Lange-Weile - 05. Aug. 12, 12:47

Rolle auf den Leib

Hallo Bo.,

wenn ich die Kinder in ihrem Verhalten während der Trainingsstunde sehe, dann weiß ich, dass die Menschen sich seid dem wenig geändert haben. Es gibt immer welche, die die anderen beherrschen wollen, sogar den Trainer und es gibt welche, die sich lieber arrangieren, um nicht unter zu gehen und es gibt welche, die lieber den Kopf einziehen, weil sie kein Konzept für die Übermächte der anderen haben.

Jeder von ihnen spielt seine Rolle im Gesamtgefüge, in dem er sich momentan grade aufhält. Den Duckmäuser kann man später vielleicht in ganz anderen Gruppen wiederfinden. In solchen, die der Gesellschaft Angst machen. Dort spielen sie wieder eine ganz andere Rolle, für sich und für die Gesellschaft.

Aber in beiden Szenarios sind sie Komparsen, weil andere die Führung in der Hand haben.

Welche Rolle ihnen davon aber auf den Leib geschrieben wurde, das wissen nur sie, wenn überhaupt.

Meine Frage ist. welche Rolle im Theater des Lebens z.B. mir oder dir auf den Leib geschrieben wurde? Hast du z.B. vielleicht eine Führungskraft und setzt sieein bzw. nicht ein? Oder hast du keine Führungskraft und stellst dich freiwillig in die Reihe der "Komparsen"?

Hast du dir diesen Platz ausgesucht oder wurdest du auf den Platz gezwungen?

Es gibt immer einen der Regie führt - egal auf dem Arbeitspaktz oder im Privaten. Auch im privaten übernimmt einer von den Partnern die "Führung" und der andere überlässt die Führung dem anderen. Das mag sicher nicht bewußt ablaufen und doch ist es in den meisten Partnerschaften so.

Die Frage, die man sich vielleicht selber stellen kann ist die: "Sitze ich immer noch auf dem Regiestuhl meines eigenen Lebens, oder hat schon jemand anders darauf Platz genommen?"Abgesehen von den übergeordneten Zwängen.

Was den Job betrifft, da herrschen andere Zwänge, die sicher anderes zu interpretieren sind. Und auch da entscheidet man sich zu bleiben oder zu gehen - Konsequenzen der Entscheidungen in Kauf nehmend.

LG LaWe


bonanzaMARGOT - 05. Aug. 12, 15:56

lawe

es ist sicher so, dass wir nur in hinsicht auf das große theater des lebens komparsen sind. wer genauer hinsieht, entdeckt, dass wir auch als komparsen in dem ein oder anderen bereich wie familie, beruf etc. mehr oder weniger wichtige rollen spielen. es ist eine frage der sichtweise: ich sehe mich ungern auf der bühne sondern lieber im hintergrund. es ist wahr, dass ich führungsrollen ungern spiele. das heißt aber nicht, dass ich alle verantwortung ablege. in der altenpflege trage ich auch ganz unten in der beruflichen hierarchie eine große verantwortung, situativ mehr verantwortung als meine chefs, die mit der pflege der alten menschen nicht viel zu tun haben. ich muss in der nacht entscheiden, was im notfall zu tun ist. da kann es um leben und tod gehen. die alten menschen sind völlig auf mich angewiesen.
im privaten bereich haben wir sowieso alle die gleiche verantwortung gegenüber unserer familie, den partnern, den freunden ...
die theater-leben-allegorie wollte ich anders verstanden wissen. mir ging es um das gefühl der ausgeliefertheit im leben mit seinen ständigen wiederholungen und unabänderlichkeiten. wir stehen "als komparsen" zwar auf der bühne aber können nicht wirklich in das geschehen dieses theaterstücks eingreifen. im scheinwerferlicht stehen die hauptfiguren, die stellvertretend für uns alle das drama, bzw. eher die tragikkomödie, wieder und wieder aufführen. vielleicht sind wir manchmal selbst in der hauptrolle, ohne es zu merken ...

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