CSD in Mannheim






Gestern CSD in Mannheim. Eine Wagenkolonne durch die Innenstadt. Umsäumt von tausenden Menschen. Techno-Tamtam in den Ohren. Die Luft vibrierte. Aufreizende Drag-Oueens, Leder-Jungs, tanzend, stolzierend, sich präsentierend auf der Straße, auf den Wägen. Mitreißend, faszinierend. Wir Zuschauer gafften, fotografierten, grinsten bei manchen illustren Figuren.







Zwischenzeitlich war ich gerührt. Ich kann dieses Gefühl schwer in Worte fassen. Ich fand es einfach toll, dass die Homosexuellen, Transvestiten ... offen ihre Lebensart, ihre Lebensfreude zeigten, selbstbewußt und mutig. In das Grau des Alltags ergoß sich ein Farbenstrom purer Lebenslust.















Manche Bürger tätigten von alldem unberürt ihre Einkäufe. Manche schauten weg oder winkten ab - meist ältere. Andere tanzten mit zu den Rhythmen, ließen sich anstecken, klatschten Beifall, winkten, warfen Kusshände ...











Ich fand es einfach geil.









Photos by Antje
Lange-Weile - 14. Aug. 11, 15:40

Augenweiden

Hallo Bo.,

jeder für sich ist auf dem Bild eine Augenweide. Einmal im Jahr gibt es den CSD auch in Rostock, neu erfahre ich leider erst später davon, wenn alles vorbei ist.

Ich glaube, ich habe sie nur einmal erwischt. Damals traf ich meine ehemaligen Nachbarn, ein älteres Ehepaar. "Jetzt kommen die Bekloppten" Aber ich empfand sie als Augenweide und mutig, sich so zu zeigen.

Ich wünsche dir noch einen schönen Sonntag

LG LaWe

bonanzaMARGOT - 14. Aug. 11, 18:31

ich sehe es ähnlich, lawe. zur welt gehören die skurrilitäten - und wenn sie dann derart liebenswert sind, sowieso.
manchmal denke ich: warum bin ich so scheiß normal?
aber verbiegen werde ich mich nicht ... niemals. ich bleibe der, der ich bin. dasselbe wünsche ich mir für die homos. und andere, die von der norm abweichen. seid einfach, was ihr seid.
wir sind alle vom selben stamm. und wenn wir uns zivilisiert benehmen, und tolerantes denken nicht nur eine farce ist, dann können wir alle super gut miteinander klar kommen - egal welcher nation wir angehören, oder welche hautfarbe wir haben, ob mann oder frau, oder wie wir sonst sexuell ausgerichtet sind ...

dir einen schönen sonntagabend.
Finchen1976 - 16. Aug. 11, 09:15

Da ich ja in der Szene auch mal unterwegs war (ohne dazuzugehören allerdings *g*), mag ich diese Atmosphäre allein auch schon in diversen Clubs und zu unterschiedlichen Anlässen.
Das ist allerdings auch nur eine Momentaufnahme.
Wenn man die Menschen hinter diesem bunten Treiben sieht und näher betrachtet, sind viele unglücklich wegen der Oberflächlichkeit dieser Szene.
Aber es gibt natürlich auch Ausnahmen.
Trotzdem mag ich diese schillernde bunte Welt.

bonanzaMARGOT - 16. Aug. 11, 09:24

mein erster csd

die oberflächlichkeit dient vielleicht zum schutz ...
ich kann dazu nicht viel sagen. zur homo-szene habe ich keine kontakte.
ich meinte manchmal, bei all dem tam-tam auch ein gewisse traurigkeit zu spüren.





Finchen1976 - 16. Aug. 11, 09:27

Beim CSD selbst war ich noch nie.
Aber in der Szene unterwegs.
Sehr auf Äußerlichkeiten bedacht, bist Du ab 30 dort schon "vom alten Eisen" und ich würde mir wünschen, dass sich diesbezüglich einiges getan hat in der Zwischenzeit. Denn jung, gutaussehend und knackig sind irgendwie keine nennenswerten Attribute für eine erfüllende Beziehung...
bonanzaMARGOT - 16. Aug. 11, 09:42

aus den medien entnehme ich, dass homosexuelle auch immer mehr feste, dauerhafte bindungen anstreben. in den schlagzeilen ist in letzter zeit immer wieder die homo-ehe. oder prominente outen sich mit ihren langjährigen homo-partnern.

die homo-szene ist schon eine ganz besondere subkultur.
bonanzaMARGOT - 16. Aug. 11, 09:57

da müßte ein homo oder transvestit mal was dazu sagen.

aurisa!!!!????!!!!
Kinkerlitzch3n - 17. Aug. 11, 12:01

Lieber Bo!

