Mittwoch, 2. Dezember 2015

Mittwochs-Weisheit


"Es gibt wohl viele, die ganz stolz den Selbstmord eine Feigheit nennen. Sie sollen's erst probieren; hernach sollen's reden."

Johann Nepomuk Nestroy
(1801 - 1862), österreichischer Dramatiker, Schauspieler und Bühnenautor
Quelle: »Der Schützling«, 1847


(Es existieren Tage für alles mögliche - gibt es einen Tag des Selbstmords?)

TV-Tipp:

"The Straight Story", 22 Uhr 20, ServusTV

Dienstag, 1. Dezember 2015

Ein totes Pferd kann man nicht reiten


Es reicht für ein oder zwei Flaschen vor der Schule. Die Bedienung hält mir schon das Bier entgegen, wenn ich eintrete. Ich setze mich gern etwas abseits. Ich trinke und schaue raus auf die Sonnenallee. Heute waren etliche abgerissene Figuren in der Kneipe, mit denen ich am besten den direkten Blickkontakt vermeide, weil sie sonst auf mich zu torkeln und mir ein Gespräch aufdrücken wollen. Ich spürte ihre Blicke auf mir. Ein Betrunkener stolperte neben mir und krachte auf den Boden. Die Bedienung forderte ihn auf, nach Hause zu gehen – „Du kriegst nichts mehr.“ Ein alter Säufer grinste mich an: „Das ist der Alkohol.“ Ich nickte stumm und nuckelte an meiner Flasche. Ich genieße das Bier vor der Schule. Ein Stück Freiheit. Was auch immer.

Gut fünf Minuten Fußweg zur Schule. Über den Innenhof, die Treppen hoch in den dritten Stock, nach der Eingangstür der Tresen, auf dem die Anwesenheitslisten der Kurse liegen, in die wir uns eintragen müssen. Der Gutenmorgengruß zur Sekretärin…
Vier Doppelstunden Qualitätsmanagement. Wir waren nur zu fünft in der Klasse. Vier sind krank und zwei steckten im Stau.
Die junge Lehrerin tat sich schwer damit, uns etwas über Qualitätsmanagement zu erzählen. Wir waren im Computerraum, und ich beschäftigte mich nebenbei mit Sudoku und schaute mir im Internet Winterschuhe an.

Eine Klassenkameradin: „Fiel Dir auch auf, dass so viele Penner unterwegs waren? Überall sieht man sie mit den Bierflaschen.“ „Irgendwo müssen sie ja hin“, erwiderte ich.
Monatsanfang. Es gab Geld. Klar, darum waren vorhin so viele in der Kneipe, dachte ich, sie versaufen ihre Stütze.

„Ich sehe schon, ich erreiche Sie heute nicht“, sagte die Lehrerin. Sie ist selbst im Zwiespalt. Sie könne verstehen, warum wir (nach unserer beruflichen Vorgeschichte) dem Qualitätsmanagement abgeneigt gegenüberständen, aber es sei doch trotz allem eine gute Sache…
Dumm nur, dass es diese Kluft zwischen Theorie und Praxis gibt. Ein totes Pferd kann man eben nicht reiten.

Montag, 30. November 2015

In Magdeburg
























TV-Tipp:

