das sind wirklich undankbare Jobs und kann Aggressionen auch bei Mitarbeiters aufbauen. Hatte man nicht kürzlich einen Pfleger wegen Misshandlung verurteilt, weil er eine an Demenz erkrankte alte Dame geschlagen und gestoßen hat?
Das sind auch Zeichen der Überlastung, weil die Zeit dafür bei den Pflegern nicht ausreicht, wenn einer ihrer Insassen sich sperrig stellt. Nicht nur, dass die Alten aggressiv werden, weil sie sich so hilflos fühlen, sondern auch das Pflegepersonal fühlt sich hilflos. Und das Ergebnis sind solch Übergriffe, die wahrscheinlich nicht mal gewollt sind.
Zur Zeit werden wohl auch einige Pflegeheime (in deiner Gegend) juristisch unter die Lupe genommen. Es heißt, es bereichern sich einige Chefs daran..sie plündern das System der Altenpflege aus. Das kann legitim ja nur darüber gehen, dass der Personalstand auf ein Minimum gedrückt wird, damit das Geschäft mit den Alten profitabel wird.. Und davon kannst du bestimmt ein Lied singen.
Solange nichts gravierendes passiert, lassen sie die Karre so laufen.
Ein anderes Beispiel aus den Medien aus einem ganz anderen Bereich, das du vielleicht auch wahrgenommen hast. Ein deutscher Praktikant einer englischen Bank fand man tot in seiner Wohnung. Im wahrsten Sinne des Wortes tot gearbeitet. Er hatte angeblich Tag und Nacht gearbeitet. Wahrscheinlich war er auch ein übereifriger, doch das System der Bank hat dies zugelassen und geduldet. Nun schaffen sie ein neues Regelwerk, damit ihre Mitarbeiter sich nicht zu Tode schinden. Das wäre ein schlimmes Image für die Bank.
Jetzt schlage ich noch mal den Bogen zur Altenpflege. Statt die Pfleger vor Gericht zu stellen, müssten die Gerichte auch das System der Altenpflege im Unternehmen unter die Lupe nehmen.
Und überhaupt - die konzentrierte Aufbewahrung der Alten isoliert vom Rest der Gesellschaft gibt dem Ganzen noch einen unwürdigen Charakter für den alten Menschen. Da wären neue Wege in dieser Hinsicht zu überdenken. So was wie Pflegefälle aller Generationen in einem Haus. In manchen Häusern laufen sogar Hunde durch die Gänge, weil sie den alten Menschen gut tun..sie für einen Moment wieder wach werden lassen.
lawe, ich stecke ja bis zum hals in der materie und habe die missstände direkt vor augen, sehe an mir selbst, welche wirkung die überforderung zeitigt.
das personal arrangiert sich mit dem druck und der miesen arbeitsstituation, weil es gar nicht anders kann. die bewohner werden vernachlässigt, raucherpausen werden ausgedehnt, die alten werden zunehmend als last empfunden, man reagiert immer genervter und arbeitet schlampiger, bei der dokumentation wird gelogen - denn die arbeit, die gefordert wird, ist sowieso nicht zu schaffen. schließlich belügt man sich noch selbst ...
wenn im tv ein bericht über die altenpflege läuft, schalte ich um, weil ich nicht mehr sehen und hören kann, was seit jahren dokumentiert und darüber geredet wird.
ich empfinde fast so etwas wie ekel ..., wenn ich darüber nachdenke. und natürlich macht es mich ziemlich wütend! das ist gar nicht gut für meinen blutdruck.
nein, kaputt schuften will ich mich eigentlich nicht.
für mich gilt: ich arbeite, um zu leben. und nicht umgekehrt.
es gibt wunderbare konzepte für die altenpflege, aber viele scheitern an dem rationalisierungs-wahn, an der geldgier und an den hunderttausend bestimmungen.
eine gute pflege mit ausreichend personal (für alle bevölkerungsgruppen), kann nur geleistet werden, wenn der staat sie subventioniert. ansonsten rutschen wir immer mehr in eine zweiklassen-pflege. reiche bzw. wohlhabende leute können sich teure pflegeplätze leisten, und der arme rentner darf in einem nullachtfuffzehn altenheim dahinvegetieren. das sind dann nichts anderes mehr als armenhäuser mit schöner fassade.
ich erlebe seit vielen jahren, wie die pflege hinter der fassade aussieht.
auch diesen inneren konflikt, dass man seine arbeit nur sehr bedingt gut machen kann, muss man aushalten, wenn man ehrlich zu sich selbst bleiben will. das alles zerrt an den nerven, und ich nehme das freilich mit nach hause und in meine freizeit. es geht schließlich um menschenleben und um die menschenwürde.
dem anonymen stänkerer will ich noch sagen: die altenpflege wurde zu meinem beruf, weil die arbeit mit alten menschen viel freude machen kann, und weil sie interessant ist, weil ich von der gesellschaft ausgeklammerte lebensbereiche sehe, weil mich schon immer die sogenannten tabu-themen reizten, weil die arbeit wirklich etwas sinnvolles ist ...
dummerweise sind die umstände in diesem beruf seit langem frustrierend und belastend. und diesen frust muss ich ab und zu loswerden!
wem das auf den keks geht - o.k., aber unterlasst bitte solch dämliche zwischenrufe. am besten lest ihr einfach nicht auf meinen blogs.
neue Wege ?
das sind wirklich undankbare Jobs und kann Aggressionen auch bei Mitarbeiters aufbauen. Hatte man nicht kürzlich einen Pfleger wegen Misshandlung verurteilt, weil er eine an Demenz erkrankte alte Dame geschlagen und gestoßen hat?
