ab und zu loswerden!
wem das auf den keks geht - o.k., aber unterlasst bitte solch dämliche zwischenrufe. am besten lest ihr einfach nicht auf meinen blogs.
arboretum - 05. Sep. 13, 13:25

Ich glaube, ich habe die Frage schon früher einmal aufgeworfen: Gibt es für Dich keine Jobalternativen zu diesem Heim? Altenpfleger werden doch überall so gesucht. Klar, herrscht auch in anderen Einrichtungen Kostendruck, Bürokratie und Personalmangel. Aber es soll auch Arbeitgeber geben, die ihre Mitarbeiter wenigstens zu schätzen wissen und das auch ausdrücken.

bonanzaMARGOT - 05. Sep. 13, 13:39

arboretum, ich mache es mir mit einem job- bzw. arbeitsstellenwechsel nicht leicht. ich arbeite seit 1995 beim selben arbeitgeber - nein, nicht ganz, das altenheim wurde vor drei jahren von der evangelischen kirche übernommen. egal. jedenfalls wollte ich sagen, dass ich kein mensch bin, der nach so langer zeit gern wechselt. man gewinnt die menschen lieb, auch wenn man manchmal am liebsten aus der haut fahren würde. es ist nicht einfach, eine solche vertrautheit aufzugeben. hinzu kommt, dass ich örtlich, da ich kein auto habe, ziemlich festgelegt bin. und außerdem ist ein sicherer bzw. unbefristeter arbeitsvertrag heutezutage viel wert. die meisten altenheime bieten erstmal nur befristete arbeitsverträge an.
es ist nicht so, das ich mich nicht umhöre.
ich diskutiere den arbeitsstellen-wechsel ab und zu mit meinen kollegen, die zum teil von anderen altenheimen zu uns kommen.
dann noch die bezahlung. mein derzeitiger arbeitgeber entlohnt halbwegs anständig; und da ich nur 70% teilzeit arbeite (und keinesfalls auf 100% aufstocken will), bin ich auf jeden verdammten euro angewiesen.

du siehst (vielleicht), dass die entscheidung für einen wechsel gar nicht so einfach ist.
arboretum - 05. Sep. 13, 19:15

Halten wir also fest: Es ist nicht alles total Scheiße dort, zumindest die Bezahlung ist halbwegs OK und die Stelle unbefristet. Und vermutlich gibt es auch noch eine kirchliche Zusatzversorgung, ist ja für später auch nicht ganz unwichtig. Ich kann gut verstehen, dass ein Wechsel da nicht so ohne Weiteres in Frage kommt.

Soweit ich weiß, haben sich die meisten kirchlichen Einrichtungen inzwischen ebenfalls Leitbilder gegeben. Wenn also die Heimleitung keine Wertschätzung ausdrückt und darüber hinaus dem Personal auch noch bedeutet, es könne schließlich froh sein, dort arbeiten zu dürfen, dürfte das kaum damit übereinstimmen. Vielleicht wäre das ein Ansatzpunkt, intern etwas zu ändern - zunächst via Mitarbeitervertretung. Denn die Kollegen dürften solche Sprüche von der Heimleitung und die ganze Misere doch genauso satt haben. Käme halt auf den Versuch an.
bonanzaMARGOT - 05. Sep. 13, 20:43

es ist wahr: wir haben ein leitbild, und das hängt im foyer, für alle sichtbar.
kein schwein liest das, und wenn man es liest ..., nein, besser nicht, denn dann kriegt man körperliche wie geistige verdauensprobleme, wenn man noch nicht ganz abgestumpft ist.
viele meiner kollegen und kolleginnen haben noch nicht mal das sprachliche potential ...
verdammt! vor einigen jahren begehrte ich noch auf! in den dienstbesprechungen brachte ich meine kritik an.
und dann wurde ich geschasst ...
und ich weichei blieb trotzdem.
so ist das leben. fuck!!
den alten, mit denen ich noch reden kann, sage ich genau das. und sie verstehen mich. sie sind teilweise über neunzig. sie haben verdammt viel mehr lebenserfahrung als ich - und als du, arboretum!
arboretum - 06. Sep. 13, 00:22