Mit diesem Ruf liegst du aber sowas von daneben!
Weder die eine noch die andere Gruppe trifft in dem Fall zu.

Ich schätze mal, das war ein ziemlicher Faux-Pas ...

lg Kinker
bonanzaMARGOT - 17. Aug. 11, 12:14

mag sein, dass aurisa nicht eine typische vertreterin des csd wäre ...
aber ich denke schon, dass sie zu den entsprechenden randgruppen gehört. wie auch immer. das spektrum ist recht groß. vor jahren unterhielt ich mich mit aurisa zu ihrer mann-frau-geschichte. vielleicht habe ich ja was falsch in erinnerung ...
auf dem csd präsentieren sich alle möglichen gruppen, die aufgrund ihrer (sexuellen) andersartigkeit gegen gesellschaftliche vorurteile ankämpfen müssen.

vielleicht äußert sich aurisa selbst dazu.
bevor ich wegen eines faux-pas noch im boden versinke.
Kinkerlitzch3n - 17. Aug. 11, 12:24

Zu den Randgruppen gehört sie vermutlich schon.
Der Kommentar oben klang aber so, als wäre sie homosexuell oder ein Transvestit.
Und in dieser Schublade fühlt sie sich ziemlich sicher nicht wohl, sonst hätte sie sich nicht die Mühe gemacht, die Unterschiede zu Transsexualität uvm. in langen Blogartikeln darzulegen.

Ich weiß nicht, ob Aurisa, bei dir mitliest, wär natürlich schön, wenn sie sich dann diesbezüglich äußern könnte.

Hat sich schon ein Loch aufgetan, in dem du versinken kannst. Schau dich besser mal um! *gg*
bonanzaMARGOT - 17. Aug. 11, 12:32

ich schaue mich um

was für ein loch, kinker?
der unterschied zwischen transsexuellen und transvestiten ist mir schon lange klar.
dann liege ich schon eher beim csd falsch ..., falls dort transsexuelle nicht vertreten sind.

aurisa las früher hier mit. wir hatten aber einige zeit keinen kontakt mehr.
Kinkerlitzch3n - 17. Aug. 11, 12:43

Zitat BoMa: "...bevor ich wegen eines faux-pas noch im boden versinke...." - das Loch hab ich gemeint.

Es klang einfach mißverständlich, darauf wollte ich hinweisen, nicht mehr und nicht weniger, ok?

Der CSD spricht wohl für alle irgendwie von sexueller Diskriminierung Betroffenen, wenn es auch ursprünglich aus der Schwulenszene entsprang.
bonanzaMARGOT - 17. Aug. 11, 12:55

ich sehe immer noch kein loch, kinker, weil ich nicht im boden versinke. das missverständnis tut mir leid. war nicht beabsichtigt.
es gibt derart viele sexuelle ausrichtungen und vorlieben, dass eine differenzierung für einen "normalo-hetero" nicht immer ganz leicht ist.
mir war darum nicht bewußt, dass ich mit dem ruf nach aurisa evtl. in diesem zusammenhang in ein fettnäpfchen trat.
entschuldigung.

die homosexuellen = schwulen u. lesben.
ja, das ganze hatte, glaube ich, in san francisco seinen anfang. in den 80ern? i mog nit immer alles googeln.

wichtig ist doch, dass sich die menschen in solchen (voller lebenslust steckenden) demos gegen eine diskriminierung und immer noch vorhandene spießigkeit auflehnen. dies fand ich beeindruckend und gut!
bonanzaMARGOT - 17. Aug. 11, 13:03

(also eben new york. okay. habe nun nachgeguckt bei wiki.)
Kinkerlitzch3n - 17. Aug. 11, 15:08

egal ...

Wie gesagt, ich wollte nur drauf hinweisen, damit sich niemand gekränkt fühlt.
Stimmt schon, daß es nicht einfach ist, alle Spielarten und Schattierungen auseinander zu halten. Umso wichtiger find ich es, wenn man es halt grad weiß, dieses auch aufzuzeigen.

Deinem letzten Absatz kann ich mich voll und ganz anschließen!
bonanzaMARGOT - 17. Aug. 11, 15:34

Mag sein, dass Aurisa wie fast jede Frau emfindlich bzw. zickig reagieren könnte. Ein wenig kennt sie mich aber schon von unserer damaligen Kommunikation ...
Ich bin halt manchmal etwas dämlich.
Anja-Pia - 16. Aug. 11, 10:10

An Deiner Stelle hätte ich "Ich fand es einfach geil" ein Bild weiter darunter geschrieben. ;-)

bonanzaMARGOT - 16. Aug. 11, 10:21

ob über oder unter dem bild - ist doch wurst.

wie findest du den popo?
Anja-Pia - 17. Aug. 11, 08:29

Welchen?

