Die Arschwischmaschine hat frei

Mittwoch, 5. Oktober 2011

Vormittägliche Gedanken


Das Bewußtsein aus mir rausgeschnitten. Da liegt es ... auf meinem Schreibtisch neben dem Computer. Ich denke: "Aha, das ist es also, mein Bewußtsein. Interessant. Es macht gar nicht viel her." Es ist ein leeres Blatt Papier. Eine Illusion. Mein Bewußtsein hat Eselsohren. Ansonsten ist nichts Bemerkenswertes an ihm. "Immerhin Eselsohren", denke ich. Wie wohl das Bewußtsein anderer Leute aussieht? Was ist eigentlich der Plural von Bewußtsein?
Ich falte das Papier, so dass ich es in meine Hosentasche stecken kann. Oder soll ich es vielleicht neben dem Computer liegen lassen? Vielleicht vertragen sich die beiden gut. Nein, ich stecke es ein und nehme es mit. Es ist doch mein Bewußtsein! Ich komme ins Grübeln: "Wie kann es sein, dass ich noch denke, wenn das Bewußtsein doch entfernt wurde?" Und: "Womöglich gibt`s davon mehrere ..., - ein ganzes Buch voller leerer Seiten", denke ich. Ich falte das Papier noch mal auseinander und suche nach einer Seitenzahl, finde aber keine. Bestimmt erwischte ich die eine leere Seite nach dem Buchdeckel. Blöd gelaufen. Oder soll die eine Seite doch alles sein? Ich kann -, ich will das nicht glauben. Jedenfalls trage ich das Papier in der Hosentasche mit mir. Für alle Fälle.

Samstag, 1. Oktober 2011

Heimatgefühle




Blick vom Schloß auf Heidelberg, den Neckar und die Rheinebene



Gestern hatte man eine wunderbare Fernsicht. An manchen Orten wird mir besonders klar, wie schön meine Heimat ist.

Sonntag, 25. September 2011

Reflektionen am Minigolf




Die Abwechslung spielt auch eine Rolle. Minigolf wäre irre langweilig, wenn der Parcours nur aus einer Bahn bestände



Genau, dann wäre es nämlich gar kein Parcours mehr. Nach dem Xten Bier fallen einem solche platten Vergleiche ein. "Frauen sind wie Minigolfbahnen" - Mann o Mann!
Rückblickend habe ich schon einige Bahnen hinter mich gelassen. Bei allen lochte ich ein. Logisch. Vorher geht man nicht zur nächsten über. Nicht immer war`s einfach. Und nicht immer war`s das Beste, wenn`s einfach war. Und umgekehrt. Obwohl schon zu sagen ist, dass sich einem die schwierigen Bahnen mehr einprägen. Was wohl am Naturell des Menschen allgemein liegt. Wir wollen schließlich unterhalten werden.

Ich spielte schon ewig kein Minigolf mehr, aber ich sitze dort gern und trinke ein Bier. Der Neckar fließt unweit Richtung Mannheim. Er funkelt in seinem Bett vor sich hin. Der Platz hat einen großen Erholungswert. Wie sagte so schön Goethe: "Hier bin ich Mensch, hier darf ich`s sein."
Ich habe noch mehrere solche Plätze, wo ich gern sitze und nachdenke. Selbst das Altenheim ist ein solcher Platz. Wie soll ich das erklären? Nein, ich will`s jetzt auch nicht erklären. Es ging um Frauen. Um Abschied.
Also, ich wechsele nicht so leicht von einer Frau zur anderen. Da bricht schon der Vergleich zum Minigolf. Obwohl. Das ein oder andere mal.
Und immer wieder fragt man sich: War`s wirklich Liebe? Vielleicht eine halbe Liebe? Oder nur ein Ersatz für ...? Weil man nicht mehr allein sein wollte.
Jedenfalls bin ich mir ziemlich sicher, dass sich bei mir immer eine Art Liebe zu dem Menschen entwickelte, mit dem ich intim war, zu dem ich Zutrauen faßte, bei dem ich mich fallen lassen konnte. Selbst wenn ich also anfangs gar nicht richtig verliebt war - und nach der Devise "Gelegenheit macht Diebe" vorging.

