Die Arschwischmaschine hat frei

Freitag, 2. September 2011

Ich trinke keine Baby-Weizen


"Italien ist ein scheiß Land", soll Regierungschef Berlusconi am Telefon gesagt haben. Wo er recht hat, hat er recht. Jedes Land der Welt ist - oder kann ein scheiß Land sein. Und: der Fisch stinkt vom Kopf.
Die ganze Welt stinkt inzwischen von den Abgasen der Menschheit.
Fast noch schlimmer (auf einer anderen Ebene) als die Auto- und Industrieabgase sind die geistigen Ausdünstungen der Menschheit. Ich mag diesmal gar nicht ins Detail gehen.

Die Menschen sehen nur das, was sie sehen wollen. Selbst wenn man sie mit der Nase in die Scheiße stößt, wollen sie nur das wahrhaben, was in ihr enges Weltbild paßt. Nicht selten ist das Weltbild gleichzusetzen mit ihrem Geldbeutel.

Als ich mit dem Rad in die Stadt fahre, bin ich geschockt von dem wahnsinnigen Verkehr. Ich weiß nicht, warum ich mich daran nie gewöhnen werde. Jedesmal, wenn ich mit dem Fahrrad auf den Straßen unterwegs bin, kriege ich bei der Ansicht der massenhaft geparkten und fahrenden Blechkarossen einen Würgreiz sowie Aggressionen. Und ich frage mich: Fällt niemandem sonst dieser Wahnsinn auf??

Also setze ich mich in einen Biergarten, um die Eindrücke runterzuspülen. "Das ist ein scheiß Land", denke ich, "das ist eine scheiß Welt!" Berlusconi muss ein sehr weiser Mann sein ...

Neben mir sitzt Klaus. Er ist noch beleidigt, wendet sich bewußt ab und liest angestrengt Zeitung. Bei unserem letzten Treffen sind mir wohl die Nerven durchgegangen, und Klaus ist auf Contenance bedacht. Obwohl er sich auch und vorallem bei politischen Themen selbst gern ereifert.
Immerhin grüßt er mich noch. Ich bekrittelte etwas zu direkt und laut seine Rechthaberei. Wenn man uns so sitzen sähe, könnte man meinen, wir wären ein zerstrittenes Ehepaar. Schon in die Jahre gekommen ... Aber ich lasse mich auf sein dämliches Getue gar nicht ein. Völlig gelassen trinke ich mein Bier und betrachte die Idiotie der Welt.

Am Wochenende ist Altstadtfest. Überall Umtriebigkeit deswegen. Die Kellner schleppen Tische und Stühle umher. Selbst mein Fahrrad, das im Weg steht, wird fortgetragen. Alles muß umorganisiert werden. That`s Busyness. Yes, and Happyness. Bis dahin habe ich wieder Nachtdienst. Gut so. Solche Feste turnen mich meist nur noch ab. Ich bin zu alt für so`nen Scheiß. Ich meine, ich kann einfach den ganzen Mist nicht mehr ausblenden. Einer meiner Lieblingssprüche in diesem Sinne ist: "So viel kann ich gar nicht trinken, um so dämlich zu werden, wie viele meiner Mitmenschen bereits nüchtern sind". Oder so ähnlich. Das klingt arrogant? (Ich weiß.)

((Moment, die Waschmaschine piepst, d.h. die Wäsche ist fertig ...))

Klaus ist fertig mit seiner Zeitung und dem zweiten Baby-Weizen. Gestelzt und ein wenig gepresst wünscht er mir noch einen schönen Abend, bevor er seiner Wege geht.
Nein, ich finde nicht, dass ich arrogant bin. Auf gar keinen Fall!
Berlusconi dagegen ist ein arrogantes Arschloch. So einen leisten sich nur die Italiener als Regierungschef. Na ja, und die Franzosen. Wir leisten uns dagegen Merkel.
Unsere Bundeskanzlerin verwandelt sich äußerlich langsam in eine Kuh - ewig alles wiederkäuend, und nichts neues auf der Pfanne.

Es ist wie`s ist. Soll ich noch ein Weizen bestellen? (Ich trinke keine Baby-Weizen.)
...

Dienstag, 23. August 2011

Alles scheiße


Wenn ich Gaddhafis Sohn im Fernsehen sehe, die Hand hochgestreckt zum Victory-Zeichen, geht mir das Messer in der Tasche auf. Aber gut. Nicht meine Baustelle.
Es wäre zu schön, um wahr zu sein: Nach einem halben Jahr Krieg der gesamte Gaddhafi Clan in Haft und Libyen vom Moloch der Diktatur befreit.
Bei den mangelhaften Informationen, die uns erreichen, ist es verfrüht, irgendeine professionelle Einschätzung abzugeben. Im TV allerdings sind sie alle gut dabei - mit Blablabla.