Ach so, jetzt bin ich also das kleine Dummchen, die sowieso von nix Ahnung hat. Na, dann.
bonanzaMARGOT - 06. Sep. 13, 01:08

das habe ich weder gesagt noch gemeint.
arboretum - 08. Sep. 13, 18:35

Ich sehe jedenfalls keinen Sinn darin, weiterzudiskutieren, wenn Du auf Krawall gebürstet bist.
bonanzaMARGOT - 08. Sep. 13, 23:03

Arboretum, ich bin nicht auf Krawall gebürstet. Wie kommst du denn auf so einen Schwachsinn?
arboretum - 09. Sep. 13, 14:58

Dann lies Dir bitte nochmals durch, was Du auf meine Kommentare geantwortet hast und achte dabei 'mal auf die Art und Weise, wie Du argumentierst, und Deine Wortwahl.
bonanzaMARGOT - 09. Sep. 13, 15:30

aggressiv wurde ich nur (kurz) gegenüber dem anonymen stänkerer. das warst hoffentlich nicht du.
deinen kommentaren entgegnete ich meiner meinung nach völlig normal oder adäquat - immer auch darum bemüht, dass du meine sichtweise verstehst.
ab und zu kann ich auch mal leidenschaftlich diskutieren. ich sehe aber nicht, wo meine rede dir gegenüber unter die gürtellinie zielte.
darum bitte ich dich, dass du mir direkt sagst, wo du dich persönlich durch meine aussagen verletzt fühltest - und warum.
arboretum - 09. Sep. 13, 21:04

Du warst sofort angepisst, weil Du meintest, ich hätte Dir einen Ratschlag gegeben, wo ich lediglich eine ganz normale Frage gestellt habe. Du hast mir anschließend unterstellt, keinerlei Ahnung vom Thema zu haben - siehe das Bettwäschen-Argument - und gabst mir zu verstehen, dass es anmaßend sei, wenn ich sage, über die Misere in der Altenpflege recht gut Bescheid zu wissen. Schließlich kamst mir mit der Lebenserfahrung der Neunzigjährigen. Das alles kam zudem in einem ziemlich aggressiven Ton rüber.

Dass und warum Du Deine Stelle nicht wechseln willst, habe ich sehr wohl verstanden. Wenn Du Dich eigentlich nur einmal über Deinen Job auskotzen willst, aber im Grunde keine Kommentare dazu erträgst, dann schalte die Kommentarfunktion für so einen Beitrag halt ab.

Selbstverständlich war ich nicht der anonyme Kommentator - dass Du das überhaupt in Erwägung gezogen und hingeschrieben hast, finde ich schon etwas schräg.
KarenS - 05. Sep. 13, 13:32

So wie ARBORETUM sehe ich die Misere in etwa auch. Ist kein Ratschlag, sondern eine Überlegung, an die bestimmt mehrere Leser denken...

bonanzaMARGOT - 05. Sep. 13, 13:44

hallo karens. arboretum antwortete ich gerade - kannst du lesen.
ich finde es gut, dass sich die leser gedanken zu dem geschriebenen machen. mir wäre aber lieber, wenn sie mehr über die misere in der altenpflege nachdächten, als mir gute ratschläge zu erteilen (- zumal, ohne mich zu kennen).
arboretum - 05. Sep. 13, 19:09

Ich möchte darauf aufmerksam machen, dass ich keinen Ratschlag gegeben, sondern lediglich eine - naheliegende - Frage aufgeworfen habe.

Über die Misere in der Altenpflege weiß ich recht gut Bescheid, zumal meine Mutter in ihrem zweiten Berufsleben Altenpflegerin war.
bonanzaMARGOT - 05. Sep. 13, 22:13

entschuldige, ich interpretierte deine naheliegende frage als ratschlag.
wenn ich dich frage: warum hast du keine gelben haare? dann ist das doch indirekt ein ratschlag, dir die haare umfärben zu lassen, oder nicht?
vielleicht bin ich auch zu empfindlich, arboretum.
nein! bin ich nicht!
doch! bin ich!

um was ging es dann noch? ach ja, um die misere in der altenpflege. meine mutter war keine altenpflegerin, aber sie verkaufte eine zeit lang bettwäsche. was sagt mir das? nichts!
jedenfalls weiß ich trotzdem nicht mehr über bettwäsche als andere leute.

wie kannst du sagen, dass du über die misere der altenpflege gut bescheid weißt?
arboretum - 06. Sep. 13, 00:21

Weil sie mir erstens viel von ihrer Arbeit erzählt hat. Damals fing das übrigens an mit der Bürokratisierung und es zeichnete sich schon ab, worauf es hinauslaufen würde, auch wenn damals die Situation insgesamt noch besser war. Und zweitens habe ich mich auch etwas mit dem Thema beschäftigt. Man muss nicht selbst in dem Beruf arbeiten, um mitzubekommen, was da schief läuft.

