Für den Arsch


Wenn ich nicht weiß, was ich schreiben soll, gibt es mehrere Möglichkeiten:

1. Ich schalte die Musik an. Also, das mache ich dann mal … Okay, ist passiert. Ich lasse einen Mix meiner Einkäufe bei iTunes laufen. Dort kamen mit der Zeit einige hundert Titel zusammen.
2. Ich trinke etwas Alkoholisches. Ach so, bin ja schon dabei.
3. Ich öffne ein Fenster und lasse frische Luft rein. Warum habe ich das Fenster nicht schon längst geöffnet? Die Sonne scheint. Es ist ein herrlicher Oktobertag. Jetzt ein paarmal kräftig ein- und ausatmen … Guuuuut!
4. Ich gehe mich rasieren, um mich langsam auf den Tag vorzubereiten. Auch das ist bereits geschehen.
5. Ich lasse die Luft aus meinem Glas. Kein Problem.
6. Ich lausche der Musik …, bis ich in Stimmung komme.
7. Ich schließe das Fenster wieder, weil der Autoverkehr zu laut ist.
8. Da bereits Mittag ist, steige ich die Treppen hoch zum Postkasten – und nehme gleich den Abfall mit. Ist erledigt.

Nun beginne ich zu schreiben. Ich weiß noch nicht, was. Ich lasse mich treiben. Da ist die Musik. Meine Finger hämmern auf die Computertastatur. Ich nippe an meinem Glas. Heute Spätlese. Ich liebe die Abwechslung. Solange sie schmeckt. Heute morgen wäre ich beinahe aus dem Bett gefallen, als das Telefon klingelte. Ich träumte gerade unanständiges Zeugs. Es war so gegen 10 Uhr. Wer kann das um diese Uhrzeit sein? Entweder das Altenheim oder die Bank. Es war das Altenheim. Aber ich ging nicht dran. Ich lag schließlich noch im Bett. Wenn das Altenheim anruft, bedeutet es zu 99%, dass sich einer meiner Nachtwachenkollegen krank meldete. Ich habe keine Lust, schon wieder einzuspringen. Und wenn die Bank anruft, wollen sie mich nur fragen, was ich mit dem Haufen Geld auf meinem Konto zu tun gedenke. Diese Arschficker – entschuldigt! Sie machen auch nur ihren Job.

Haha, gerade singt Jan Delay den Song „Alles ist im Arsch“. Kennt ihr den? Finde ich gut. Passt.
Passt schon lange.
Hier der Text, weil mir doch nichts mehr Gescheites einfällt:

Alles ist im Arsch und alles ist am Ende
Und alles was du noch sagst
Ist:"Hätte, würde, könnte"
Hätte ich für jedes "hätte ich"
Jedes mal nur so 50 Cent gekriegt
Wär ich ein reicher Mann
Der sichs leisten kann
Auf den ganzen Scheiß hier zu scheißen, Mann
Doch jetzt ist alles kaputt und alles defekt
Nur noch Asche und Schutt und Galle und Dreck
Alles ist Futsch Und alles ist weg
Und ich, ich nehme kein Schluck
Ich sauf es auf Ex
Alles ist im Arsch und alles ist am Ende
Und alles was du noch sagst
Ist: "Hätte, würde, könnte"
Erst wars egal, weil es
Immer irgendwie geht
Man hat nie etwas getan, aber
Jetzt ist es zu spät
Der ganze Traum ging in Rauch auf
Ende. Aus. Für immer.
Wenigstens wurd ich da schlau draus
Auch Seifenblasen hinterlassen Trümmer
Ich kratz die Reste von der Wand ab
Doch sage nicht: "Ich bereue es"
Ich steh zwar wieder ganz am Anfang
Doch hab die Birne frei für Neues
Denn,
Alles ist im Arsch und alles ist am Ende
Und alles was du noch sagst
Ist: "Hätte, würde, könnte"
Erst wars egal, weil es
Immer irgendwie geht
Man hat nie etwas getan, aber
Jetzt ist es zu spät.
...

(Jan Delay)

KarenS - 02. Okt. 13, 22:18

Du steigst die Treppen hoch, um nach der Post zu gucken und den Abfall zu entsorgen? Also ich muss die Treppen runter steigen, um an die begehrten Orte zu gelangen. Wenn du hoch gehen musst, dann wohnst du in einer Souterrainwohnung, oder? Na ja, die Hauptsache ist doch, dass du deinen freien Tag genießen konntest.

Übrigens bin ich an meinen freien Tagen auch nie ans Telefon gegangen, wenn der Anruf vom Altenheim war…konnte ich am Display sehen:-)

bonanzaMARGOT - 03. Okt. 13, 09:10

hi karens

das haus, in dem ich wohne, steht am hang zwischen zwei straßen. der postkasten ist an der oberen straße, und mein eingang nahe der unteren. es sind einige treppenstufen zu steigen. auch sehr zum leidwesen der paketzusteller.

das telefon klingelte noch mal am mittag, und ich nahm ab. es ging aber nur um die aufteilung meines resturlaubs. sowieso hätte ich zurück gerufen - denn ich hätte das nicht mehr aus dem kopf gekriegt und mein frei gar nicht richtig genießen können.
KarenS - 03. Okt. 13, 13:34

ah verstehe. ich blieb "hart" an meinen freien tagen. aber erst, als ich schon ein paar jahre in der pflege arbeitete. in meiner anfangszeit nicht, da war ich auch noch nicht so ausgepowert.

bonanzaMARGOT - 03. Okt. 13, 13:42

ich arbeite seit 1986 in der pflege. so alt muss man erstmal werden. quark. es ist halt so, dass ich mich nicht dauerhaft vom einspringen ausklammern kann. schon aus gerechtigkeitsgründen. ich habe so ein dämliches gewissen.
(ausnutzen lasse ich mich freilich auch nicht.)

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