Mittwoch, 31. August 2016

Bansin













war genau das Richtige

Dienstag, 30. August 2016

Berlin - Usedom


Gut, dass ich die letzte Urlaubswoche nicht zuhause abhing, sondern mich aufs gute alte Fahrrad schwang und nach Usedom fuhr. Zumal der Sommer noch mal aufdrehte. Dreihundert Kilometer auf meist guten Wegen, selten Autostraße. Erst an der Ostsee und auf Usedom wurde die Strecke mies: jede Menge Kopfsteinpflaster, Schlaglöcher, Panzerplatten, Feldwege… Gott sei Dank hielten mein Drahtesel und meine Knochen durch. Die Fahrt war anstrengend (ich hatte ein zeitliches Limit), aber ich war nicht überfordert. Dienstagmittag fuhr ich los, und Freitagmittag wollte ich mich mit O., die mit dem Fernbus anreiste, in Bansin treffen.
Da ich mit Zelt unterwegs war, visierte ich Campingplätze an, die leider rar gesät sind. Gerne hätte ich am zweiten Tag noch mehr Kilometer abgespult aber stellte in Prenzlau am frühen Nachmittag mein Zelt auf, weil es bis Ueckermünde die letzte Möglichkeit war.
Am besten radelte es sich durchs Biosphären-Reservat Schorfheide Chorin: gute Wege, wunderbare Landschaft, viele Seen und Haltepunkte zur Erfrischung von Leib und Seele. Hinter Prenzlau wird der Charakter der Landschaft vor allem von Landwirtschaft geprägt. Weiter hin zur Ostsee, entlang der Uecker, kam ich durch große Waldgebiete (Fichten- und Mischwald), militärische Sperrbezirke. Diese Strecke brachte ich schnell hinter mich, weil sie eben war und an einer Autostraße verlief, wo es keine guten Rastmöglichkeiten gab. Ansonsten ist die Topografie Pommerns hügelig – man muss einige Steigungen bewältigen.
Ruck zuck erreichte ich Ueckermünde in der Mittagshitze des dritten Tages. Nach einer hopfenhaltigen Erfrischung auf dem Marktplatz ging es weiter durchs Stettiner Haff… Ich sparte mir den Schlenker über Anklam und setzte mit einer kleinen Fähre bei Kamp über nach Usedom. So weit so gut. Nur Campingplätze gab es keine in unmittelbarer Nähe. Ich spürte nun doch die Erschöpfung, - hinzu kamen die schlechten Wege auf Usedom, die ein zügiges Vorankommen nicht zuließen. Schweren Herzens entschied ich mich für eine Hotelübernachtung. Doch das hatte ich mir zu leicht vorgestellt. In der Inselhauptstadt Usedom wurde ich von Pontius zu Pilatus geschickt, und erhielt stets die Auskunft: „Tut mir leid, alles belegt.“ Schließlich fand ich in dem schönen Örtchen Stolpe ein Zimmer, d.h. eine ausgebaute Dachkammer, heiß wie in der Sauna…
Aber ich hatte TV, und es kühlte langsam ab. Nachdem ich „Zorn – Tod und Regen“ geguckt und einige Stechmücken erfolgreich platt gemacht hatte, schlief ich selig ein.

Die Fahrt nach Bansin am nächsten Morgen war ein Katzensprung (lütte 30 Kilometer). Bereits 10 Uhr saß ich auf einer Bank an der Strandpromenade, unser Hotel im Blick, und wartete auf O.s Ankunft. Vor uns lag ein wunderschönes Wochenende mit viel Sonne, Meer, Bier und gutem Essen.

Zypern













Pictures

Montag, 22. August 2016

Nur kurz


Heute Morgen tauchte sie auf. Frau Freiheit, die Echte, ungeschminkte. Ich erkannte sie gleich wieder. Sie gibt einem das Gefühl, dass das Leben herrlich ist, als wäre man von jeder Last befreit. Prima, dachte ich, denn ich hatte sie schmerzlich vermisst.