Hier kam inzwischen wieder stückweise der Sommer an. Die einen stöhnen unter der Hitze, die anderen freuen sich. Ich bin dafür, dass uns der Sommer noch ein paar Tage erhalten bleibt. Wenn ich aus dem Nachtdienst komme, sauge ich die Sonnenstrahlen beinahe gierig in mich auf. Zu lange war es kalt und häßlich.

Eine Woche frei! Yeah! Auch der Freude muß mal Ausdruck verliehen werden - selbst wenn privat nicht alles rund läuft.

Gestern trat ich auf dem Stück Wiese vor meiner Wohnung in einen Scheißhaufen. Bedeutet das Glück oder Pech?
Eine ekelhafte Prozedur, die Profilsohlen der Schuhe wieder richtig sauber zu kriegen. Ich sah die Scheiße im hohen Gras nicht.
Es ist meistens so, dass man die Scheiße nicht kommen sieht. Egal, was es ist. Es gibt zu viele Baustellen. Man muß ständig mit allem rechnen. Und die Kunst ist, dabei nicht depressiv zu werden.
Tritt man in einen Scheißhaufen, ist eben nicht gleich alles scheiße.

Samstag, 13. August 2011

Schreibtisch und Ausblick




da sitze ich




Wenn man so viele Stunden an einem Ort verbringt, verdient dieser irgendwann eine Würdigung.
Ich sage mal: Es gibt Schlimmeres, als hier zu sitzen.

Freitag, 12. August 2011

Durchblick




Blick in meine Wohnung, wenn ich mich am Schreibtisch umdrehe




Inzwischen bin ich in der neuen Bude angekommen und habe es mir gemütlich gemacht. Noch zehre ich von dem Gefühl, dass alles etwas fremd und darum interessant auf mich wirkt. Wenn ich aus dem Fenster schaue, blicke ich auf wucherndes Grün. Buschwerk und mächtige Bäume zur Straße hin.
Positiv ist vorallem das Mehr an Platz. In das zusätzliche Zimmer stellte ich den Esstisch und meine Staffelei. Ich will unbedingt wieder malen! Dort habe ich den nötigen Platz zum Werkeln.

Da das Wetter in den letzten Wochen beschissen war (ich kann es nicht anders sagen - auch heute regnet es wieder), habe ich das Stück Wiese vor meiner Haustüre noch nicht einweihen können.
Alles ziemlich urig hier. Mir gefällt`s.

Dienstag, 26. Juli 2011

Heute ist so ein Tag




mouse on the run (- oder: mole on the run)


(shit happens)

Sonntag, 29. Mai 2011

Erste Urlaubsgefühle




Es gibt teuflisch viele schöne Plätze zum versacken ...

Mittwoch, 18. Mai 2011

Anruf bei der Mutter


"Vater hat Demenz."
"Was?!"
"Seit zwei Jahren."
"Seit zwei Jahren ..., wie ist das möglich?"
Und Mutter erzählt mir von den nach und nach immer häufiger auftretenden Gedächtnislücken bei Vater, dass er sie fragen muß, wo dies und jenes im Haushalt zu finden ist, oder beim Autofahren nach dem Weg fragt, obwohl er ihn wissen müßte.
Er wurde daraufhin untersucht, machte Gedächtnistests, und die Diagnose Demenz steht offensichtlich fest.
"Und er hat den Grauen Star."
"Ja, das fiel mir auch auf, dass er sehr schlecht sieht beim Autofahren und darum sehr langsam fährt", meine ich - und denke bei mir: Oje, er fährt noch Auto ...
Ich wünschte, ich wüsste nicht so viel über diese grausame Krankheit. Ich sage meiner Mutter, was auf sie zukommen kann. Ich beschönige nichts. Es gibt keine Heilung.
"Er bekommt Tabletten und macht Gedächtnistraining", erzählt die Mutter, "vielleicht ist der Abbau bei ihm nicht so schnell."
"Ja, im Altenheim beobachte ich zum Teil ganz unterschiedliche Verlaufsformen. Manchmal schreitet die Demenz nur sehr zögerlich voran ...
Du solltest dich auf alle Fälle beraten lassen. Die Sozialstation am Ort bietet bestimmt Beratungsgespräche an. Die können dir sicher noch besser als ich sagen, auf was man sich vorbereiten muss."
Scheiße, denke ich, ich hatte damit nicht gerechnet, nicht so bald. Vater ist 79. Ich wußte wohl, dass mit seinen Augen was nicht stimmen kann ...
"Hoffen wir, dass es bei ihm nicht so schnell geht", sagt meine Mutter.
"Mist", sage ich und sehe eine dunkle Wolke am Himmel, vor der ich immer Angst hatte. Tränen steigen mir in die Augen.
...