PS: Du hast ganz unten so ein komisches Ding

"Kontakt-Formular
Mit diesem Fomular können Sie mit uns Kontakt aufnehmen."

Ist das Absicht?
bonanzaMARGOT - 17. Aug. 11, 10:55

mit dem formular da unten kann man mir schreiben, wenn es was persönliches ist oder etwas, was nicht alle lesen sollen.
ich finde das recht sinnvoll. manche wollen ihre meinung nicht öffentlich sagen.

welchen? na, der weiblichere - dürfte wohl klar sein.
madlady - 17. Aug. 11, 20:46

ich frage mich immer wieder, warum alles genau eingeteilt werden muss - Transen, Tunten, Heteros, Lesben......
Warum muss alles kategorisiert werden, schön ordentlich in Schubladen verpackt.
Beim CSD ging es darum Brücken zu bauen, aber eine Brücke aus Schubladen hat keinen Bestand sie bricht unter der geringsten Belastung zusammen.
bonanzaMARGOT - 18. Aug. 11, 06:58

hallo madlady

dem kann ich nur zustimmen. aber sehen das die menschen bzw. verschiedenen gruppierungen in dieser szene ebenso?
grenzen sie sich vielleicht selbst voneinander ab und sind egoistisch auf ihre identitäten als transen, transsexuelle, homos, bisexuelle, lebsen, schwule etc. fixiert?
tragen vielleicht manche randgruppen eine mitschuld an der ausgrenzung und ihrem außenseiterdasein in der gesellschaft?

sicher ist, dass noch viele vorurteile zu überbrücken sind.
Anja-Pia - 18. Aug. 11, 11:35

Der weibliche ist ok, der männliche ist mir zu bleich. ;-)
Das Kontaktformular ist dann für solche wie Ponderösilein?
bonanzaMARGOT - 18. Aug. 11, 13:05

hi anja-pia

auch der "weibliche" ist von einer drag queen.

das kontaktformular ist nicht nur für ponderösileins - sondern für alle, die mich anmailen wollen.

(ponderosa meldete sich schon ein ganzes weilchen nicht. womöglich ist sie im sommerurlaub(?))
Anja-Pia - 19. Aug. 11, 09:25

Ponderöslein leidet schon die ganze Zeit. Im Dir gewidmeten Kosmetikartikel hat sie sogar eine Frage gestellt (findest Du bestimmt, Herr Knatterton).
bonanzaMARGOT - 19. Aug. 11, 13:31

du sprichst in rätseln, anja-pia. so viel knatterton bin ich nun auch wieder nicht.
Aurisa - 03. Sep. 11, 16:57

Also ich fürchte, ich kann dazu nicht viel sagen, jedenfalls nicht viel sinnvolles beitragen.

Ich war bisher nur zweimal beim CSD und das auch nur als Zuschauerin und auch nur, weil ich mit Bekannten dahin gegangen bin, einmal mit einer Bloggerin aus der SM-Szene und das andere mal mit einem lesbischen Pärchen.

Ich weiss natürlich vom politischen Ursprung des CSD, aber der heutige ist doch eher Party als Politik ;)... und einfach nicht meine Welt.

Ich freue mich, daß heute solche Freiheiten möglich sind und daß die Leute ihren Spaß dabei haben, aber für mich ist das nix...

Love, drugs and other entertainment... ist einfach nicht so meine Welt ;).

bonanzaMARGOT - 03. Sep. 11, 17:19

danke für deine antwort, aurisa, als transsexueller.
ich schrieb dich an, weil ich dachte, dass du etwas "tieferen" einblick in die "szene" hast, um gewisse immer wieder entstehende irritationen diesbezüglich aufklären zu helfen.
es geht mir nicht nur um den "csd".
aber ich war schon von der präsenz der "homosexuellenkultur" beeindruckt. du zählst dich womöglich nicht dazu. aber vielleicht doch grenzwertig(?)
für laien bleibt dies alles verwirrend. manche schauen befremdet weg, andere neugierig, voyeuristisch hin.

apropos: wie geht es dir?

lg.
boma
Aurisa - 03. Sep. 11, 18:59

Hallo boma,
erstmal: Da ich mich als Frau verstehe, sagt man "Transsexuelle" OHNE "r" am Ende ;).

