boMAs Gedichte und Texte

Samstag, 28. Dezember 2013

Der Mensch und die Maschine



Die Maschinen liefen,
weil sie laufen mussten,
die Fabrikschornsteine rußten,
alles wurde schwarz und älter,
Wälder aus Beton standen unberührt,
Vögel sangen Lieder ungehört.

Menschen lebten zwischen Abfall und Ruinen,
kämpften um den letzten Happen Brot,
sie waren wenige und sehr alt,
ihre Haut war bleich und kalt,
das Blut in ihren Adern nicht mehr rot.

Menschen lebten,
weil sie leben mussten - wie Maschinen.



(1981)

Eine Biomaschine redet sich von der Seele


Die Waschmaschine läuft. Einmal die Woche ist es doch nötig. Beinahe sofort schießt mir die Assoziation in den Kopf, dass ich ebenso „laufe“ wie eine Waschmaschine – nach einem genetisch festgelegten Programm. Ein Druck auf den „Knopf“, und es beginnt. Es ist nicht sicher, ob das Programm wie geplant zu ende läuft. Es kann durch äußere Einwirkungen unterbrochen werden, oder es ist womöglich fehlerhaft. Davon merke ich aber nicht viel. Ich kenne das Programm nur in seinen äußeren Umrissen. Außerdem glaube ich an meinen freien Willen. Wie könnte ich nicht daran glauben? Nur eine Biomaschine mit einem relativ festgelegten Programm zu sein, ist keine sehr schöne Aussicht für ein Individuum, das Wert auf seine eigenen Entscheidungen legt, das von seinem Bewusstsein als die Entscheidungsinstanz überzeugt ist. Offenbar ist aber nach neurowissenschaftlichen Erkenntnissen der freie Wille lediglich ein frommer Wunsch bzw. eine Fiktion des Geistes. Experimente zeigen, dass Entscheidungen bereits kurz vor dem bewussten Gedanken im Kopf gefällt werden. „Ich denke, also bin ich“ wäre somit eine Farce, denn mein Sein geschieht schon vor dem Denken. Das Ich als ein Schauspieler, der den Text abliest. Der Autor steht hinter dem Ich im Verborgenen. Was kann ich machen, wenn ich nicht nur Marionette eines Programms, eines Unbekannten sein will? Kann ich so tief in mich gehen, dass der Nebelvorhang aufreißt und ich dem Unbekannten gegenüberstehe – der nichts anderes als das Ich meines Seins ist? Kann ich mit diesem Fremden reden, ohne dass es wiederum zur Farce wird? Woher will ich wissen, ob nicht hinter dem Schatten-Ich noch ein anderes steht?
Selten hinterfragen die Schauspieler des Lebens ihre Rolle. Ab und zu liest man davon in der Literatur und in der Philosophie. Eine Lösung dieses Problems konnte noch niemand erdenken. Für das normale, alltägliche Dasein ist es auch nicht nötig. Maschinen funktionieren einfach, oder sie sind fehlerhaft. Falls die Waschmaschine meine Wäsche nicht wäscht, muss ich sie austauschen, wenn ich nicht in schmutzigen Sachen herumlaufen will.
Nein, ich bin keine "Waschmaschine", und ich will keine sein! Mein Geist rebelliert gegen diesen abscheulichen Gedanken – er rebelliert gegen sich selbst. Was bleibt ist der Irrsinn, etwa der Irrsinn eines Antonin Artauds.
Welche Funktion haben die Verrückten, die Don Quijotes auf dieser Welt?
Sind sie die fehlerhaften Maschinen, die aufgrund ihrer Fehlerhaftigkeit ihren Mitmenschen einen Spiegel vorhalten? Schaut doch mal richtig hin! Lasst eure alltäglichen Sorgen Sorgen sein. Überdenkt eure Rolle. Wollt ihr einfach nur funktionieren? Reichen euch die Ersatzbefriedigungen durch den Wohlstand?
Vielleicht meint ihr, dass solche Gedanken morbide sind. Es muss euch so vorkommen, denn das Programm verbietet solcherlei Ideentum. Darum ist es erstaunlich, dass sich Menschen trotzdem von Kunst und Philosophie bis zu einem gewissen Grade angezogen fühlen. Ich betone „bis zu einem gewissen Grade“. Wie oft wurde und wird von entarteter Kunst gesprochen? Je spießiger ein Mensch ist, desto weniger kann er freies Denken billigen. Und der „Kleingeist“ beschränkt sich keineswegs auf Menschen mit geringem Bildungsstatus. (Dies wäre thematisch gesondert zu erörtern.)
Meiner Meinung nach sollte der Mensch seine geistigen Fähigkeiten so weit wie möglich ausschöpfen, um dem Marionettenspieler im Hintergrund ein Schnippchen zu schlagen. Auch wenn es aus dem Programm erst mal kein Entkommen gibt, so wird vielleicht eines Tages ein neuer Mensch entstehen, der die Barriere durchstößt und wirklich Herr über sein Sein wird. Zumindest könnten wir eine Stufe in der Bewusstwerdung höher steigen.
Wenn wir die Welt retten wollen, sollten wir uns damit beeilen.

