In den Staub
Ende der Fahnenstange. Die Worte sind abgenutzt. Die Menschen inszenieren ihr Leben. Sie gehen über Leichen. Der Krieg wird zur Kunst. Abstrakte Gemälde in Blut. An einer Wand mit Einschusslöchern ein Bild der Biene Maja. Kinder spielen am Computer Killerspiele. Neben Waffenkisten.
Man arrangiert sich. In der Gefahr vergnügt man sich doppelt. Der Irrsinn ist ein warmes Nest. Leid schafft Solidarität. Die Menschen stehen zusammen.
Schaut euch unseren Frieden an. Die Menschen des Westens in schläfriger Arroganz. Der Frieden macht träge und selbstgefällig. Die Worte sind kernlose Früchte. Die Politiker Muppets. Das Vergessen und Leugnen hat Methode. Wir sind lebende Leichen am Steuer von blitzblank polierten Blechkisten. Wir fahren in die Sonne eines Plastik-Glücks. Wir kaufen uns den Nordpol und den Mount Everest. Wir beleidigen die Erde und die Kreaturen. Wir gehen über Leichen.
Ich sterbe mit. Einfach so. Ohne Religion. Ohne Aufgabe. Ohne Familie. Ohne Ziel.
Ende der Fahnenstange. Die Worte sind abgenutzt. Vielleicht war das erste Wort bereits schon zu viel. Das erste, allererste Wort. Wer setzte diesen Fluch in die Welt? Ich habe den Geschmack an dem allen verloren. Mein Blut wird grau. Hier noch ein paar Spritzer! In den Staub.
bonanzaMARGOT
- 29. Aug. 13, 13:34
- boMAs Gedichte und Texte