Entschuldigung, Fasching interessiert mich so wenig wie Weihnachten und Ostern. Oder, wie heißt noch diese Gruselkacke Ende Oktober? H ..., Hooli...? Ne. H ..., Haiti...? Ne. H ..., Halifax...? Ne. Voll albern das Ganze, oder? Ich komme gerade nicht auf den Namen. Irgendwie ist alles eine Art Fastnacht, Halligalli eben - Halligalli? Ne, auch nicht. Jedenfalls - keine Ahnung, was meine Mitmenschen an dem ganzen Mummenschanz gut finden. Ich war noch nie der Party-Typ. Selbst damals bei den ersten Klassenpartys, wo es darum ging, mit Mädchen zu flirten und vielleicht endlich mal mehr ...; meist trank ich mit meinen Kumpels im Voraus so viel, dass eh nichts mehr ging, wenn die Mädels kamen ..., außer ein paar Peinlichkeiten. Sowieso war das Verhältnis zwischen Jungs und Mädels auf diesen Partys damals kaum besser als 2:1. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich jemals auf einer Party oder an Fasching eine Frau aufgerissen hätte. Aber wie sollte ich mich auch dran erinnern? Hallo! Hey! Ganz so ein Loser war ich aber auch nicht. Selbst Al Bundy kriegte schließlich eine Schnecke mit erstaunlichen Kurven ab. "Eine schrecklich nette Familie" schaue ich mittags und amüsiere mich immer wieder köstlich, während ich ein wenig Hausarbeit erledige oder am Computer Maulaffen feil halte. Wozu also noch Fasching?
"Helau!" habe ich irgendwie jeden Tag. Das brauche ich nicht extra verordnet. He!? Oder? Na ja, jeder ist halt anders gestrickt. Jetzt fällt mir`s auch wieder ein: "Halloween"! Nein, ich brauche das Abfeiern nicht. Mein Herz ist viel zu schwer. Prost, ihr Kappen! Entschuldigt ..., es interessiert mich einfach nicht. Mich interessiert so vieles nicht. Und ich will auch gar nicht, dass es mich jemals interessiert. Versteht ihr? Ne. Ich will gar nicht wissen, was ihr von mir denkt.
Dabei lache ich gern. Einfach aus Freundlichkeit. Für den Blödsinn brauche ich mindestens einen Meter Bier. Oder einen Monsterjoint - einen Halloween-Joint, haha! Gut, dass mir der Name noch einfiel ...
Die Welt ist doch bescheuert genug - wozu noch der aufgesetzte Affenzirkus? Das war meine Frage an euch. Eigentlich. Blöde Frage. Entschuldigt. Ich bin ein wenig betrunken. Bereits am hellichten Tage ... Sagt, wie ertragt ihr das alles? Trinkt ihr wirklich nur an Fasching? Warum macht euch das Eieranmalen Spaß? Wieso kauft ihr zu Weihnachten Nadelbäume und stellt sie euch ins Wohnzimmer? Wozu maskiert ihr euch? Wozu der Festschmaus? Wieso zum Teufel interessiert ihr euch für den ganzen Schmonsens und Kitsch?
Gestern war ich in einem dieser großen Einkaufszentren mit tausend Läden und Cafés. Ich beobachtete die Menschen, während ich vor einem Weizenbier saß. Ich saß in diesem Konsumtempel und stellte mir immer wieder die gleichen Fragen ...
Wozu feiern wir noch Fasching? Das ist wie eine Nachspeise nach der Nachspeise. Das ist wie potenzierte Blödheit.
Nein, ihr lasst euch natürlich nicht von einem Griesgram wie mir die Laune verderben. Ich gönne euch die gute Laune und den besten Suff der Welt. Ich denke an euch. Dazu fällt mir ein Spruch aus einem Biker-Film ein: "Verheiz deine Reifen, aber nicht deine Seele!"
Oder: "The Show must go on!"
