Die Filme des Lars von Trier sind mir nicht bekannt, wohl aber er aus diversen Interviews und ich finde ihn interessant, provozierend. Er ist einer von denen, die über den Tellerrand schubsen und an den Scheuklappen lupfen.
Sollten die Filme nicht schön im Sinne von ästhetisch und nicht püriert im Sinne von wohlverdaubar sein, finde ich auch dieses gut, weil mein Anspruch an Künstler nicht der ist, mein weichgespültes Hirn mit Schonkost balsamieren zu lassen.
...was den Begriff "Nazi" anbelangt - gefällt mir selbst dieses Bekenntnis als Provokation. Die Deutschen haben nichts - überhaupt garnichts aus ihrer Geschichte gelernt. Ein Großteil denkt, wenn er die Zielgruppe, die er diskreditiert, erniedrigt, foltert, verfolgt, seiner Menschenwürde und -recht beraubte, hätte er verstanden. Nein, es wird nicht besser dadurch, wenn die Nazis nun Hakenkreuz statt der Juden Sterne tragen müssen. Dies zu verstehen sind viele zu borniert, zu selbstgerecht.... und von Trier hat da schmerzvoll dran gerüttelt.... böser Trier. Guter Trier.
sehe ich ähnlich, falkin.
ich sah bisher, wie gesagt, auch nur einen film von ihm. und der gefiel mir sehr gut. ich erinnere mich, dass mich "breaking the waves" sehr bewegte. regelrecht provokant fand ich ihn damals gar nicht. "antichrist" ist da bestimmt ein anderes kaliber ...
nun, da ich weiß, welche filme von diesem regisseur sind, gehe ich in zukunft bewußter in seine filme.
was die naziproblematik angeht: es gibt auf der ganzen welt nazis. es ist kein typisch deutsches problem. hitler allerdings war ein deutscher diktator und er trieb den rassismus, den antisemitismus die verfolgung andersdenkender und von minderheiten auf die spitze - mithilfe seines regimes und seiner gefolgschaft, aber auch mithilfe der vielen deutschen normalos, die es aus angst und scham nicht wissen wollten, die wegsahen und einfach die untaten vor ihrer tür leugneten (erinnert mich an petrus, der jesus verleugnete).
wenn ein lars von trier sagt, dass wir alle kleine nazis sind, stimme ich ihm uneingeschränkt zu.
viele menschen wollen von den schattenseiten ihrer seele (ihrer eigenen skrupellosigkeit) nichts wissen, und darum finde ich es toll, wenn es menschen/künstler wie lars von trier gibt, die uns mit der nase in unseren eigenen mist stupsen.
Man muss ja vielleicht nicht alle Filme gesehen haben.
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Aber "Breaking the Waves" rangiert in meiner persönlichen Werteskala unter den 10 besten Filmen, wenn ich überhaupt zu Wertungen gezwungen werde.
Und das Zitat, in dem die Natur immer gewinnt, schätze ich sehr.
Dass die große Menge einen Satz wie "ich bin ein Nazi" nicht anhand seiner Werke relativieren kann, ist mittlerweile nicht mehr erstaunlich für mich. Es zeigt eher von einem Zeitgeist, der überhaupt nur mehr auf Schlagworte und Plakatives reagiert. Ist halt so.
zit, nirgendwo schreibe ich, dass ich verständnis für die naziverbrechen, die konzentrations-/ vernichtungslager im dritten reich und den holocaust habe.
es wäre für die diskussion gut, wenn du erläuterst, was dir an meinem beitrag und den kommentaren mißfällt.
hallo steppenhund, kein zweifel, dass lars von trier auf der pressekonferenz in cannes einen faux pas beging. er sagt ja selbst, dass er seine provokation hätte erklären müssen.
es gibt einige künstler, die sich vom dritten reich angezogen fühlten. z.b. der alternde knut hamsun, den ich als schriftsteller (trotzdem) sehr schätze. keine ahnung, warum er im alter derart verblendet war. er pickte sich aus der nazi-ideologie nur die aus seiner sicht positiven elemente heraus. oder nehmen wir den philosophen heidegger ...
lars von trier sagt im interview allerdings klar, dass er natürlich kein nazi ist, und dass sein ausspruch auf der pressekonferenz als provokation und dummheit zu sehen ist.
