Gedanken aus dem Sessel - 1999/2000
(life is a ladder to nowhere)
Die Gesellschaft ist offen
nur manche Menschen sind zu
Bärbel streckte die Zunge weit heraus
und ich notierte etwas auf ihr
dann verlangte ich, sie solle sie erneut
herausstrecken, um nachzulesen
was drauf steht
Es ängstigt mich, dass zwei fremde Augen
ein fremder Geist
„meins“ lesen können
Ich kann ja nur alleine sein, weil mir
das „Allein-Sein“ gehört
als Ausgleich zu meinem Job
Diese Menschen um mich herum
gehören sie wirklich zu mir
zu meiner Welt?
sie sind da
Als ich mit dem Fahrrad in die Stadt
hinunterrollte, war das
für mich kaum zu glauben
schlafwandlerisch erledigte ich alles
den Supermarkt, das Bier für
Zwischendurch
der Tritt in die Pedale
die zwanglose Konversation
ich tauchte in das Becken
schwamm meine Runden
und diese Vertrautheit
diese ewige Vertrautheit
spüre ich wie ein Brandzeichen
das „Außen“ verschafft mir keine
Kühlung, und das „Innen“
wird mehr und mehr zu einem
Raum ohne Ausblick
dann wünsche ich mir, für
einen Menschen wieder aufzutauchen
aufzutauen
Ach!
in Wirklichkeit bin ich doch ein
Kristall, in dem es gewittert
Ich wünsche mir eine Frau für
einen schönen Traum
Menschen, die mich an meine
Vergangenheit erinnern
aber keine Rolle mehr in meinem
Leben spielen
sind lästig
Die Liebe ist der schönste Selbstbetrug
und darum eine höllische Schmach
wenn sie auffliegt
Du hast in Dingen des Lebens
keine Ahnung
heißt: Du glaubst zu wissen
und: weißt nicht viel
nicht viel
wirklich nicht viel
dubbel di du dub
bub di du
du glaubst zu wissen
und: weißt nicht
viel
nicht viel
wirklich nicht viel
dubbel di du dub
bub di du
(1999/2000)
bonanzaMARGOT
- 14. Dez. 12, 16:27
- boMAs Gedichte und Texte