"Lola rennt", 0 Uhr, ServusTV

Donnerstag, 26. November 2015

Platzhalter




Mittwoch, 25. November 2015

Mittwochs-Weisheit



Montag, 23. November 2015

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Samstag, 21. November 2015

Gelegenheit macht Diebe


„Wurde hier eingebrochen?“ rief eine Stimme von der Straße. „Ja“, sagte der Kripobeamte, der gerade die Spuren am Fenster sicherte, „haben Sie etwas gesehen?“ „Nein, aber das waren bestimmt die Zigeuner, die sich hier rumtreiben.“ Das könne man nicht sagen, entgegnete der Beamte und fuhr mit seiner Arbeit fort…
Es ist nun ein Monat seit dem Einbruch vergangen. Wir hatten Glück im Unglück: der Dieb entwendete die Notebooks und ein altes Handy und machte sich sogleich wieder aus dem Staub. Flüchtig hatte er noch ein paar Aufbewahrungsdosen und Schachteln geöffnet, in denen sich aber nur Krimskrams befand. Alles andere ließ er unberührt – ich denke, dass er es sehr eilig hatte. Wirklich scheußlich wäre es gewesen, wenn er in der Wohnung randaliert hätte.
Natürlich waren wir geschockt, als wir von unserem Hamburg-Trip zurückkehrten. Wir freuten uns auf einen gemütlichen Abend, und nun das! Mir war sogleich klar, wie der Einbrecher in die Wohnung kam. Ich hatte fahrlässig ein Fenster in Kippstellung gelassen. Der Ärger über mich selbst wog schwerer als der erlittene Schaden und die Wut auf diesen Schurken. Gelegenheit macht Diebe – vor allem in einer Großstadt wie Berlin. Nun haben wir Neu-Berliner also auch diese Erfahrung gemacht.
Bald schon nach dem Ereignis witzelten wir darüber. Das ist auch eine Art, solch eine Sache zu verdauen. In Zukunft werden wir vorsichtiger sein. Die Freude an unserer schönen, kleinen Wohnung und dem Leben in Berlin wurde dadurch nicht getrübt. Die Gefahren im Dschungel der Großstadt sind vielfältig. Nichts für ängstliche Naturen. Am besten lebt es sich mit einer fatalistischen Einstellung: was passiert, das passiert.

Aquarium




Bei Schmuddelwetter eintauchen in die skurrile und bunte Unterwasserwelt

Mittwoch, 18. November 2015

Fragen zur Sinnhaftigkeit von Religion


- Wäre eine Welt ohne Religionen besser?

- Oder wenn es nur eine Religion gäbe?

- Warum lassen sich manche Religionen mehr als andere von Fanatikern und Terroristen missbrauchen? (Mir sind keine bombenlegenden Buddhisten bekannt.)

- Wenn keine Religion Gewalt und Aggression befürwortet, wieso geschehen dann immer wieder Gewaltexzesse im Namen der Religion (bzw. einer Glaubensrichtung?)

- Hatte Karl Marx nicht Recht damit, dass Religion das Opium des Volks sei?

„Das Fundament der irreligiösen Kritik ist: Der Mensch macht die Religion, die Religion macht nicht den Menschen. Und zwar ist die Religion das Selbstbewusstsein und das Selbstgefühl des Menschen, der sich selbst entweder noch nicht erworben, oder schon wieder verloren hat. Aber der Mensch, das ist kein abstraktes, außer der Welt hockendes Wesen. Der Mensch, das ist die Welt des Menschen, Staat, Societät. Dieser Staat, diese Societät produzieren die Religion, ein verkehrtes Weltbewusstsein, weil sie eine verkehrte Welt sind. Die Religion ist die allgemeine Theorie dieser Welt, ihr enzyklopädisches Compendium, ihre Logik in populärer Form, ihr spiritualistischer Point-d'honneur (Ehrgefühl), ihr Enthusiasmus, ihre moralische Sanktion, ihre feierliche Ergänzung, ihr allgemeiner Trost- und Rechtfertigungsgrund. Sie ist die phantastische Verwirklichung des menschlichen Wesens, weil das menschliche Wesen keine wahre Wirklichkeit besitzt. Der Kampf gegen die Religion ist also mittelbar der Kampf gegen jene Welt, deren geistiges Aroma die Religion ist.

Das religiöse Elend ist in einem der Ausdruck des wirklichen Elendes und in einem die Protestation gegen das wirkliche Elend. Die Religion ist der Seufzer der bedrängten Kreatur, das Gemüth einer herzlosen Welt, wie sie der Geist geistloser Zustände ist. Sie ist das Opium des Volks.

Die Aufhebung der Religion als des illusorischen Glücks des Volkes ist die Forderung seines wirklichen Glücks. Die Forderung, die Illusionen über seinen Zustand aufzugeben, ist die Forderung, einen Zustand aufzugeben, der der Illusionen bedarf. Die Kritik der Religion ist also im Keim die Kritik des Jammertales, dessen Heiligenschein die Religion ist.“

Karl Marx

(Quelle: Wikipedia)

 

- Wie wichtig ist Religion in der Welt?

- Wie sieht die Zukunft der Religionen aus?

- Warum sind wir Menschen derart empfänglich für absurde Ideologien und Glaubens-Konstrukte?

- Kann sich das vernunftmäßige Handeln gegenüber den irrationalen Ideen des Glaubens (jemals) durchsetzen?

 

ein literarisches Tagebuch

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