Dienstag, 27. März 2012

Gedanken nach dem Aufstehen


Was ist eigentlich der Mensch? (Vom geistigen Aspekt mal abgesehen.) Ein babbiger großer Zellhaufen, 70% Wasser. Das wird vor allem deutlich, wenn so ein Mensch unter die Räder kommt. Nicht weit vor meiner Haustür ist eine große Baustelle mit allerlei Baggern und Lastwagen. Solch ein Bagger würde mich gut platt machen … Was für morbide Gedanken am frühen Morgen. Morgen? Es ist 15 Uhr 30. Die Sonne scheint in meine Wohnung. Ich blinzele aus verschlafenen Augen und versuche die klebrige Masse, die sich mein Körper nennt, langsam in Form zu bringen. Die Erkältung ist zwar am Abklingen, aber in den Atemwegen sitzt hartnäckig der Schleim, und ich bin heiser. Nach zwei Nächten habe ich zwei Tage frei, um dann wieder zwei Nächte zu haben. Danach habe ich dann wieder zwei Tage frei und anschließend vier Nächte. Wie soll man sich bei dieser kaputten Diensteinteilung erholen, bzw. regenerieren? Was denken sich Vorgesetzte, die solche Dienstpläne schreiben? Nein, ich werde mich jetzt nicht mit den geistigen Aspekten menschlichen Lebens auseinandersetzen. Die physische Anwesenheit ist momentan deprimierend genug.
Die Kränk geht immer noch um. Ich bin nicht der einzige. Die Kollegen und Kolleginnen im Altenheim stöhnen bei jeder Krankmeldung auf. Es gibt keine Ressourcen, auf die man in solchen Fällen zurückgreifen kann. Die verbleibende Mitarbeiterschaft dreht am Rad, wenn nur ein oder zwei Leute ausfallen. Derweil sitzen die Chefs in ihren Büros und schreiben beschissene Dienstpläne. Ach so, ich wollte ja nicht nachdenken … Das macht nur mürbe. Ich ziehe den Schleim hoch und schlucke ihn runter. Runterschlucken und abwarten – ist die Devise. Es muss doch irgendwann besser werden.
Ich weiß, dass es besser wird. Ich freue mich auf Ostern. Dann werde ich einen weiblichen Zellhaufen besuchen, der mir in den letzten Wochen ungeheuer ans Herz wuchs. Ein großer Lichtblick! Jedenfalls ist es das wert, dass ich mich zusammenreiße. Andere haben noch viel mehr Mist am Hals. Ich werde mich dann mal unter die Dusche bewegen. Mal sehen, ob ich heute noch in den Tag finde.

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