Weltmeister again
Sieht so aus, als würde Vettel auch den Großen Preis von Indien gewinnen und seinen vierten Formel 1 Weltmeistertitel sichern. Webber führte und schied wegen defekter Lichtmaschine aus.
Noch fünfzehn Runden.
Ich schaue das Rennen fertig, und gehe danach auf die Piste. Ein Sonntagseinkauf im Hauptbahnhof. Ein paar Bierchen trinken und dumm aus der Wäsche gucken. Mehr liegt nicht an.
Astreines Herbstwetter ist. Schön fies, meine ich damit. In der Nacht ein heftiges Gewitter. Ich schlief unruhig.
Noch zehn Runden.
Ich lasse mich durch den Tag treiben. Wie ein Blatt im Wind. Der arme Marc Webber wird über sein Pech im Rennen interviewt. Es hat wirklich den Anschein, dass es Glückspilze und Pechvögel gibt, nicht nur in der Formel 1. Aber vielleicht gleicht sich alles in der Summe wieder aus. Nach meiner Theorie – deshalb bin ich skeptisch, wenn ich zu viel Glück habe. Lieber schlonze ich so durchs Leben und bin mit dem Glück zufrieden, das ich habe. Es reicht aus. Ausreichend war auch die Note, die ich in der Schule meist hatte.
Noch fünf Runden.
Die Erkältung ist hartnäckig, wenn auch inzwischen am Abklingen. Ich verhielt mich nicht sonderlich vernünftig. So bin ich eben. Schwer zu lieben, sagte M.. Gibt es Menschen, die leicht zu lieben sind? Weiß nicht. Heute komme ich auf keinen grünen Zweig bei diesem Thema.
Die letzte Runde.
Vettels Redbull-Rennwagen im Bild. In den letzten Kurven. Auf den letzten Metern. Einsam an der Spitze. Gleich dürfen sie feiern. Besonders in Heppenheim.
„Er hat`s geschafft!“ meldet der Kommentator.
„Yes, yes!“ schreit Vettel im Cockpit seines Boliden.
Die Zeit flüstert. Ich höre, wie sie vergeht, aber ich verstehe sie nicht. Weltmeister kommen und gehen. Es juckt mich nicht sonderlich. Ich bilde mir wirklich ein, dass die Zeit wie das Flüstern von Millionen Stimmen klingt. Aber man hört es nur, wenn es sonst ganz still ist. Und das ist es nie.
Ich dusche dann mal.
bonanzaMARGOT
- 27. Okt. 13, 12:15
- Die Arschwischmaschine hat frei