Phubbing
Schon mal was von Phubbing gehört? Schon mal gephubbt worden? Bestimmt.
Ich gebe zu, dass ich, wenn ich alleine unterwegs bin, auch häufig zum Smartphone greife. Aber in Gesellschaft lege ich es weg. (Ich rufe meine E-Mails ab, wenn mein Gesprächspartner gerade auf der Toilette ist. So gehört sich das!)
Ich empfinde es als brüskierend, wenn mein Gegenüber während einer Unterhaltung ständig mit dem Handy oder Smartphone beschäftigt ist. Aber wie soll man dieser Unsitte begegnen? Durch Maßregelungen? Ignorieren? Selbst das Smartphone hervorholen?
Phubbing ist ein Phänomen, das immer öfter und in immer mehr Alltagssituationen auftritt. So z.B. Phubbing im Gottesdienst, bei der Arbeit, am Operationstisch, sowieso im Auto, beim Sex, beim Bergsteigen … Jeder mag da seine Phantasie spielen lassen. Und kommen die Datenbrillen erst mal auf den Markt, werden wir das Phubbing unserer Zeitgenossen kaum noch bemerken – außer dadurch, dass sie seltsam abwesend erscheinen (die Multitasking-Begabten freilich ausgeschlossen).
Alle Prostituierten werden dann diese Datenbrillen tragen; und während sie Sex mit ihren Kunden machen, sehen sie auf dem Display Brad Pitt oder eine schöne Landschaft oder Blumen, oder sie lesen Wittgensteins Traktate.
„Hey Baby, kannst du`s nicht mal ohne Brille machen?!“
„Ohne Brille kostet es das Doppelte.“
„Gut, dann 1x Blasen ohne.“
Uff! Was für Zukunftsvisionen! Es regnet. Im Fernsehen läuft Schrott. Ich warte auf den letzten Nachtdienst. Könnte ich mich doch wegphubben ...
bonanzaMARGOT
- 25. Aug. 13, 16:58
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