Eine Frage ist eine Frage. Sie war von mir auch nicht rhetorisch gemeint. Aber wenn Du keine Fragen möchtest, werde ich keine mehr stellen. Vielleicht auch besser gleich ganz still sein.

Ich habe keine gelben Haare, weil mir blond besser steht.
bonanzaMARGOT - 06. Sep. 13, 01:20

deine haarfarbe ist mir relativ wurscht.
ähm.
ich habe nichts dagegen, wenn mir menschen ihre meinungen zu themen schreiben. die müssen nicht mit den meinen konform sein. aber man muss dann auch ertragen, wenn ich meine haltung verteidige.
ich wollte nicht persönlich werden. wurde ich überhaupt persönlich? vielleicht leicht polemisch.

auch ich äußere mich mitunter zu themen, in die ich nicht so sehr involviert bin wie in die altenpflege. ich würde mir nie den mund verbieten lassen. es kommt darauf an, welche argumente ich in der tasche habe ...
in einem guten gespräch lasse ich mich schon mal von meiner meinung abbringen.
aber wir waren ja eigentlich derselben meinung, was die lage der altenpflege angeht.
auch vor 25 jahren, als es noch keine computer und noch kein pflege-mangement und noch keine qualitätssicherung gab, war die pflege nicht gerade besonders gut. damals wurde weniger hingeschaut. heute wird mehr hingeschaut, und deswegen muss mehr gelogen - mehr schein als sein aufgebaut werden, und das macht die sache für einen klugen menschen eben noch unerträglicher.
(was rede ich mir eigentlich den mund fusselig? bringt doch alles nichts.)

gute nacht!
Lo (Gast) - 05. Sep. 13, 15:54

Pssst... ;-)

... wolltest Du nicht ein paar Sonnenstrahlen einfangen?
Ab Montag ist der Sommer vorbei.
Liebe Grüße und gute Erholung!

bonanzaMARGOT - 05. Sep. 13, 15:57

ja, die fange ich noch ein. danke für den hinweis. ich bin gleich weg vom computer.
es bleben noch ein paar stunden biergarten. zu viel ist bekanntlich auch nicht gut.

dir auch liebe grüße.
KarenS - 07. Sep. 13, 11:28

Das Pflegepersonal- auch ich damals - hat unwillkürlich dazu beigetragen, den Personalschlüssel zu senken. Ich erinnere mich, wenn mal zwei oder drei Leute krank waren, wie stolz wir waren, es auch „so“ sehr gut „geschafft“ zu haben. Die PDL bekam das mit und gab es dem Heimleiter weiter. Der wiederum war natürlich daran interessiert, Kosten zu sparen, denn schließlich profitierte er davon. Seine Stellung wurde dadurch „erhöht“, und die Institutionen wurden entlastet. Weniger Personal…weniger Kosten…und so ging es immer weiter bergab. Verstehst schon was ich meine. Ich mag mich nicht weiter auslassen.

bonanzaMARGOT - 07. Sep. 13, 12:04

leider gibt es überall arschkriecher und übereifrige - auch in der altenpflege, die damit prahlen, wie viele bewohner sie in welcher zeit waschen können. von der pdl wird dieses verhalten oft unterstützt, obwohl natürlich die qualität der pflege und der menschliche umgang mit den alten stark leidet.
aber es sind nicht alle. und viel liegt am führungsstil der stationsleitungen und pflegedienstleitung. der fisch stinkt vom kopf - ein blöder spruch, aber in solchen betrieben ist es so.
letztendlich lügt man sich in die tasche, und die guten bewertungen der altenheime unterstützen das noch.

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