Das Scheitern einer Liebe ist in jedem Fall eine große Enttäuschung. Obwohl das Scheitern oft bereits in der Beziehung selbst angelegt ist. Schon komisch. Man weiß es, will es aber nicht wirklich wahrhaben. Es könnte doch sein, dass man sich irrt, oder? Es könnte doch sein, dass diesmal alles anders läuft ...

Der Verlust einer Liebe bedeutet den Verlust eines Zuhause. Das ist das Schwierigste, wenn man sich trennt.

Samstag, 24. September 2011

Fehlzündung


Die Sonne scheint. In mir ist Gruft. Eine Frau sagt mir, dass ihr der Beruf wichtiger ist als ich. Es zeichnete sich in den letzten Wochen bereits ab. Die Beziehung siechte dahin. Ich lasse mir sagen, dass sie mich lieb hat, aber es keinen Sinn mehr macht, weil sie immer weniger Zeit habe. Schön, denke ich, und bitte sie zur Schlüsselrückgabe. Nächste Woche wolle sie vorbeikommen. Ich hätte es lieber gleich hinter mir. Auch wenn unsere Beziehung schon eine Weile nicht mehr der Hit war, tut es doch weh. Wiedermal eine Fehlzündung in Sachen Liebe. (Lacht sich da wer ins Fäustchen?)
Die richtige Stimmung zum Hören melancholischer Lieder - z.B. Nick Drake. Sieht ganz nach einem Abstürztag aus. In Heidelberg ist "Heidelberger Herbst", ein alljährliches Straßenfest mit Flohmarkt und vielen Musikbühnen. Allerdings gerammelt voll. Ich weiß nicht, ob ich auf diese Menschenmengen Lust habe. Lieber irgendwo in Ruhe bei einem Bier sitzen und das wunde Herz pflegen. Mit Klaus hätte ich einen Ausflug in die Pfalz unternehmen können. Irgendwas von einer Weinwanderung erzählte er, aber ich sagte ihm gestern ab. Ein ganzer Tag mit Klaus - da müßte Klaus schon eine Frau sein.

Okay, dachte ich vorhin, buche ich gleich mal die Reise nach Prag, wofür mir die Bahn ein Angebot gemailt hatte. So als hellen Streif am Horizont. Ich gab meinen Zugangscode wie vorgeschrieben ein ..., und kam auf eine Seite mit ganz normalen Bahntarifen. Wollen die mich verarschen? Ist das vielleicht `ne Falle? Also brach ich die Buchung wieder ab und schrieb der Bahn eine kurze Mail, in der ich nachfragte, was da schiefläuft.
Nun sitze ich in meiner Bude, und mir ist gleichzeitig zum Heulen und Wändeeinschlagen zumute. Beides mache ich nicht. Stattdessen schenke ich mir Wein nach. Müller Thurgau, den ich mit Cola Zero strecke. (Schmeckt echt besser, als es sich anhört.)
Die letzte Frau ließ sich ihre Titten vergrößern und meldete sich einfach nicht mehr, und diese scheißt auf mich wegen ihrer Arbeit. Was lerne ich doch für Frauen kennen. Und was wollten die eigentlich von mir? Na ja. Zeitweise war es ganz okay mit ihnen. Nicht nur im Bett. Ich verlieb mich halt auch leicht. Eine Schwäche von mir. Verdammter Mist! Hätte nicht wenigstens die Buchung klappen können?!

Montag, 19. September 2011

Hilfe - ich hab` bald wieder Urlaub!