Ich landete in einer Berliner Regennacht. Flughafen Schönefeld. Von der heißen Badewanne Zypern unter die laue Dusche Berlin. In S- und U-Bahn das ganz normale Horrorkabinett. Na ja, auch an den Stränden Zyperns (wie an allen Stränden der Welt) sah ich gewisse Gestalten. Der Horror hat viele Gesichter.
Es war heiß auf Zypern. Sehr heiß. Ich kam aus dem Schwitzen gar nicht heraus. Alles klebte. Die Luft salzig. Einzig wohltuend das Bad im herrlich blauen Meer.
Wir unternahmen einige Ausflüge in die Umgebung. Strandlieger bin ich nicht. Freilich ist das Meer die größte Attraktion. Das Meer, die Sonne und… der Linksverkehr. Ich musste beim Queren der Straßen verdammt aufpassen. Plötzlich kommen die Autos von rechts. Und anfangs suchte ich die Bushaltestelle auf der falschen Straßenseite. Dazu die Hitze und ein paar Bier in der hohlen Rübe. Perfekt.
Das Hotel war ganz okay. Keine Bettenburg. Mittelklasse. Alles Normalos. Vor allem Russen, Tschechen, Griechen und Engländer. Deutsch hörte ich weniger. Viele vom Dienstpersonal verstanden jedoch etwas Deutsch, und mit Englisch konnte man sich sowieso überall verständigen.
Ich las viel. Vom Balkon meines Zimmers blickte ich auf eine Ecke Meer und eine kleine Kirche, die mitten in der Pampa stand, und sich noch im Bau befand. Das Dach fehlte. Ich fand ihren Anblick faszinierend, ohne zu wissen warum. Ganz oben auf dem wackelig anmutenden Baugerüst stand ein Galgen mit einem Flaschenzug. Ein guter Ort, um sich aufzuhängen. In der Morgendämmerung würde es hinreißend aussehen. Die Baustelle ruhte. Fünfzig Meter vom Meer im staubigen Niemandsland.
Die Woche verging im Eiltempo. Wie bei fast allen Urlauben lief ich mir Blasen. Wir waren den ganzen Tag draußen. Bis ins Zentrum waren es drei Kilometer Fußweg. Bei vierzig Grad im Schatten kein großer Spaß. Drum pausierten wir ziemlich häufig auf den schattigen Terrassen der Bars und Cafés…

Und weil ich davon nicht genug habe, radle ich morgen von Berlin nach Usedom. Noch eine gute Woche Urlaub. Dann nochmal zur Schule, um das Zeugnis für meine Fortbildung abzuholen. Schließlich die bittere Pille Agentur für Arbeit. Hoffentlich guckt Frau Freiheit fortan öfter bei mir rein. Das Leben ist scheußlich ohne ihre Besuche.
















Samstag, 13. August 2016

Abflug!


Wenn ich nur mehr Geschäftssinn hätte… Ein Thema, dass ich bald mal für mich erörtern muss.
Heute aber steht was Anderes auf dem Programm. Abflug nach Zypern! Eine Woche gnadenlos Sonne, Meer und Strand! Langsam stellt sich etwas Reisefieber ein. Ich spüre die Anspannung, flitze immer wieder zur Reisetasche, überlege, ob ich alles dabeihabe und sehe mich schon im Geiste abheben…
Wenn ich erstmal in der Maschine sitze, verlässt mich seltsamerweise alle Furcht. Es ist so ähnlich, wie es bei meiner Arbeit als Altenpfleger war. Ich machte mir immer einen Kopf im Vorfeld, aber sobald ich durch die Tür war, keine Spur mehr von Unsicherheit oder Angst. Bisher überlebte ich alles. Eben. Wenn`s passiert, passiert`s. Ich bin doch kein Hasenfuß! Außerdem sind Flugzeuge das sicherste Verkehrsmittel.
Aber Zypern klingt irgendwie gefährlich, oder nicht? Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich mich noch dunkel an die Zeit erinnere, als der Zypernkonflikt durch die Medien gehechelt wurde. Es ist aber auch der Wortlaut. Zypern klingt nach Schlangen – Vipern oder so. Was einem nicht alles für ein Quatsch durch den Kopf geht. Tz, Tz.

Nun denn, allen Lesern und Bloggern eine schöne Zeit, wo auch immer Ihr seid. Mal sehen, was der August noch hergibt.

Donnerstag, 11. August 2016

TV-Tipp:

"Der Club der toten Dichter", 20 Uhr 15, Disney Channel

Von Hü nach Hott


Man kann jahrelang auf dem geistigen Planeten herumirren und sich doch nicht auskennen, nicht nur, weil er unheimlich viele verschiedene Landschaften hat, nicht nur, weil man oft in einen Dschungel gerät oder in eine Wetterlage, wo man die Hand vor Augen kaum sieht…, sondern, weil alles zusätzlich dynamisch ist: Orte, die man verließ, sehen anders aus, wenn man zurückkommt, man ist einem steten Wandel ausgesetzt - das Beständige gibt es nicht, man umrundet sich selbst einige Male und merkt es nicht.
Der Weise setzt sich auf einen Berg, weil er dort einen besseren Überblick hat: er sieht Zusammenhänge, erkennt Wege, die sonst verborgen sind, aber die Details und der Kontakt zur Welt gehen durch die erhabene Position verloren…