Sollten die Filme nicht schön im Sinne von ästhetisch und nicht püriert im Sinne von wohlverdaubar sein, finde ich auch dieses gut, weil mein Anspruch an Künstler nicht der ist, mein weichgespültes Hirn mit Schonkost balsamieren zu lassen.
...was den Begriff "Nazi" anbelangt - gefällt mir selbst dieses Bekenntnis als Provokation. Die Deutschen haben nichts - überhaupt garnichts aus ihrer Geschichte gelernt. Ein Großteil denkt, wenn er die Zielgruppe, die er diskreditiert, erniedrigt, foltert, verfolgt, seiner Menschenwürde und -recht beraubte, hätte er verstanden. Nein, es wird nicht besser dadurch, wenn die Nazis nun Hakenkreuz statt der Juden Sterne tragen müssen. Dies zu verstehen sind viele zu borniert, zu selbstgerecht.... und von Trier hat da schmerzvoll dran gerüttelt.... böser Trier. Guter Trier.
ich sah bisher, wie gesagt, auch nur einen film von ihm. und der gefiel mir sehr gut. ich erinnere mich, dass mich "breaking the waves" sehr bewegte. regelrecht provokant fand ich ihn damals gar nicht. "antichrist" ist da bestimmt ein anderes kaliber ...
nun, da ich weiß, welche filme von diesem regisseur sind, gehe ich in zukunft bewußter in seine filme.
was die naziproblematik angeht: es gibt auf der ganzen welt nazis. es ist kein typisch deutsches problem. hitler allerdings war ein deutscher diktator und er trieb den rassismus, den antisemitismus die verfolgung andersdenkender und von minderheiten auf die spitze - mithilfe seines regimes und seiner gefolgschaft, aber auch mithilfe der vielen deutschen normalos, die es aus angst und scham nicht wissen wollten, die wegsahen und einfach die untaten vor ihrer tür leugneten (erinnert mich an petrus, der jesus verleugnete).
wenn ein lars von trier sagt, dass wir alle kleine nazis sind, stimme ich ihm uneingeschränkt zu.
viele menschen wollen von den schattenseiten ihrer seele (ihrer eigenen skrupellosigkeit) nichts wissen, und darum finde ich es toll, wenn es menschen/künstler wie lars von trier gibt, die uns mit der nase in unseren eigenen mist stupsen.
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Aber "Breaking the Waves" rangiert in meiner persönlichen Werteskala unter den 10 besten Filmen, wenn ich überhaupt zu Wertungen gezwungen werde.
Und das Zitat, in dem die Natur immer gewinnt, schätze ich sehr.
Dass die große Menge einen Satz wie "ich bin ein Nazi" nicht anhand seiner Werke relativieren kann, ist mittlerweile nicht mehr erstaunlich für mich. Es zeigt eher von einem Zeitgeist, der überhaupt nur mehr auf Schlagworte und Plakatives reagiert. Ist halt so.
Für Euch Verständnisvollen
es wäre für die diskussion gut, wenn du erläuterst, was dir an meinem beitrag und den kommentaren mißfällt.
es gibt einige künstler, die sich vom dritten reich angezogen fühlten. z.b. der alternde knut hamsun, den ich als schriftsteller (trotzdem) sehr schätze. keine ahnung, warum er im alter derart verblendet war. er pickte sich aus der nazi-ideologie nur die aus seiner sicht positiven elemente heraus. oder nehmen wir den philosophen heidegger ...
lars von trier sagt im interview allerdings klar, dass er natürlich kein nazi ist, und dass sein ausspruch auf der pressekonferenz als provokation und dummheit zu sehen ist.