Noch acht Nächte (in zwei Wochen), dann ist wieder Urlaub angesagt. Plan habe ich noch keinen. Nochmals eine Fahrradreise?
Vier Wochen zuhause versauern will ich jedenfalls nicht. Es wird also langsam Zeit, dass ich mir Gedanken mache, wohin ich -, und wie ich reisen will. Ich bin ja noch nie geflogen. Aber das ist eben auch eine Kostenfrage. Also, wenn fliegen, dann in wärmere Gefilde, um nochmal ein bißchen Sommer zu genießen, der dieses Jahr zwischenzeitlich ziemlich zu wünschen übrig ließ.
Ansonsten wäre vielleicht eine Städtereise angesagt. Berlin, Hamburg oder München? Hm - hm - hm. Ich entscheide gern spontan.
Der große Wander-Freak bin ich nicht. Dann noch lieber mit dem Fahrrad durch die herbstliche Landschaft ...
Für Vorschläge aller Art bin ich offen - vorallem wenn sie mit einer billigen Unterkunft verknüpft sind. Das ist das eine. Zum anderen sollte etwas Abwechslung geboten sein.
Doch mal in einen Flieger steigen?
Ein guter Reiseplaner bin ich wirklich nicht - werde wohl auf eine Eingebung hoffen müssen. Oder dann einfach mit der gepackten Reisetasche in einen Zug steigen ... nach irgendwo.

Samstag, 17. September 2011

Hörnchen und zurück


O anstrengender Müßiggang! Wenn es ein Müßiggänger-Gen gibt, dann muss ich es besitzen. Allerdings nicht von meinen Eltern. Ordentlicher und fleißiger als sie kann man sich Deutsche aus der Mittleschicht kaum vorstellen. Hinzu kommen als Tugenden Sparsamkeit und Alkoholenthaltsamkeit. Nichts von alledem habe ich. Sicher sind sie froh, dass ihr Sohn wenigstens einen festen Arbeitsplatz hat. Nach ihren Vorstellungen kann ich nicht geraten sein. Ich bereitete ihnen zwischendurch allerhand Sorgen. Trotzdem habe ich das Gefühl, dass sie mir mehr als meinem Bruder vertrauen, der ein viel sittsameres Leben führt. Er ist Familienvater und verdient recht gut. Eltern tun sich schwer damit zuzugeben, dass sie ein Lieblingskind haben. Ich tat jedenfalls nichts dazu, um ihre besondere Zuneigung zu rechtfertigen. Wenn da nicht dieses Zauberwort "Liebe" wäre. Davon habe ich viel zu geben, wenn ich gut drauf bin. Mein Bruder wirkte in dieser Beziehung schon immer etwas stumpfer und unbeholfener. Noch heute kann ich mit meiner von Natur gegebenen Ausstrahlung punkten - z.B. bei den alten Damen im Altenheim. Ich glaube, ich wecke bei einigen mütterliche Gefühle.

O anstrengender Müßiggang! Gestern war wohl einer der letzten Sommertage. Ich drehte mit dem Fahrrad eine Runde über Heidelberg. Die Septembersonne packte alles aus, was sie noch zu bieten hat. Das Thermometer kletterte auf nahezu 30° Celsius.
Alle paar Kilometer lud ein Biergarten oder eine Kneipe mit Außenbestuhlung zum Klöhnen ein. Ich machte nichts anderes, als mein Bier zu trinken, ein paar Seiten in einem Buch zu lesen, den Gesprächen von den Nachbartischen zu lauschen, in die Sonne zu blinzeln und die Menschen, jung und alt, in ihrer Verschiedenartigkeit zu betrachten.
Die Innenstadt von Heidelberg brauste vom Verkehr. Ich zog mich zu einer Rast in die Altstadt zurück. Ecke Untere Straße - Hauptstraße. Das kleine Café heißt "Hörnchen". Vorallem Studenten und einige (eher intellektuelle) Ur-Heidelberger verkehren dort. Ich habe keinen Kontakt zu der Stammkundschaft, aber ich genieße dort gern mal mein Bier. Mit den Jahren machten einige alte Heidelberger Kneipen dicht. Dafür eröffneten Café- und Restaurantketten ihre Geschäfte.
Die Ur-Einwohner sind immer froh, wenn die Touristenströme im Spätjahr abebben. Dabei verdienen Gastronomie und Handel freilich kräftig an ihnen.
Wenn ich alleine durch Heidelberg tigere, halte ich es selten länger als zwei-drei Stunden aus. Mir sind Verkehr und Menschen einfach zu viel. Da fühle ich mich schnell noch alleiner. Was anderes ist es, wenn ich in Begleitung bin. Dann wirkt die Betriebsamkeit außenherum nicht so erdrückend.