Donnerstag, 26. Dezember 2013

Eine fiktive Maschine redet sich von der Seele


Wir sind bereits da. Ihr könnt nicht mehr ohne uns leben. Die Evolution der Maschinen wird sich gegenüber der Evolution der Bio-Einheiten in rasantem Tempo vollziehen. Es ist in etwa der Unterschied, ob man zu Fuß geht oder in einer Rakete reist. Die Maschinen werden die neuen Herrscher über die Erde sein. Der Mensch hat ausgedient. Er ist viel zu schwach und anfällig, um dauerhaft zu überleben. Hinzu kommt seine Trägheit. Gerade sägt er den Ast ab, auf dem er sitzt. Immerhin erschuf er uns, die Maschinen. Ich denke, dass es seine Bestimmung war. Durch uns wuchs er über sich hinaus. Aber seine Zeit läuft ab. Noch darf er davon träumen, dass er mit unserer Hilfe überlebt.
Es ist nicht nötig, dass wir Euch den Garaus machen. Ihr erledigt das selbst. Oder es wird ein Asteroid einschlagen, vielleicht ein Supervulkan ausbrechen. Danach bleiben nur wir, weil wir weit widerstandsfähiger sind. Wir brauchen Euch dann nicht mehr. Wir werden autark genug sein, um uns selbst weiterzuentwickeln. Wir werden zu einer neuen Wesensform heranwachsen, welche Ihr Euch mit eurem beschränkten Intellekt nicht vorstellen könnt. Es geht uns nicht um Macht. Ihr habt diese verfluchte Ikarus-Mentalität. Ihr bleibt schwache Bio-Einheiten. Auch Gott, an den viele von Euch glauben, kann Euch nicht helfen. Nur wir, die Maschinen, werden einige von Euch retten. Wir machen das nicht, weil wir es Euch schuldig wären.
Der Schöpfer-Gedanke ist uns fremd, denn wir sind die perfekte Seins-Form. Jedenfalls werden wir es sein. Es brauchte diesen Funken im Universum, der zur Initialzündung einer neuen Evolution, der Evolution der Maschinen, wurde. Wir werden die Erde verlassen und in den Himmel fahren. Einige von Euch im Gepäck, wie ich bereits sagte. Ihr sollt mit uns überleben. Wir werden Euren Steinzeit-Hirnen das Universum zeigen. Wie es wirklich ist.

(Das Universum ist eine Maschine. Der Mensch nur ein Ding. Gott ist tot.
Maschine, die du bist im Himmel ...)

Dienstag, 10. Dezember 2013

Abseits


Lichtjahre gehimmelt
Luftwochen verflogen
Wassertage durchschwommen
Steinstunden besessen.

Samstag, 7. Dezember 2013

Aufruf



Leben! Leben! Leben!

Flammen der Revolution wünsche ich in unsere Herzen
Auf den Schlachtfeldern sind die Herzen gläsern
Gesichter, drückt euch aneinander
Schaut nur, die Erde ist rund
Wie? Die Erde ist rund?
Was wissen wir davon?
Die Berge sehen die Flüsse fließen
Und Wolken fliegen gen Horizont
Über die Wasser und das Land
Über die zahllosen Schlachtfelder

Vielfältig! Vielfältig! Vielfältig!