Dienstag, 17. Mai 2011

Flaute


Nach 24 Stunden Schlaf mit kleinen Unterbrechungen - z.B. sah ich gestern "Wer wird Millionär" ausschnittsweise, als ein Berliner 1/2 Million gewann. Ich aß zwei Knäckebrote mit vegetarischer Pastete, danach schlummerte ich wieder ein, in die Kissen vergraben. Träume fluteten den Kopf, ohne dass ich mich daran erinnern kann. Nur heute Morgen tat mir der Rücken säuisch weh. Die Matratze ist für den Sperrmüll. Das monierte bereits meine Ex. Ich werde mir eine neue von meinen Eltern zu Weihnachten wünschen. Dann fällt diese alljährliche dämliche Geldüberweisung von 100 Euro flach - für Weihnachten und Geburtstag zusammen. Nicht dass ich gierig wäre ... Wie viel kostet eigentlich eine gute Matratze?
In meinem Kopf Flaute. Der Postmann brachte mir neue Shorts und ein T-Shirt. Nachnahme. Ich unterschrieb und rundete die Summe auf. Ist es warm genug, um kurze Hosen anzuziehen? Der Postmann trug welche.
Noch hängen graue Wolken am Himmel. Die Sonne in Abwarte-Stellung dahinter. Das Grün der Büsche und Bäume kraftvoll. Auch ich warte noch ab. Obwohl - auf was eigentlich? Ich will die grauen Schleier in meinem Kopf zur Seite schieben. Ich suche nach dem Schlüssel für das Schließfach meiner Seele. Dabei heißt es nur aufstehen und hinaus gehen, die Schwerkraft überwinden ... Doch wohin? Wohin an einem diesigen Dienstagmittag?
Der Bofrost Mann kommt den Berg hoch. Für irgendeinen Nachbarn. Es bewegt sich etwas. Ich schaue aus dem Fenster. Ah, er geht gegenüber die Treppe hoch. Ziemlich anstrengend, Leute zu beliefern, die in Hanglage wohnen.
...

Mittwoch, 11. Mai 2011

Momentaufnahmen Basel


Es war ganz schön heiß am Wochenende.



FUNK OFF auf dem Barfüsserplatz im Rahmen eines Jazzfestivals - Die Jungs sind spitze!! Die gehen richtig gut ab!



Danach ein schöner Spaziergang an der Birs.



Am Ufer etwas Abkühlung.

Freitag, 22. April 2011

Ostergruß


Mein Gott, schon wieder Ostern!

Ein Ostern aus der Kindheit werde ich nie vergessen. Ich war Zwölf und wollte am Ostersonntag lieber mein selbstgebasteltes Schiff auf dem Parkteich fahren lassen, als mit der Familie einen Ausflug nach Rothenburg o.d. Tauber zu unternehmen. Ich machte deswegen einen ziemlichen Aufstand, bis meinem Vater der Kragen platzte, und er mich grün und blau schlug, - das Schiff dazu zu Klump.

Ich mag Ostern nicht besonders. Aber es ist schönes Wetter, und ich bekomme Besuch aus Basel. Da stehen schöne Spaziergänge auf dem Programm und Biergärten. Ganz ungezwungen.

Meine Eltern schickten mir eine Osterkarte. Ich sollte sie die Tage noch anrufen. Ich weiß schon, dass es sich gehört ...

Seit langem hatte ich heute Nacht mal wieder gute, geile Sexträume. Und ich träumte von New York. In meinen Träumen fliege ich oft nach New York. (In Wirklichkeit war ich noch nie dort.)
Wenn die Welt 2012 nicht untergeht, und ich vorher nicht das Zeitliche segne, werde ich 2013, weil ich dann endlich an etwas Festgeld komme, ganz wirklich nach New York fliegen!
Das mit dem Sex sollte schon vorher hinhauen.

Das Leben kann so schön schmecken, - aber es bleibt fast immer ein bitterer Nachgeschmack. Ich mag Ostern nicht besonders, aber das sagte ich bereits.

Vielleicht ist Bier deshalb mein Lieblingsgetränk. Es ist nicht künstlich süß.

Allen Bloggern und Bloglesern wünsche ich Frohe Ostern!

ein literarisches Tagebuch

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