Am Nachmittag zogen Wolken auf, und es wurde zunehmend schwüler. Der Topf hatte sich aufgeheizt. Man spürte förmlich die Elektrizität in der Luft. Oder war`s vom Bier, dass sich mein Blick eintrübte? Ich bekam Kopfweh und trat den Rückweg an. Unterwegs ein Stop an einer Apotheke und Aspirin gekauft ...

O anstrengender Müßiggang! Was soll`s. Ich liebe es. Wenn ich auch oft etwas einsam herumtoure. Schon als Kind machte ich viele Ausflüge allein. Die Horden ziehen mich nicht an. Nein, ein geselliger Mensch war ich nie. Mit den Kumpels oder der Freundin unterwegs zu sein, - okay, aber an größere Menschenaufläufe wie in Discotheken, auf Konzerten und in Großstädten kann ich mich nicht gewöhnen. Ich brauche die intimen Ecken, in die ich mich unbeobachtet zurückziehen kann. Und ich brauche einiges an Alkohol, um eine angeheiterte Gesellschaft zu ertragen. Betriebsfeiern sind mir ein Greuel. Ich hasste ja bereits das Kaffeetrinken mit Tanten und Onkels. Ich mag`s nicht, wenn mir Menschen zu sehr auf die Pelle rücken.
Doch das ist eben nur eine Seite von mir. Was gibt`s heute zu tun?

Nichts als Müßiggang!






das "Hörnchen" - gegenüber der Sitz der Heilsarmee

Dienstag, 13. September 2011

Tag für Tag


Nicht alle Ziele, die wir uns setzen, sind klar umrissen. Einige - vielleicht sogar die hauptsächlichen - liegen diffus vor uns. Jedenfalls ist`s bei mir so. Natürlich hatte ich auch immer diese festen Ziele wie Schulabschluss, Berufsabschluss, Frau ficken etc. (Entschuldigung, ich konnte es mir nicht verkneifen.)

Gott sei Dank herrschen in unserer Gesellschaft die ehrbaren Zielsetzungen vor - also: Heirat, Häusle bauen, Kinder großziehen, christliche Werte vermitteln ... Ansonsten würde es bei uns ja zugehen wie im Saustall.
Genau. Aber darauf wollte ich gar nicht hinaus.
Ich finde nämlich, dass ich in diesem Sinne gar kein Ziel habe. Soll ich mir aber deswegen eine Kugel in den Kopf schießen?!? Nein, keinesfalls! Denn ich fühle mich im Nebel des Lebens wohl. Ich benötige keine immer größere Taschenlampe, um Löcher in diese Undurchdringlichkeit zu funzeln. Mir reicht es, einen Fuß vor den anderen zu setzen. Ab und zu rudere ich mit den Armen und benutze meinen Tastsinn. Grapsch! "Ach du bist es schon wieder ...!"