Das sind auch Zeichen der Überlastung, weil die Zeit dafür bei den Pflegern nicht ausreicht, wenn einer ihrer Insassen sich sperrig stellt. Nicht nur, dass die Alten aggressiv werden, weil sie sich so hilflos fühlen, sondern auch das Pflegepersonal fühlt sich hilflos. Und das Ergebnis sind solch Übergriffe, die wahrscheinlich nicht mal gewollt sind.
Zur Zeit werden wohl auch einige Pflegeheime (in deiner Gegend) juristisch unter die Lupe genommen. Es heißt, es bereichern sich einige Chefs daran..sie plündern das System der Altenpflege aus. Das kann legitim ja nur darüber gehen, dass der Personalstand auf ein Minimum gedrückt wird, damit das Geschäft mit den Alten profitabel wird.. Und davon kannst du bestimmt ein Lied singen.
Solange nichts gravierendes passiert, lassen sie die Karre so laufen.
Ein anderes Beispiel aus den Medien aus einem ganz anderen Bereich, das du vielleicht auch wahrgenommen hast. Ein deutscher Praktikant einer englischen Bank fand man tot in seiner Wohnung. Im wahrsten Sinne des Wortes tot gearbeitet. Er hatte angeblich Tag und Nacht gearbeitet. Wahrscheinlich war er auch ein übereifriger, doch das System der Bank hat dies zugelassen und geduldet. Nun schaffen sie ein neues Regelwerk, damit ihre Mitarbeiter sich nicht zu Tode schinden. Das wäre ein schlimmes Image für die Bank.
Jetzt schlage ich noch mal den Bogen zur Altenpflege. Statt die Pfleger vor Gericht zu stellen, müssten die Gerichte auch das System der Altenpflege im Unternehmen unter die Lupe nehmen.
Und überhaupt - die konzentrierte Aufbewahrung der Alten isoliert vom Rest der Gesellschaft gibt dem Ganzen noch einen unwürdigen Charakter für den alten Menschen. Da wären neue Wege in dieser Hinsicht zu überdenken. So was wie Pflegefälle aller Generationen in einem Haus. In manchen Häusern laufen sogar Hunde durch die Gänge, weil sie den alten Menschen gut tun..sie für einen Moment wieder wach werden lassen.
LG LaWe
das personal arrangiert sich mit dem druck und der miesen arbeitsstituation, weil es gar nicht anders kann. die bewohner werden vernachlässigt, raucherpausen werden ausgedehnt, die alten werden zunehmend als last empfunden, man reagiert immer genervter und arbeitet schlampiger, bei der dokumentation wird gelogen - denn die arbeit, die gefordert wird, ist sowieso nicht zu schaffen. schließlich belügt man sich noch selbst ...
wenn im tv ein bericht über die altenpflege läuft, schalte ich um, weil ich nicht mehr sehen und hören kann, was seit jahren dokumentiert und darüber geredet wird.
ich empfinde fast so etwas wie ekel ..., wenn ich darüber nachdenke. und natürlich macht es mich ziemlich wütend! das ist gar nicht gut für meinen blutdruck.
nein, kaputt schuften will ich mich eigentlich nicht.
für mich gilt: ich arbeite, um zu leben. und nicht umgekehrt.
es gibt wunderbare konzepte für die altenpflege, aber viele scheitern an dem rationalisierungs-wahn, an der geldgier und an den hunderttausend bestimmungen.
eine gute pflege mit ausreichend personal (für alle bevölkerungsgruppen), kann nur geleistet werden, wenn der staat sie subventioniert. ansonsten rutschen wir immer mehr in eine zweiklassen-pflege. reiche bzw. wohlhabende leute können sich teure pflegeplätze leisten, und der arme rentner darf in einem nullachtfuffzehn altenheim dahinvegetieren. das sind dann nichts anderes mehr als armenhäuser mit schöner fassade.
ich erlebe seit vielen jahren, wie die pflege hinter der fassade aussieht.
auch diesen inneren konflikt, dass man seine arbeit nur sehr bedingt gut machen kann, muss man aushalten, wenn man ehrlich zu sich selbst bleiben will. das alles zerrt an den nerven, und ich nehme das freilich mit nach hause und in meine freizeit. es geht schließlich um menschenleben und um die menschenwürde.
dem anonymen stänkerer will ich noch sagen: die altenpflege wurde zu meinem beruf, weil die arbeit mit alten menschen viel freude machen kann, und weil sie interessant ist, weil ich von der gesellschaft ausgeklammerte lebensbereiche sehe, weil mich schon immer die sogenannten tabu-themen reizten, weil die arbeit wirklich etwas sinnvolles ist ...
dummerweise sind die umstände in diesem beruf seit langem frustrierend und belastend. und diesen frust muss ich ab und zu loswerden!
wem das auf den keks geht - o.k., aber unterlasst bitte solch dämliche zwischenrufe. am besten lest ihr einfach nicht auf meinen blogs.