Lange-Weile - 28. Feb. 11, 18:24

die Schere

Hallo Bo.,

>meine Famile erlebte mich in den letzten Jahren nur auf der Schulbank sitzend. Dies tat ich freiwillig und fühlte mich als "Umschülerin" in meine Jugendzeit zurück versetzt. Damals - kurz nach der Wende - saßen wir Teilnehmer alle im selben Boot. Alle hatten wegen der zahlreichen "Abwicklungen" ihren Job verloren und niemand hatte in irgendeiner Form eine höhere Positon, als die, die man ganz unten findet. Während der 2 gemeinsamen Jahren zogen wir - der harte Kern - sogar für ein paar Tage nach Dänemark an den Strand. Ein großes Lagerfeuer mit einem meiner schönsten Besäufnisse, die ich hatte. Weil ich vom Strand nicht mehr zu meinem Zelt kam (5 Minuten Fußweg) schlief ich am Strand in einem Schlafsack eines Mitschülers. Das war ein NVA-Schlafsack und damit hätte ich auch -20 ° wohligwarm überstanden. Die warmen Sonnenstrahlen im einem Gesicht war der erste Konatkt mit der Außenwelt. Mein Mitschüler saßen bei mir und weckten mich sanft und die Party ging weiter.

Ein Jahr später zog es uns noch mal an den Strand von Dänemark und diesmal zog es auch noch andere mit. Sie wollten auch Party am Strand machen. Einer von ihnen war ganz heiß drauf, doch 99% meine Mitschüler war von der Woche erschöpft und kroch schon vorzeitig ins Zelt. Also sprang ich für den Rest der Truppe in die Bresche und durchzechte mit ihm allein die Nacht bis in den Morgengrauen. Als ich erschöpft ins Zelt kroch, krochen die anderen aus ihren Zelten. Später machten sie Schulterklopfen, weil ich für sie die Stange gehalten hatte und den "Neuling" mit schöngeistigen Getränken und entspechende ausdauernde Gespräche durch die erste Nacht am Zeltpaltz in Dänemark brachte.

Einige Jahre später hatte ich mir die nächste berufstbegleitende Ausbildung organisiert. Doch da war alles ganz anders. Einige von den Teilnehmer war schon was besseres, hatte sich schon wieder einen Status erobert und so klaffte auch zwischen uns die Schere auseinander. Aber zu einer Gartenparty haben wir es dann aber doch noch gebracht, von der ich nach Haus gebracht wurde - oh mein Gott, wir haben Sangria getrunken. Das Zeug hab ich seid dem nie wieder angefaßt.

Schöne Zeit - diese Schulzeit. So stellte sie sich für mich dar. Doch die Veränderung nach wenigen Jahren war schon zu erkennen. Während der ersten Ausbildung waren wir alle in Aufbruchstimmung und die zweite war schon von Unzufriedenheit einiger Teilnehmer geprägt. Nicht zuletzt, wegen der Lehrer, die eigendlich keine waren und endlose Folien an die Wand warfen, die wie ein schnellwirkendes Schlafmittel auf mich wirkten. Damals entwickelte ich eine Technik, mit offenen Augen zu schlafen, ohne vom Stuhl zu fallen ;-).

Das was gelehrt wurde, war nicht schlecht und sicher richtig, doch die Realität sah anders aus. Es war ähnlich wie die Theorie des Sozialismus. Im geschützten Schulraum versprach er die heile Welt, jedoch sah er in der Realität wie in der Steinzeit aus. Die Schere zwischen Theorie und Praxis war fast unerträglich.

Ähnlich sah es auch mit dem Lehrstoff der Umschulungen und Weiterbildungen aus. Gutes und gesichertes Wissen wirde vermittelt, jedoch konnte man es in der Parxis kaum anwenden. Was sich lange hielt, war der Frust, weil man die neuen erlernten Erkenntnisse schnell wieder begraben musste.

Gruß LaWe


bonanzaMARGOT - 01. Mär. 11, 10:55

hi lawe!

ja, party am strand! toll!
wir fuhren im dritten lehrjahr zusammen mit zwei lehrern für eine woche nach italien ans mittelmeer. dort hatte die schule schulungsräume. bis mittag wurde gebüffelt, und danach gingen wir in gruppen in die stadt oder an den strand. es war zwar schon mitte september, aber wir hatten glück mit dem wetter.

es gab schon einige highlights in den drei jahren! aber insgesamt war die zeit zu lang ..., so dass es für die meisten zur quälerei wurde. und, wie gesagt, wurde viel gepaukt, was man kaum anwenden kann. hätte man sich auf ein paar sinnvolle schwerpunkte beschränkt, und die dafür richtig vertieft, wäre die ausbildung wahrscheinlich um die hälfte kürzer aber effektiver gewesen.

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