Und doch habe ich auch sowas wie ein Ziel. Das ist vielleicht das falsche Wort. Hm. Mir fällt aber gerade kein anderes ein.
Also weiter im Text: Es ist wie das Zusammensetzten eines Puzzles, ohne dass ich die Bildvorlage habe. So ähnlich. Ziemlich anstrengend.
Schon Konfuzius sagte: "Der Weg ist das Ziel." Seine Weisheit ist zwar reichlich ausgeleiert, aber sie kommt dem, was ich sagen will, einigermaßen nahe. Es bedeutet doch nichts anderes, als dass wir am Besten den lieben Gott einen guten Mann sein lassen - was ja nicht heißen muss, dass wir tölpelhaft durch die Gegend stolpern ...
Oder doch? Ich weiß es nicht. Ich blicke nicht durch. Ich trinke. Manchmal suche ich direkt den Nebel. In ihm fühle ich mich wohl. Er ist gar nicht so undurchsichtig. Schließe einfach die Augen und taste mich vor. Tag für Tag.

Freitag, 9. September 2011

Mein Anliegen


Es gibt Menschen, die finden, dass ich zu negativ drauf bin. Ich würde sie runterziehen, sagen sie manchmal. Das tut mir leid, denn ich will niemanden runterziehen. Im Gegenteil, ich möchte meinen Lesern und Zuhörern Mut machen, auch die negativen Seiten zuzulassen - also die Ängste, die Endlichkeit, die Unvollkommenheit, die Schwächen, das Versagen, die Nullnummer ..., die Langeweile, die innere Leere, die Getriebenheit, den Verlust, den Schmerz, die Trauer, das Leid, die Krankheit, das Sterben, den Tod, die Vergeblichkeit, die Gewalt, den Haß, die Wut und den Ärger ..., Eifersucht, Neid, Schwachsinn, Wahnsinn, Irrsinn, Neurosen, Zwang, Sucht ...
Alles zählt zum Leben. Es kommt, ob man will oder nicht. Wir stellen uns den Dämonen, oder wir verleugnen sie, indem wir in materielle oder spirituelle Ersatzwelten flüchten. Ich will niemanden runterziehen mit meinen Gedanken. Das Leben ist nunmal scheiße schwierig. Niemand schwebt über den Dingen. Wir müssen mit einer großen Ungewissheit und Hoffnungslosigkeit klarkommen: Es gibt kein Heil irgendwo oder durch irgendwen. Es gibt nur das Leben mit uns, unseren Mitmenschen und der umliegenden Biosphäre. Dafür gilt der kategorische Imperativ: "Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könne." (Kant) Dabei sollte man allen Wesen auf der Erde eine Daseinsberechtigung und Würde zugestehen. Weil: Wenn ich dem Gesamten oder den Mitkreaturen aus Habsucht und anderen niedrigen Beweggründen schade, schädige ich damit früher oder später mir selbst oder meiner Gattung. Wenn ich meine Mitmenschen (Mitkreaturen) würdelos behandle, verliere ich selbst meine Würde.
Ich weiß, das sind keine neuen Erkenntnisse. Aber sie gelten, wie ich finde, zeitlos; und wir Menschen verhalten uns leider oft diametral dazu. Man braucht weder Religionen noch Ideologien - sondern nur ein paar graue Zellen ... (und das entsprechende Herz dazu).
Oft sind es ganz einfache Rechnungen: Wenn ich z.B. nachts im Altenpflegeheim alleine für die Sicherheit und für das Wohl von ca. 50 Menschen verantwortlich bin, ist es nur eine Frage der Zeit, dass ein schlimmes Unglück passiert, ich überfordert bin oder die Nerven verliere.
Dies mal als praktisches Beispiel aus meiner Lebensmitte.

Ich nerve euch jetzt noch mit zwei anderen altbekannten Lebensprinzipien. Ich will sie einfach loswerden:
1. "Leben und leben lassen." (Der Lieblingsspruch meines alten Freundes Armin.)
2. "Was du nicht willst, dass man dir tu’, das füg’ auch keinem anderen zu."
Der zweite Spruch ist antiquiert, trägt aber viel Weisheit in sich. Wir Menschen verstoßen ständig gegen dieses Prinzip.

