Samstag, 17. Dezember 2011

Alles in allem positiv


Womit ich mich an meinem Geburtstag beschenkte: Ich fuhr mit der Straßenbahn nach Heidelberg, kaufte mir gleich bei meiner Ankunft am Bismarckplatz einen schönen blauen Regenschirm … Es regnete bei meiner Ankunft. Als ich ihn im Sack hatte, regnete es nicht mehr. Dann holte ich mir noch einen Flakon Eau de Toilette und eine kuschelige Tagesdecke für mein Bett. Ab in den Bus zur Altstadt, am Uni-Platz meine Hausbank gestürmt und es der Bankangestellten besorgt – so richtig! Ist ja auch allerhand, dass die den Dauerauftrag nicht korrekt ausführten! Doofe Tussie!
Im Café Coyoté, gleich an der Ecke, kühlte ich mich bei dunklem Hefeweizenbier wieder runter. Ich schaute der polnischen Bedienung bis zum Schlüpfer in den Ausschnitt und bekam zur Feier des Tages einen Ouzo spendiert. Nicht übel der Dübel – die polnische Schnecke. Um mich abzulenken, blätterte ich in einer Illustrierten und trank noch ein paar Weizenbiere. Inzwischen war es draußen dunkel. Wenn ich Klaus nicht verpassen wollte, musste ich mich auf den Rückweg machen. Im Vorbeigehen eine Tüte heiße Maronen mitgenommen. Lecker! Klaus erwischte ich gerade noch. Er kam mir vorm Kaffeehaus entgegen. Also ging er mit mir zurück ins Kaffeehaus, und wir setzten uns an die Bar und diskutierten wie immer wild durcheinander. Irgendwie kamen wir auf Tennis und so`nen Scheiß. Egal, war trotzdem nett! Klaus trank Baby-Hefeweizen und ich dunkles Hefeweizen. Das läuft runter wie nichts. Klaus spendierte mir eins, und als die Bedienung mit der Rechnung nicht klarkam, besorgte er es ihr – so richtig! Wie ich der Bankangestellten. Uff, war mir ein wenig peinlich sein Ausraster. So ist das Leben. Eben. Genau. Ich sag`s doch.
Klaus wollte mich noch mit ins Sportspub schleifen. Bayern spielte gestern Abend gegen Köln. Er bot mir an, dort das gesamte Bier zu übernehmen. Verführerisch! Aber eigentlich war mein Kanal bereits voll, und der letzte Bus fuhr in ein paar Minuten den Berg hoch, drum lehnte ich dankend ab, - und drum geht`s mir heute auch verhältnismäßig gut. Wäre Klaus eine Frau, wäre die Sache natürlich anders ausgegangen.
An das Fernsehprogramm kann ich mich nur noch dunkel erinnern. Irgendwann lief eine alte Folge Raumschiff Enterprise mit Spitzohr Spock und Captain Kirk. Für mich sind solche alten Serien Zeitreisen in die Vergangenheit. Mein Gott, vierzig Jahre ist das her! Wahnsinn! Aber so ist das Leben. Ich meine, alles verschwindet im Orkus der Vergangenheit, und plötzlich taucht es vorm geistigen Auge wieder auf … Uff! Ist doch Wahnsinn, wie man Jahr für Jahr abspult, weiter und weiter, immer vorwärts, von Geburtstag zu Geburtstag, und plötzlich schaut man auf ein stattliches Konto von Jahren zurück.

So! Und was mache ich heute?

ein literarisches Tagebuch

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