Oder macht es wie ich: Scheißt auf alles!
Nein, es ist nicht wahr, dass ich auf alles scheiße. Es ist nur alles furchtbar ..., furchtbar ..., furchtbar.
Zweihunderttausend Erdbebenopfer auf Haiti. Ministerpräsident Koch spendet sein gesamtes Erspartes. Hartz IV Empfänger sollen zur Arbeit gezwungen werden. Warum nicht auf Haiti? Ich entführe Altbundeskanzler Kohl aus dem Freizeitpark der Armleuchter. Er sitzt seit seiner Kanzlerschaft in einer unterirdischen Sauna. Zu spät, du hättest ihn damals entführen sollen …, denke ich bei mir, noch vor der Einheit. Inzwischen kann man jeden Menschen beim Kacken beobachten und am Falten des Klopapiers ablesen, wie er wählen wird. Die Waschmaschine wäscht auf Lichtgeschwindigkeit das Gewissen abgrundtief rein. Der Schmutz wird einfach transparent. Dummerweise sind die Folgen Haut- und Hirnkrebs. Es ist, als ob jemand den Stöpsel aus der Wirklichkeit gezogen hätte. In der Erdumlaufbahn bekriegen sich Satelliten. Was ist eigentlich aus dem deutschen Papst Ratzinger geworden? Mich würde interessieren, wie er die Bilanz der Kirche sieht - hat sie bis dato mehr Seelen gerettet oder geknechtet und gegeißelt? Oder: dürfen katholische Priester Sperma spenden? Das nächste Erdbeben kommt bestimmt. Die Kochs der Welt werden nicht aussterben. Sie sind wie Ratten. Ich habe verloren. Das Licht am Horizont entpuppt sich als Schimäre. Ein neuer Stern geht auf, und ich lache. Ich wollte, es gäbe andere Gründe für meine Heiterkeit. “Wir sind alle Menschen”, sagt ein Schatten, der sich von links hinten immer wieder an mich heran pirscht.
An manchen Tagen habe ich das Bedürfnis wegzulaufen. Irgendwohin. Ich surfe über Auswanderungs-Websites, denke an meine Träume, in denen ich nach New York flog, erinnere mich an Francis, eine junge Internetbekanntschaft, die wahrscheinlich noch auf Sansibar weilt. Ausgerechnet lief dann heute Vormittag eine Doku im TV (auf Phoenix) über junge Leute, die ihr soziales Jahr weit weg im Ausland ableisteten: in Afrika und Indien. Ich zolle diesen jungen Menschen großen Respekt für ihren Mut und ihr Durchhaltevermögen.
Ach, wenn es so leicht wäre, einfach die Zelte abzubrechen, denke ich bei mir. Aber wo will ich eigentlich hin? Und was will ich in der Fremde machen ohne Sprachkenntnisse (außer schulische Grundkenntnisse in Englisch und Französisch, die längst in meinem Gedächtnis verstauben)?
Am Liebsten würde ich einfach durchstarten mit einer Kreditkarte, die mir überall die Türen öffnet …
Ich denke an Krimiklassiker wie “Tod auf dem Nil” und “Mord im Orient Express” von Agatha Christie. Mit einem Lottogewinn wären solche Trips wohl zu machen - es müsste gar keine Luxusreise sein. Der reichen Menschen mit ihrer Arroganz wäre ich sicher schnell überdrüssig. Trotzdem würde ich gern mal hineinschnuppern in die mondäne Welt, z.B. auf einem Kreuzfahrtschiff.
Als junger Erwachsener las ich gern Abenteuergeschichten von Autoren wie Melville, Stevenson und B. Traven und vieles mehr: Hemingway in Afrika, Knut Hamsun in Amerika, Jack London auf Goldsuche in Alaska …, Mark Twains “Abenteuer von Huckleberry Finn und Tom Sawyer”.