Und ich fürchte leider wenn du dir Einblicke in irgendwelche "Szenen" erhoffst, dann bin ich leider die Falsche dafür.

Ich habe zwar im laufe der letzten Jahre ein paar Schwule und Lesben kennengelernt, aber nicht so viele.

Und mit der "Homosexuellenkultur", wie du es nennst, habe ich so gut wie gar keinen Kontakt.
Ich war nie in einschlägigen Clubs oder Partys o.ä. und habe auch sonst keinen Bezug dazu.

Und nein, ich zähle mich auch nicht dazu, nicht mal grenzwertig.

Ganz im Gegenteil. Ich weiss nicht, ob du das verstehen kannst, aber das ist für mich eine ganz fremde Welt.

Auch wenn ich transsexuell bin habe ich trotzdem genausowenig mit der "Homosexuellenkultur" zu tun und kann sie ebensowenig begreifen wie jeder stinknormale nicht-transsexuelle Hetero.

Und das geht nicht nur mir so, sondern allen heterosexuellen Transsexuellen, egal ob Männern oder Frauen.

Die einzigen Transsexuellen die zur homosexuellen Szene gehören sind eben die schwulen und lesbischen Transsexuellen, von denen es ja auch einige gibt.

Es ist sogar so, daß es eine ganze Reihe von Transsexuellen gibt, die sogar einen regelrechten Hass auf Homosexuelle (und Transvestiten, Transgender etc... ) haben.

Umgekehrt haben auch viele Homosexuelle ein großes Problem mit Transsexuellen.

Das Verhältnis zueinander ist also uneinheitlich und oft schwierig.

Von einer gemeinsamen Szene kann da wirklich nicht die Rede sein, auch wenn es natürlich auch Gemeinsamkeiten gibt.

Aber die Unterschiede sind einfach sehr groß.

Ansonsten... es muss... wie immer, danke.
bonanzaMARGOT - 04. Sep. 11, 13:53

danke aurisa

das waren doch allerhand infos, um mich als "laie" durch das thema "anders-sexualität" (wie auch immer) zu wursteln.

Was glaubst du, warum es zu diesen reibungen zwischen homosexuellen und transsexuellen kommt?
Aurisa - 09. Sep. 11, 14:19

Ja, ich weiss, es ist ein schwieriges Thema.

Zu den Gründen.
Einerseits ist es sicher - leider - das alte Spiel:

Es wird auf anderen herumgehackt, um sich nicht mit den eigenen (seelischen) Problemen beschäftigen zu müssen.

Und da man als Angehöriger einer Minderheit schlecht auf der Mehrheit herumhacken kann - kommt nicht so gut, weil die mehr sind und die Macht haben - hackt man halt auf einer anderen Minderheit herum.

Das funktioniert übrigens in beide Richtungen also TS versus Homosexuelle UND Homosexuelle versus TS.

Ein weiterer Grund ist, daß das Thema wie gesagt sehr komplex ist und das bedeutet daß nicht nur 'Normalos' nicht durchblicken, sondern auch Homosexuelle verstehen nicht was es bedeutet Transsexuell zu sein und umgekehrt.

Da sind Missverständnisse vorprogrammiert.

Und ausgerechnet diejenigen, die am wenigsten Ahnung haben, denken dann immer sie würden alles verstehen.

Ich empfehle zur Unterscheidung diesen Wikipedia-Artikel:

http://de.wikipedia.org/wiki/Heteronormativität

Bitte dort die Tabelle Heteronormatives Geschlechtermodell ansehen.

Vereinfach gesagt ist es so:

-bei Homosexuellen (und Bisexuellen) weicht die sexuelle Orientierung von diesem heteronormen 'Standart' ab

-bei Transsexuellen weicht die Geschlechtsidentität ab

-bei Intersexuellen sind die körperlichen Geschlechtsmerkmale anders als 'normal'

-und bei Transvestiten ist es das Verhalten (die Geschlechtsrolle), die von diesem heteronormativen 'Standart' abweicht.

Wie gesagt, vereinfacht. Erschwerend kommt dazu, daß es auch noch alle möglichen Mischformen gibt... also z.B. lesbische Transsexuelle oder schwule Transvestiten.

Diese Unterschiede kennen und verstehen selbst von den Betroffenen nur die wenigsten, wie ich in leider immer wieder feststellen musste.