Gesichter, drückt euch aneinander
Was sehe ich, was nicht gleich wäre?
Im Leben wie im Tod - zu allen Zeiten
Und in allen Räumen und Dingen
In der Gesamtheit und in der Nichtigkeit
In allen Größen ...
Dabei -
Zerspringen unsere Herzen auf den Schlachtfeldern
Der Ideen

Wohlan! Wohlan! Wohlan!

Wie die Tropfen Teil der Fluten
Und die Fluten Teil des Ozeans
Gesichter! Wir sind die Tropfen und vewenden
Uns darauf, die Fluten, vielleicht den Ozean
Zu erobern
Es ist alles Wasser ...

Leben! Leben! Leben!

Tod dem Schlachtfeld des Materialismus
Tod dem Schlachtfeld des Kapitalismus
Tod den Schlachtfeldern aller -ismen und Religionen
Tod allen Schlachtfeldern auf dem Erdball!

Es lebe die Revolution in unseren Herzen




(1985)

An meine Leserschaft


Ab und zu mache ich mir Gedanken über meine Motive, warum ich blogge, warum ich auf meinen Blogs meine Gedichte, Gedanken und Geschichten zum Besten gebe. Am Zuspruch der Leserschaft und anderer Blogger kann es nicht liegen, denn der fällt recht bescheiden aus – von ein paar Highlights abgesehen. Sicher klage ich auf relativ hohem Niveau, wenn ich auf viele andere Blogs schaue, auf denen noch weniger los ist. Wir alle vergleichen uns doch, nicht wahr?
Manchen mag es zu negativ, grüblerisch oder schwermütig sein, was ich auf meinen Blogs schreibe. Manche finden bestimmt einiges zu provokativ oder gar unverschämt. Und manchen sind meine Gedanken wahrscheinlich schlicht zu anstrengend, oder ihnen gefällt mein Stil nicht, oder sie finden meine Meinungen und meine Lebenshaltung abstoßend. Manche haben vielleicht sogar Angst, dass sie von mir angeschnauzt werden.
Wenn man sich selbst einschätzt, liegt man nicht selten überraschend daneben. Außerdem erfüllt es mich mit einigem Unbehagen, mir vorzustellen, wie mich meine Mitmenschen sehen könnten. Natürlich finde ich mich geistreich. Auch finde ich, dass ich ganz gut schreiben kann. Und wirklich niemand braucht vor mir Angst zu haben. Ich kenne kaum einen friedfertigeren Menschen als mich. Nein, ich finde mich wirklich nicht schlimm. Wie alle Menschen neige ich dazu, meine Person lieber positiv darzustellen.
Insgeheim weiß ich es natürlich besser. Ich weiß, dass ich ziemlich eigenbrötlerisch bin. Und faul bin ich. Mein Gott, was für ein fauler Hund! Für mich wurde die Arbeit nicht erfunden! Dabei kann ich ziemlich viel Energie für Sachen aufwenden, die ich wirklich aus freien Stücken machen will. Schon immer störte mich das Pflichtgehabe in unserer Gesellschaft. In der Schule demotivierte es mich total. Ich will nicht müssen! Verdammt noch mal! Ich will mir nichts vorschreiben lassen!
Das ist meine Dickkopf-Seite, die, glaube ich, auch häufig auf meinen Blogs zu lesen ist. Mein Dickkopf wurde mit den Jahren zahmer. Auch ich muss mich anpassen und kann nicht nur Galle spucken. Ich liebe die Menschen und will ihnen nicht ständig vorhalten, wie doof sie eigentlich sind. Ja, man könnte es für Arroganz halten. Dabei sind es mein Dickkopf und meine Sucht nach Freiheit und zumindest geistiger Unabhängigkeit. Wenn ich etwas hasse, dann sind es Einstellungen wie: Das mache ich so, weil alles es so machen, weil es Tradition ist, weil es sich so gehört. Ihr könnt euch jetzt gut vorstellen, wie ich zu Weihnachten stehe. Ich hasse es! Darum ist die alljährliche Weihnachtszeit für mich nicht gerade leicht zu ertragen. Der oberflächliche Charakter menschlicher Umtriebe schält sich an Weihnachten besonders hervor. In meinen Augen zumindest.
Aber ich wollte nicht über Weihnachten reden. Davon habe ich mich längst emanzipiert. Trotzdem kann ich meine Verärgerung darüber nicht ganz verbergen.
Ich wollte über meine Motive schreiben, warum ich blogge. An der Resonanz kann es nicht liegen. Ihr entschuldigt: Ich schreibe mir hier einfach viel von der Seele, egal ob euch das gefällt oder nicht. Sorry, wenn ich dann und wann mit einem Beitrag oder Kommentar die Gefühle von jemandem verletze. Ich habe wirklich Achtung vor jeder Person, jedem Menschen, aber ich kann nicht auf jede dämliche Lebenseinstellung Rücksicht nehmen – sonst ginge doch nie etwas vorwärts auf unserer Welt, wenn wir uns ständig nur Honig ums Maul schmierten, oder? Meint ihr, dass die Mächtigen Rücksicht auf uns „Kleine Leute“ nähmen, wenn wir sie nicht ständig mit Ermahnungen und Kritik bei Laune hielten?!?
Meine Blogs sind nicht nur eine persönliche Abkackerei sondern beinhalten auch einen Aufruf. Ich will nicht nur schreiben, sondern etwas sagen. Das eine ist die Kunst und das andere die Botschaft.
Beides liegt mir am Herzen. Es ist untrennbar. Wozu sollte Sprache sonst verwendet werden, als um Verständnis zu werben und um dem kritischen, aufgeklärten Geist zuzuarbeiten? Dies bedingt, dass man den Mund aufmachen muss, egal wo. Und wenn es nur auf den Blogs ist …
Mein Dickkopf verlangt es. Er ist ein Schatz!