Man kann eben nicht alles haben. Drum tut sich das Abstrakte schwer mit der gelebten Praxis. Siehe Qualitätsmanagement. Es erfreut sich nicht umsonst nur mäßiger Beliebtheit. Zumal ein Qualitätsmanager nicht den Status eines Gurus, Mönchs oder Priesters hat. Dabei hat Qualitätsmanagement mit Religionen oder Ideologien eine Menge gemeinsam: man will gewissermaßen die Welt verbessern, indem man Verhaltensregeln aufstellt, - die wichtigen Prozesse/Handlungen beschreibt, - Fehler und Risiken vermeidet, - seine Fehler erkennt, beichtet und bespricht. Wie jede Religion ihren Singsang und ihre Schriften hat, so ergab sich auch fürs Qualitätsmanagement ein gewisser Jargon, in welchem die ganzen Regeln und Hinweise verpackt sind - was man sich als „Qualitäts-Bibel“ zulegen kann. Qualitätsmanagement hat in meinen Augen einen hochmoralischen Anspruch. Und wie wir es schon von den Religionen kennen, entpuppt sich dieser Anspruch zumeist als Scheinmoral.
Seltsamerweise wissen (glaube ich) die meisten, dass hier Unvereinbarkeiten aufeinandertreffen. Trotzdem manifestieren sich solche Systeme in der Gesellschaft. Die Menschen spielen mit. Beim Qualitätsmanagement eher missmutig, aber in den Religionen funktioniert die Gehirnwäsche bereits seit Jahrtausenden einigermaßen gut. Also. Es kann nur besser werden fürs Qualitätsmanagement. Ich sehe da eine gewisse Parallele zur Scientology Church mit ihrer Technik des Auditing… Selbstverständlich verfolgt das Qualitätsmanagement mit seinen Audits einen viel seriöseren Ansatz. Ich durfte während meiner Praktikumszeit in der Klinik an einem externen Audit teilnehmen. Es ging um die Zertifizierung verschiedener Fachbereiche…; das Ganze erinnerte mich an ein Schüler-Lehrer-Verhältnis: als Schüler hinterfragt man besser nicht die Sinnhaftigkeit der Veranstaltung, dafür bekommt man versprochen, dass alles gut wird, wenn man nur macht, was von einem erwartet wird.
Jeder spielt seine Rolle (der Auditor, der Oberarzt, Arzt, die Dokumentarin, Stationsschwester, die QMB, der Praktikant…) und glaubt mehr oder weniger dran.

Da ist er, der Dschungel. Ich blicke nicht wirklich durch und überlege, ob ich mir die Mühe mache, auf einen Baum zu kraxeln, um das alles besser zu überschauen. Ich weiß nicht. Wahrscheinlich komme ich sowieso nicht ganz hoch, sondern bleibe irgendwo in der Mitte hängen. Wo man auch ist auf diesem geistigen Planeten, nie ist es ganz befriedigend. Klar, ich rede nur von mir. Es gibt eine Reihe von Menschen, die ihren Platz finden… Beneidenswert.

Mittwoch, 10. August 2016

TV-Tipp:

"Being Flynn", 23 Uhr 30, ZDF

In der Zeit


Ich wachte wie gewohnt gegen 5 Uhr auf, döste dann noch bis 6 Uhr 30, schließlich drängte mich nichts und niemand. Ein kühler Augusttag wartet auf mich. Ich habe Urlaub! Gestern war ich das letzte Mal als Praktikant in der Klinik, verabschiedete mich von meinen Kolleginnen und half noch beim Kisten umräumen im Archiv. „Jetzt, an meinem letzten Tag, bekomme ich endlich was zu schaffen“, meinte ich grinsend, und meine PL lachte laut drauflos: „War das ein Seitenhieb?“
Zu guter Letzt saßen wir zu dritt in der Büro-Küche, tranken den von mir kaltgestellten Prosecco und quatschten über die Klinik und meine Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt. Es war kurz vor Mittag. Danach war ich entlassen und ging meiner Wege.

Nun heißt es noch drei Tage allein in Berlin totschlagen, bis der Flieger nach Zypern geht. Ich sitze am Schreibtisch und lese am Computer, was in der Welt abgeht. Donald Trump macht jeden Tag von sich Schlagzeilen. Er weiß, dass seine Landsleute Idioten sind - er bedient sie angemessen mit seinen Plattheiten und Provokationen. Im Prinzip die Masche aller Demagogen, die seinerzeit unterschätzt wurden. Man bekommt, was man verdient. Die Türkei hat ihren Erdogan, Russland seinen Putin, und Italien hatte viel zu lange Berlusconi. Tja, und wir Deutschen „merkeln“ seit Jahren vor uns hin.
Ich zappe weiter durch die Nachrichten: Optische Uhren sollen den Zeitstandard neu definieren (höchst interessant!), An allen Gliedmaßen amputierter Schotte erklimmt das Matterhorn (mäßig interessant), Ronaldo trägt die Fußnägel schwarz (wer will das wissen?) …

Die Welt dreht sich weiter. Wir haben nichts anderes und Besseres. Bei den Studienschwestern las ich den Kalenderspruch „Unsere Lebenszeit ist unsere einzige Zeit“ (Erich Fried).

Mittwochs-Zitat

Was denken so die Leute vor sich hin: den Lohn bekommen, die Qualität des Bieres, vielleicht ein Ausflug. Stets Vordergrund, nie stark genug, das Leben zu zwingen ... nur es zu zerdehnen - in lauter Vor- und Nachmittage, denen man einzeln und langsam den Hals umdrehen kann und muß.

Prentice Mulford (1834 - 1891)

Dienstag, 9. August 2016

Die Berliner Biermeile




etwas bieder - aber ganz okay ohne Absturzallüren

Montag, 8. August 2016

TV-Tipp:

"Barbarella", 20 Uhr 15, danach "Lautlos im Weltraum", 21 Uhr 50, ARTE

ein literarisches Tagebuch

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