Ich träumte mich bei der Lektüre weg vom Alltag in die ferne Welt. Alles schien besser zu sein, als hier in einem goldenen aber von Bürokratie und Spießertum beengten Käfig festzusitzen. Mein Herz streckte sich nach der wahren Romantik des Tramps, nach Unabhängigkeit und Abenteuer. Und es streckt sich noch, mein Herz, obwohl ich längst von der Vernunft des Erwachsenen geläutert mir diese kindlichen Träume abschminkte. Es macht mich zu einem traurigen Clown. Ich trinke Bier und werde sentimental. Ich weiß doch zu gut, dass das Leben überall ein Kampf ist und ich mich glücklich schätzen sollte, im Wohlstand zu leben. Die Romantik des Tramps und des Seemanns ist eine fixe Idee - nicht mehr - eine fixe Idee des pubertären männlichen Geists. Nach solchen Traumreisen und Sehnsüchten ist das Ankommen in der Wirklichkeit brutal.
Das Fernweh, die Sehnsucht nach einem anderen Leben, glimmen jedoch weiter unter den schweren Holzscheiten des Alltags: der lähmenden Verpflichtungen, Ängste und Ausblicke …
Könnte ich mit den Worten davonfliegen. Könnte ich einfach in Frankfurt den nächsten Flug weit-weit weg nehmen.
Ich begrüße den Dezember, den zwölften und letzten Monat dieses Jahres. Ein ausgehendes Jahr erweckt die Illusion, dass bald etwas neues beginnt, dass mit dem Kalenderjahr mehr wechselt als nur die Jahreszahl. Und davor die Weihnachtszeit, die auch zum Wünschen und einem versöhnlichen Jahresende einlädt - ja, ich verstehe gut den Wunsch nach Erneuerung, nach Hoffnung und Geborgenheit. Oft kommt mir das Leben wie ein Sumpf vor, in dem ich unwiederbringlich feststecke.
Jede Bewegung ist mühsam, Nebel verschleiert die Sicht; ich taste mich von Tag zu Tag, von Woche zu Woche, von Monat zu Monat.
Ich begrüße den Dezember, den zwölften und letzten Monat dieses Jahres - der Monat meiner Geburt.
Mein Gott, plötzlich war ich da und sah an einem Dezembertag zum ersten Mal das Angesicht der Welt. Ich sah, ohne zu wissen. Ich wusste nicht, in was ich hineingeboren war. Mein Herz schlug für das Leben, es schlug für Neugier und Liebe. Ich war da und brauchte einen Platz. Die Welt hatte gezaubert. Welch furioses Zauberkunststück - meine Existenz! Alles war neu und spannend. Ich besaß alle Hoffnung der Welt. Der Anfang kann nicht an das Ende denken. Ich lernte, einen Platz in der Gesellschaft einzunehmen. Ich lernte Kultur. Ich hatte Milliarden Brüder und Schwestern.
Ich begrüße den Dezember, den zwölften und letzten Monat dieses Jahres. Ich wurde, was man Erwachsen nennt. Meine Neugier brannte nach wie vor. Aber ich fand keine Orientierung. Die Saat des Zweifels und des ewig Hinterfragenden war bereits aufgegangen. Die Welt wurde mir immer fremder. Ich fragte mich, warum die meisten meiner Mitmenschen so wenig hinterfragen. Ich fragte mich, warum Menschen einander bekriegen und umbringen, und warum das Wunder des Lebens von dem Menschen so wenig geachtet wird. Auf der anderen Seite betet der Mensch, ringt um Gerechtigkeit und Menschlichkeit - aber nichts davon wird wahr ..., es bleibt Makulatur. Die Schatten des Lebens kamen auch über mich. Das Leben wurde zum Labyrinth, für ein Weiterkommen musste man kämpfen, lügen und betrügen.