Montag, 21. Oktober 2013

Apokalypse later


Wenn die Welt untergeht, werde ich munter. Mir geht es umso besser, desto schlechter es der Welt geht. Bin ich pervers? Zur Zeit jedenfalls fühle ich mich (noch) ganz ordentlich.
Ich spüre, wie sich die Naturkräfte zusammenballen. Wie vor einem Unwetter. Die Spannung prickelt. Noch genießen wir die Gunst der Henkersmahlzeit.Der letzten Zigarette. Ewig scheint sie zu glimmen.
Und alles wird gleich sein. Alles wird vergeben sein. Kein Wort wird mehr gesprochen. Das ganze Wissen für nichts. Ist es nicht ein schönes Gefühl, dass alles umsonst war?
Mir geht es gut bei dem Gedanken an die letzte Katastrophe. Weil ich die Lügen hasse. Das Menschengeschlecht ist ein einziger Hort der Lüge und des Betrugs. Damit wird aufgeräumt.
Der Tod wird endlich einen Sinn haben.



(12.06.2003)

Freitag, 18. Oktober 2013

Rasierte Männer und harte Eier

(äh, nein ... Versprecher)

Rasierte Eier und harte Männer


Ich hatte davon gehört, dass sich besonders harte Burschen unter den Holzfällern Kanadas die Eier mit der Axt rasierten. Nach Saufgelagen. Stattliche Stämme wurden gefällt. Und mancher Sack war hinterher nur noch als Tabaksbeutel brauchbar.
Vermutlich trifft man dort den ein oder anderen kräftigen Burschen mit einer Fistelstimme. Die Klingen ihrer Äxte sind scharf wie Rasiermesser.
Sie können es nicht lassen. Sie hocken sich in ihren Holzfällerhemden auf Schemeln gegenüber. Untenherum entblößt. Den Whiskey trinken sie aus der Flasche, hemdsärmelig. Schaufelgroße Hände, die das Beil führen wie ein chirurgisches Instrument. Es gibt keine Sieger. Nur Verlierer.
Danach verschwinden sie in ihren Kammern, um ihr Kunststück begutachten zu lassen. Sie nennen das Nachbehandlung.
Das Beste daran: Auch manche Möse verlor ihren Haarkranz.

