Normalität
Die Waschmaschine rumpelt. Das defekte Rohr ist repariert und der Abstellraum ausgemistet. Ein Elektroheizer läuft, um die letzte Feuchtigkeit aus den Wänden zu vertreiben. Die Decke ist wieder geschlossen, der Dreck weg gekehrt. Die ersten Sonnenstrahlen dringen durch den Blätterwald in meine Wohnung. Die Normalität ist wieder hergestellt. Die einzige Katastrophe bin ich selbst, witzele ich. Diesen Tag will ich mir nicht mit trüben Gedanken verderben. Ich werde das schöne Wetter ausnutzen und mit dem Fahrrad eine Runde drehen. Die Biergartensaison dauert nicht mehr lange an. Die Meteorologen sagen, dass der Herbst länger wurde und früher beginnt.
Ich freue mich auf eine warme Dusche und frisch duftende Wäsche. Ich reiße das Fenster auf, blicke hinaus ins Gestrüpp, atme tief durch. Die Luft ist noch angenehm kühl und riecht gut. Ich öffne auch die Haustür, lächele beim Blick auf meinen Drahtesel. Auf meiner Fahrradreise hatte ich notiert: Mein Fahrrad meine Geliebte – sie schleppt, und ich trete.
Was einem nicht alles für Unsinn durch den Kopf geht, wenn der Tag lang ist.
bonanzaMARGOT
- 30. Aug. 13, 10:35
- Die Arschwischmaschine hat frei
gewohntes - vertrautes
gewohntes plötzlich nicht mehr zu haben, hat schon etwas von einer mittleren Katastrophe, denke ich mal. ;-)
LG laWe
wir gewöhnen uns leider nicht nur an die guten sachen.
die gewohnheit ist eine große stütze - sie bedeutet das gebäude für unseren alltag und für unser seelisches wohlgefühl.
die meisten gewohnheiten reflektieren wir gar nicht - schon gar nicht kritisch.
erst einschnitte im leben durch unglück oder krankheit werfen uns oft aus der festgelegten "gewohnheits-bahn".
das können auch kleine katastrophen sein, wie bei mir kürzlich das wasser, das von der decke tropfte ...
um gewohnheiten zu verlassen, brauchen wir meist einen anlass. ansonsten bedeutet es eine sehr große willensanstrengung, um sein leben in eine andere bahn zu lenken. viele gurus, lebensberater und diätplaner verdienen sich dumm und dämlich an dieser schwierigkeit.