Ich begrüße den Dezember, den zwölften und letzten Monat dieses Jahres - meine Seele blutet. Habe ich eine Seele? Was sind 47 Jahre? Wer bin ich? Ich sehe meine Vergangenheit, als wäre sie ein Traum. Die Wirklichkeit selbst wird zum Traum. Das Leben ist die perfekte Illusion. Wir sind Zuschauer, Darsteller und Magier zugleich. Alles dreht sich. Dieser Jahrmarkt ist anarchistisch. Gott ist darin auch nur eine Figur - in der Geisterbahn. Ich sitze mit einem Fischbrötchen vor dem Festzelt und betrachte die Szene. Wozu noch aufstehen? Für Weihnachten und Silvester bestimmt nicht. Da muss schon was wirklich neues kommen. Wie eine Geburt. Oder wie was Außerirdisches.
Ich begrüße den Dezember, den zwölften und letzten Monat dieses Jahres. Ich verstehe gut den Wunsch nach Erneuerung, nach Hoffnung, ... und Geborgenheit. Das ist das Kind in uns, und bedeutet gleichsam die Grausamkeit. Der Tod ist der finale Trick, der aber nur funktioniert, wenn wir nicht hinter die Kulissen blicken. Wahrscheinlich ist es nicht mal vorgesehen, sich darüber - wie ich - Gedanken zu machen. Und wenn doch? Wohin führen schon solche Gedanken? Doch nur in Schwermut, Verzweiflung und Selbstmord ...
Entschuldigt. Ich bin kein Selbstmörder. Ich bin ein Narr und Spiegelfechter.
Die Weihnachtsmärkte haben geöffnet. Die Tage sind kurz. Wir genießen die Gemütlichkeit der langen Abende, das Zusammenrücken und die kuscheligen Pullover. Ich erinnere mich gern an die wärmenden Umarmungen im Winter. Die Seelen glühen, sie wollen glühen ...
Ich begrüße den Dezember, den zwölften und letzten Monat dieses Jahres. Der Tag vergeht gleichmütig wie alle. Minuten sind Minuten, und ich liege in den Stunden, als triebe ich auf dem Toten Meer.
"Hi Baby!"
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Ich finde die Vorstellung faszinierend, dass es eine Stelle auf der Erde gibt, die mir genau gegenüber liegt. Diesen Ort empfinden wir als Unterseite. Aber diese Unterseite empfindet komischerweise gerade uns als Unterseite. Heute wissen wir, dass die Gravitationskraft uns zu dieser Perspektive verführt. Gäbe es die Schwerkraft nicht - wären alle Richtungen willkürlich, außer der, die in die Vergangenheit zeigt.
Alles hat seine Gegenseite. Am Besten kann man die an Objekten ausmachen. Lebewesen haben in aller Regel ein Vorne und Hinten. Ich lebe meist nach vorne, wenn ich nicht gerade auf dem Klo sitze. Wie würde die Welt wohl ausschauen, hätte ich ein Auge am Hinterkopf? Ansonsten bin ich darauf angewiesen, dass mein Rücken (meine "Darkside of the Moon") von meiner Freundin in Augenschein genommen wird, etc.
Alle Dinge haben eine andere Seite. Sie liegt uns immer gegenüber. Und sie liegt im Dunkeln, dabei wechselt die Gegenseite ihre Position mit uns wie ein Schatten. Daher sind wir verführt, die Gegenseite wie ein Gegenteil zu uns zu betrachten, als etwas Fremdes und unter Umständen sogar Feindliches.
Liegt nicht China auf der anderen Seite der Welt? Noch immer ist China wahrscheinlich in unseren Augen das fremdeste Land der Welt ...
Die andere Seite wird zur Anderen Seite, wenn wir sie von uns losgelöst sehen. Bei ideellen Sachen passiert diese Trennung tagtäglich: Wir sehen das Böse losgelöst vom Guten, wir denken uns den Makrokosmos ganz anders als den Mikrokosmos. Der Teufel ist in unseren Augen ein Abtrünniger, und gehört nicht mehr dazu. Wir kämpfen gegen jene, die wir zu unseren Feinden erklären. Wir zerteilen das Ganze, weil unsere Vorstellungskraft das Ganze nicht erfassen kann - zu absurd ist uns der Gedanke, dass ein Mensch auf der anderen Seite der Welt ebenso fest wie wir auf der Erde steht.