Und das gibt dann natürlich immer die schönsten Missverständnisse und Konflikte...
bonanzaMARGOT - 09. Sep. 11, 14:56

aurisa

puh. das ist wirklich nicht einfach zu begreifen. egal von welcher warte.
es bedeutet vielseitigkeit. so ist die natur. sie kennt viele spielarten - und auch kuriositäten. ich denke, das ist gelebte anarchie. einfach, dass wir alles nebeneinander tolerieren. manches ist ja auch interessant für den "normalo" und er gafft dann z.b. auf veranstaltungen wie den csd. ich war da auch nur ein gaffer unter vielen.

dass es konflikte der minderheiten untereinander gibt, sie sich nicht solidarisieren können, finde ich schäbig. ehrlich. sie outen sich damit leider als genauso dämlich im kopf wie der mainstream.
ja, man sollte halt minderheiten nicht schon deswegen idealisieren, weil sie minderheiten (bzw. die schwächeren) sind.
den fehler machte ich manchmal im leben. z.b. gegenüber ausländern.
heute sehe ich alles etwas ausgewogener. ist scheiß egal, wo jemand herkommt, ob er dies oder das ist, - ich sehe auf den menschen an sich ...
Aurisa - 09. Sep. 11, 15:54

Ich finds auch besch...eiden, daß Minderheiten sich gegenseitig beharken und dämlich noch dazu :(.
Ist aber wohl leider nicht zu ändern.
Ich hab bei www.travesta.de, wo all diese 'Geschlechts-Minderheiten' hart aufeinanderprallen auch jahrelang versucht zumindest ein bisschen zwischen den Gruppen zu vermittel...
Keine Chance...
Ich bin heilfroh, daß travesta 'geschlossene Gesellschaft' ist und darum nicht jeder im Web lesen kann, wie die verschiedenen Minderheiten dort miteinander umgehen.
Da ist echt Fremdschämen in Potenz angesagt... und 'meine' Minderheit ist da kein Stück besser als die Homosexuellen, oder Transvestiten oder sonstige...

So lange die Menschen so sind, wie sie nunmal sind, wird sich daran leider auch nichts ändern, daß viele immer auf anderen herumhacken 'müssen'.
bonanzaMARGOT - 09. Sep. 11, 16:00

ein gutes statement, aurisa. da muss sich jeder an die eigene nase fassen.
du hast recht. die menschen ändern sich nicht von heute auf morgen.
viele konflikte sind sozusagen programmiert. jede generation muss wieder alles von neuem erfahren, durchleiden, durchstehen. aber niemals sollten wir aufgeben, die welt zu einer besseren machen zu wollen - im besten sinne: tolerant, gerecht und gewaltfrei ...
(was haben wir sonst zu tun?)
Aurisa - 09. Sep. 11, 16:11

Da kann ich dir nur voll und ganz zustimmen.

Letztlich läuft es darauf hinaus:

Entweder wir verändern uns und lernen uns an die neuen Bedingungen - die wir mit unserer Intelligenz, Wissenschaft und Technik selbst erst geschaffen haben - anzupassen, oder es geht uns wie über 99% aller Arten, die bisher auf der Erde gelebt haben und wir sterben aus.

Wir haben zwar eine recht hohe technologische Intelligenz, aber emotional stecken wir leider immer noch teilweise in der Steinzeit fest.
Das kann auf die Dauer nicht gutgehen.

Und ja, es gibt Ansätze, daß wir dazulernen, es Fortschritt gibt und wir ganz ganz langsam vorankommen.

Aufklärung, Demokratie, Rechtsstaat, Freiheit... all das sind zivilisatorische Errungenschaften der letzten Jahrtausende.

Also wenn wir eine Zeitreise machen könnten, 1000 oder 10.000 oder noch mehr Jahre in die Zukunft, vielleicht würden wir eine gereiftere Menschheit vorfinden.

Aber leider ist die Gefahr groß, daß uns soviel Zeit um uns zu verändern nicht bleibt, weil wir uns vorher selbst zerstören könnten.

Gut, daß wir nicht wissen, wie es letztlich weitergeht.
So bleibt uns zumindest die Hoffnung auf eine menschlichere Zukunft.
bonanzaMARGOT - 10. Sep. 11, 15:40

ein schritt vor, zwei zurück

wir werden`s nicht erleben, aurisa.
es bleibt der aktuelle kampf.
es ist ein bißchen wie ein staffellauf. wir reichen den stab (unserer erlangten weisheit bzw. erkenntnis) weiter an die nächsten generationen.
etc.
manchmal bzw. bei einigen wird die übergabe verpasst ... wie auch immer ... dann beobachten wir menschlich-zivilisatorisch rückläufige prozesse.
von der steinzeit bis heute sind wir nur ein paar zentimeter vorangekommen. schätze ich mal.

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