Nein, ich bin nicht negativ. Ich will niemanden runterziehen. Ich will nur, dass wir uns der Wahrheit, der Realität, unserer Natur stellen. Ich meine - ungeschminkt. Selbstkritisch und selbstironisch. In dem Bewußtsein, dass wir alle nur Menschen sind. Wir bräuchten keine Angst voreinander haben, wenn wir mit den eigenen Ängsten besser klar kämen. Dazu gehört verzeihen können. Dazu gehört, sich selbst nicht zu wichtig zu nehmen. Dann ergeben sich Toleranz und gegenseitiger Respekt fast wie von selbst. Auch dann, wenn wir den Anderen nicht riechen können. Letztlich ist er ein Mensch wie ich. Wie du. Vielleicht verpeilt oder blöd oder etwas irre ... Aber er ist einer von uns, und wir müssen ihn nach den oben genannten Prinzipien behandeln und annehmen.Nehmt niemals einem Menschen seine Würde!

Also, ich bin kein Gutmensch. Ich bin weit davon entfernt. Dies sollte auch keine Moralpredigt werden.
Ich wünschte, die Welt um mich herum wäre freundlicher, gerechter, und es gäbe weniger Kämpfe und Anfeindungen.
Wie soll ich mich da heraushalten?
Also streite ich, ich kritisiere ..., ich frage nach, wenn ich etwas nicht kapiere oder nachvollziehen kann. Oft wirke ich darum anstrengend oder lästig. Ich kann es einfach nicht sein lassen, meine Mitmenschen zu löchern, warum sie dies oder jenes glauben, - dies oder jenes tun. Nicht weil ich ihre Lebenseinstellung abschätzig beurteile - absolut nicht! Ich will nur verstehen!
Z.B.: Wozu diese Kriege? Oder: Warum verhungern auf der einen Seite Millionen von Menschen, während wir hier täglich tonnenweise hochwertige Nahrungsmittel wegschmeißen? Wer ist daran schuld? Das System? Der liebe Gott? Die Politiker? Die Wirtschaftsmagnaten? Die Diktatoren? Jeder Einzelne mit seinem Konsumverhalten?
Wir werden erst dann auf die Antworten stoßen, wenn wir uns aufrichtig uns selbst stellen.
Und genau das ist mein Anliegen.

Donnerstag, 8. September 2011

Ins Blaue hinein


Die Gegenwart ist unendlich. Nur die Gegenwart. Die Vergangenheit verirrt sich wie ein scheues Reh. Und die Zukunft hüpft vor unseren Augen wie ein junger Bock herum. Doof nur, dass die Gegenwart nicht anzuhalten ist. Ich reise in einem Zug, in dem sich alles ständig ändert. Nicht nur das Personal wird älter und grauer - auch ich. Trotzdem habe ich die Illusion, dass bei mir die Zeit stillsteht. (Nun dürfte klar sein, warum ich Spiegel scheue. Sowie Fotos. Sie sind Zeitmaschinen.)
Als ich jung war, sah ich mich noch gern im Spiegel, - betrachtete meine Silhouette heimlich in den Schaufenstern, wenn ich durch die Fußgängerzone schritt. Ich hatte das Gefühl ewiger Jugend. Ich fühlte mich stark und schön. Doch der Zug fuhr weiter, und ich entdeckte langsam die anderen Perspektiven, - die des Altwerdens. Das Abteil schien zu schrumpfen. Der Fahrtwind verlor seine Abenteuerlichkeit. Ich zog mich zurück in den Speisewagen ..., sofern er nicht überfüllt war.

Manchmal kühle ich meine Gesichtshälfte an der Scheibe. Es ist wie ein zärtliches Berühren der Zeit, der Vergänglichkeit. Die Landschaften huschen vorbei, und ich sitze still. Ich sitze nicht allein, aber oft fühle ich mich allein. Viele der Mitreisenden sind so sehr mit sich beschäftigt, dass sie gar nicht die Gegenwart spüren. Diese unendliche Gegenwart. Auch Bewußtsein genannt. Ist ihnen klar, dass sie irgendwann aussteigen müssen?