Lieber ficken und bekriegen wir die Gegenseite, als sie als ein Teil von uns anzuerkennen.
Jede Medaille hat zwei Seiten. Nur eine kann oben liegen, denken wir. Und genau in diesem Denken liegt unser Fehler. Sie liegen beide oben. Beide Seiten sind Teil derselben Sache.
Unseren Geist sehe ich bildlich als das Vermögen, die Münze bzw. Medaille auf der Kante zu balancieren ... (aber das Unvermögen herrscht vor?)
Ich kam auf diese Gedanken, als ich beim Websurfen auf die Seite " Find the other side of the world " stieß. Für meinen Standpunkt bedeutet dies, dass ich im Pazifik östlich von Neuseeland auftauchte, wenn ich mich senkrecht durch die Erde bohren würde. Keine gute Vorstellung. Festland wäre mir lieber.
Die sterben wollen, leben lange; und die lange leben wollen, sterben früh. Wenn es so einfach wäre, wollte ich möglichst gleich sterben - nein, quatsch, ich wollte möglichst lange leben ...
Heute morgen verfolgte ich einen bewegenden Bericht im TV über das Leben und Sterben einiger Menschen. Wunderbar wurde aus der Perspektive der Hinterbliebenen darüber geredet und eine Stimmung aufgebaut. Ich lag noch im Halbschlaf. Ich hatte merkwürdige Abenteuer geträumt, die der Tag inzwischen wegspülte.
Es ist mal wieder Sonntag. Ich lebe in den Tag hinein. Mein Vermieter wäscht Wäsche. Beim Schleudergang zittert der Schreibtisch leicht.
Michael Nymans Musik betört mich. Es soll sein. Die Zeit bleibt stehen. Der Himmel bleibt stehen. Die Farben bleiben stehen. Nur ein einzelner Vogel, der von einer Stromleitung zur anderen fliegt, irritiert das statische Bild des Tages.
Der Sommer zeigt nochmal seine sonnige Seite. Ein paar Tage Schwabenmeer. Sich sagen, dass irgendwie alles gut ist. Den Blick auf den See genießen, die Sonnenuntergänge über der Kulisse von Lindau-Insel. Spazieren gehen und tief durchatmen, Menschen und Allerlei beobachten. Wie das Leben pulst - einfach so. Bier, Käse und Brot genießen. In die Wolken schauen und sich vom Wind die Haare verwurschteln lassen (wenn sie nicht so kurz wären). Das Leben kann federleicht sein. Traumhaft - obwohl die Realität mit den Alltagssorgen ständig um die Ecke lugt. Ein paar Tage die Bedrohlichkeit und die Ängste abseits legen. Die Zeit fliegt. Alles verschwindet in einem großen Vergangenheitsbehälter. Gestern, vorgestern, vorvorgestern ...
Heute abend bin ich bereits wieder Arschwischmaschine. Das Altenheim wird mich wie immer verschlucken, und ich werde versuchen, die Menschen in den Nächten zu behüten - einsam auf den Fluren, in den Bewohnerzimmern. Einsam in den Nöten. Wieder werde ich mich fragen, was hier eigentlich vorgeht. Alles wird mir unheimlich fremd und zugleich vertraut sein.
Das Leben ist obskur mit seinen vielen Erscheinungswechseln. Wie eine Nußschale wird die Seele in den Wellen hin- und hergeworfen.
Da sitze ich, meistens an den Nachmittagen, wenn ich nach den Nachtwachen aufstehe, oder bevor ich zum Einkaufen ins Dorf runter radle.
Angeblich gehörte der Schreibtisch mal einem Arzt. Bestimmt schreibe ich hier deswegen so kluge Sachen(?)