Reisen
Vor sich selbst kann man nicht wegrennen. Das ist auch nicht der Sinn einer Reise. Ich reise, weil ich mich mit dem Unbekannten konfrontieren will. Ich suche Abenteuer und die Herausforderung des Neuen, weg vom Alltag und den Fixpunkten im Leben. Ich verlasse die gewohnte Umgebung, um mich selbst in einem anderen Licht zu sehen.
Reisen heißt aktiv sein – aber auch sich treiben lassen, in seinen Gedanken treiben lassen. Wie von selbst ergeben sich andere Perspektiven auf das Leben. Ich erneuere meine Haut auf einer Reise, ich erneuere meine Wahrnehmung der Dinge.
Manchmal würde ich am Liebsten wegrennen. Als Kind dachte ich oft daran, wenn die Ängste vor Eltern und Schule groß waren. Ich flüchtete in eine andere Welt, in der ich ein Held wie in den Abenteuerbüchern sein konnte. Es blieb bei den Träumen. Ich lief nicht weg. Wohin auch? Noch heute verspüre ich ab und zu diese romantische Sehnsucht nach einem Ort, wo ich die Ängste und Lasten des Lebens hinter mich lassen könnte. Wenn ich am Meer sitze und auf die Horizontlinie schaue - , oder wenn ich die Schiffe in den Häfen sehe, kriege ich Fernweh.
Auf einer Reise komme ich meiner Sehnsucht näher. Ich weiß, dass ich sie nie erfüllen kann, aber ich spüre ihren Atem, ich rieche sie, ich sehe sie vor mir …
Reisen ist auch eine Flucht in mich. Auf der Reise bin ich die Hauptperson, ich bin der Held, der ein fernes Ziel ansteuert. Es gibt nur mich und die Welt.
bonanzaMARGOT
- 29. Jun. 13, 17:14
- 2013 - Reisen
Ja,
die einsamkeit auf der reise trage ich wie mein gepäck ...
die einsamkeit zuhause erdrückt mich.
hallo zurück, zuckerwattewolkenmond