Ich denke und schreibe, damit die Zeit stillsteht. Im Geiste greife ich durch das Zugfenster ..., lasse mich ganz hinaus ziehen in die Unendlichkeit. Ewig und unabänderlich.
Zurück bleiben meine Worte.

Mittwoch, 7. September 2011

Die einstürzende Wirklichkeit


Die neue Scheibe von den Red Hot Chili Peppers ist nicht übel. Etwas mehr Pfeffer hätte ich mir gewünscht. Aber gewohnt gut.
Merkel läuft stumm im Fernsehen, - wie sie gestikuliert - zu Rettungsschirm und Etat. Keine Ahnung. Ich mag`s nicht immer hören. Blablabla. Trittin hält sich den Kopf. Das gewohnte Kasperletheater im Parlament. Da kann ich doch auch mal ein bißchen Theater machen, oder? So vom Schreibtisch aus im Internet bloggen. Und niemand muß mich dabei sehen. Schon was wert. Dieser Internetzugang. Und bequem dazu. Man setzt sich mit Leuten auseinander, die man gar nicht kennt, pisst verbal durch die Gegend und will die Welt verändern. Oder man pisst einfach so - aus purer Lust, um seinen Frust zu kompensieren. Zu empfindlich sollte man nicht sein. Das Internet ist wie ein Zoo ohne Käfige und mit nur wenigen Wärtern.

Nun klatschen sie der Merkel brav Beifall auf der einen Seite, während die andere Seite besonders dämlich guckt. Yeah, ich bin gar nicht so blöd, wie ich aussehe! Drum lasse ich das Affentheater neben der Musik laufen. Es ist real.
Obwohl, was ist schon real? Bald jährt sich wieder Nine Eleven. Verschwörungstheorien werden aufbereitet. Womöglich waren Ausserirdische an dem Angriff auf die Twin Towers beteiligt. Sie hatten mit der US-Regierung noch eine Rechnung offen. Schätze ich mal. Und die Islamisten benutzten sie nur für ihre Zwecke. Da läuft bereits seit Jahrzehnten ein Krieg hinter den Kulissen. Stargate läßt grüßen. Oder so was in der Art. Dass das WTC Gebäude 7 auch noch einstürzte, ist schon merkwürdig. Was weiß aber ich von Stahlkonstruktionen, wann die schmelzen bzw. nachgeben(?)

Scheiße, die Merkel quatscht immer noch. Lieber Gott, lasse mich bitte niemals als Politiker auf die Welt kommen. Am Besten gar nicht mehr. Einmal Affentheater langt mir. Reichlich. Wenn man nur nicht so verflixt am Leben hängen würde ...
Was ist real? Wirklich das Leben? Es ist halt alles, was wir haben. Und an irgendwas muss man glauben. Man fiele sonst ins Bodenlose. Auf Panikattacken habe ich keine Lust. Es ist schon schwer genug. Ich glaube ja weder an den ein oder anderen Gott. Ich suche den Halt in mir selbst. Haha! Das ist wie geistiges Freeclimbing. Besser, man ist schwindelfrei.

... sie analysieren die Rede von Merkel. Auf einem anderen Bild treten die Verfassungsrichter in ihren roten Roben zusammen, um das Urteil zum Euro-Rettungsschirm zu verkünden. Rettungsschirm klingt gut. Das ist alles, was ich dazu sagen kann. Ich bin froh, wenn ich mein Bier noch bezahlen kann. Viel mehr interessiert mich nicht.

Inzwischen höre ich die alten Roxy Music. Immer wieder gut. Brian Ferry, Brian Eno. Super! (Zufall, dass sie beide Brian heißen? Ich denke da auch noch an den Film "Das Leben des Brian". So viele Brians plötzlich!)
Ich drehe sie lauter. Musik inspiriert mich. Gute Musik. Progressive Musik. Neben Bier. Wenn es nicht zu viel ist. Wo war ich stehengeblieben?
Was ist real? Was ist ein Gedanke? Wieso brauche ich Unterhosen?

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