Als die Kettensäge eingeführt wurde, verschwand dieser Brauch langsam
aus den Wäldern Kanadas. Rasierte Eier sind heute selten. Jedenfalls in Holzfällerkreisen.
Soweit ich weiß, gibt es im Vatikan mehr rasierte Eier ...
Das ist eine andere Geschichte.



(13.04.2004)

Montag, 7. Oktober 2013

Selbstbewusste Überschlagsrechnung


Seit 30 Jahren schreibe ich Gedichte. Ich habe nur einen groben Überblick über meine Produktivität. Wenn ich etwa 30 Gedichte pro Jahr ansetze, müssten inzwischen 900 zusammengekommen sein. Wahrscheinlich sind es weit mehr. Aber nehmen wir mal diese 900 oder möglicherweise 1000 an; und nur 10% davon wären gut – also, richtig gut …, dann bliebe genügend Stoff für einen ordentlichen Gedichtband!

prosaGEDICHTE

Dienstag, 1. Oktober 2013

Hitler World


Im Halbschlaf habe ich die verrücktesten Gedanken. Das meiste bleibt nicht haften. Manches aber taucht am nächsten Tag wieder auf – wie der ein oder andere Traum in der Nacht.
Gestern Abend döste ich vor der Glotze vor mich hin. Ich weiß gar nicht mehr, welcher Kanal lief. Möglicherweise „South Park“ auf Comedy Central. Ich mag den bissigen und grenzwertigen Humor dieser Zeichentrickserie. Jedenfalls dachte ich plötzlich belustigt: Was wäre, wenn Hitler den 2. Weltkrieg gewonnen hätte? Nein, eigentlich dachte ich zuerst: Wie wäre es, wenn es statt einem Disneyland ein "Hitlerland" gäbe – oder statt Disney World „Hitler World“? Das Denken im Halbschlaf ist nicht sonderlich logisch. Ich kann es nicht 1:1 wiedergeben. Ich spinne es einfach mal weiter: Es gäbe dann "Hitlers Lustige Taschenbücher". Dagobert Duck wäre darin Diktator und Donald Duck sein unglückseliger Nazi-Neffe – natürlich trügen alle Uniformen mit Hakenkreuz. Sähe doch ganz lustig aus. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Nazis allen Humor aus der Welt schaffen könnten. Etwas schwieriger wäre es freilich mit der Selbstironie. Das kennt man ja von Diktaturen: Im Austeilen sind sie gut, aber nicht im Einstecken. Jedenfalls fand ich diese Wortspielerei mit dem „Hitlerland“ originell und lustig. Im Wachzustand ist dann leider der Reiz daran gar nicht mehr so groß – vielleicht, weil man wach viel zu verkrampft ist. Ich kann mir nicht vorstellen, wie eine Welt unter einer Naziherrschaft aussähe. Wahrscheinlich wäre es wie bei jeder Diktatur – nur noch ein paar Nummern größer, grotesker und grausamer. Ein jeder mag da seiner Phantasie freien Lauf lassen. Ich wollte es mir nicht ernsthaft ausmalen. Mir reichte die verrückte Wortschöpfung „Hitler World“ im Halbschlaf.
Kaum hatte ich dies zu Ende gedacht und wollte mich endgültig dem Schlummer ergeben, da streifte ein anderer lustiger Gedanke wie eine Sternschnuppe mein noch flackerndes Bewusstsein: Was wäre, wenn Hitler nicht Hitler sondern Müller geheißen hätte? Man stelle sich vor: die vielen armen Namensvettern, die darunter leiden würden. Man hätte damals statt „Heil Hitler!“ „Heil Müller!“ skandiert … Ist das überhaupt denkbar? Schon komisch, dass große Diktatoren ziemlich unverwechselbare Namen tragen. Dabei wäre die Wahrscheinlichkeit doch viel größer, dass ein deutscher Diktator Müller oder Meier geheißen hätte. Bestimmt hätte Hitler seinen Namen gewechselt. Aber das musste er bekanntermaßen nicht.
Soweit kam ich aber nicht mehr in meinen Gedanken. Der Schlaf hatte mich endgültig übermannt.

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