4 Minuten


Ich falle durch die Tage wie durch Räume. Die Zukunft besitzt eine ungeheure Schwerkraft. Türen schließen sich zu Vergangenem, Türe öffnen sich zu Neuem … Ich gehe in Labyrinthen, die Erinnerung in meinen Eingeweiden. Alles muss verdaut werden. Wie viel Platz ist in einer Seele?
Räume durchdringen sich, umfassen sich, stapeln sich … Mein Herz schlägt im Takt einer unbekannten Macht.
Gestern, als ich das Haus verließ, auf die Straße trat, dachte ich unwillkürlich, dass das gesamte Leben, alles, was uns tagtäglich umtreibt, pervers ist. Wir leben auf unseren psychischen Ruinen. Wir bauen kleine Burgen, die wir mit abstrusen Vorstellungen ausfüllen – völlig aus der Luft gegriffen. Wir wissen es nicht besser. Wie viel Egozentrik hält die Welt aus?
Ich erreichte die U-Bahnstation „Rosenthaler Platz“ und schaute automatisch zur Anzeigetafel - „Noch vier Minuten“ stand dort. Dumpf hörte ich das Grollen der Untergrundbahnen. Es klang nach einer Kegelbahn ... oder wie das dumpfe, entfernte Donnern von Kriegsgeschützen.

Die Überlebenden halten sich an den Händen, atmen die Minuten, die ihnen noch bleiben.

Berliner (Gast) - 11. Nov. 14, 14:11

In vier Minuten?

Die Überlebenden können ja vorher nicht wissen, dass sie Überlebende sind. Erst nachher, nehme ich mal an.
Unabhängig davon lauert der Terror an jeder Ecke, das ist wahr.

bonanzaMARGOT - 11. Nov. 14, 14:18

wir sind alle überlebende des wahnsinns, dem wir uns mehr oder weniger freiwillig hingeben oder den wir noch forcieren.
Berliner (Gast) - 11. Nov. 14, 14:42

o da muss ich mich entschuldigen,

der Artikel war so aufgemacht mit dem Grollen im Untergrund und den dramatischen 4 Minuten, dass ich schon annahm die BVB arbeitet neuerdings mit Terroristen zusammen und kündet auf den Anzeigetafeln so ein schreckliches Ereignis an.
Denen ist ja alles zuzutrauen.

Ja, ja, Wahnsinn ist das ganze Leben und macht dabei noch so verteufelt Spass.
bonanzaMARGOT - 11. Nov. 14, 15:46

Jaja, Kegelbahn und Krieg waren meine Assoziationen, die ich mal so im Raum stehen ließ.
Ich schreibe mitunter Sachen, die ich selbst nicht ganz verstehe.

Das mit dem verteufelten Spaß am Leben wäre auch erörternswert ...
Berliner (Gast) - 11. Nov. 14, 16:46

na, wenn man das weiß,

"Ich schreibe mitunter Sachen, die ich selbst nicht ganz verstehe.",

weiß man ja Bescheid. Viel Spaß noch in der U-Bahn.
bonanzaMARGOT - 13. Nov. 14, 12:53

spaß ist zu viel gesagt ...

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