Montag, 21. Oktober 2013

I remember Krautrock




Kraan (1972)

Apokalypse later


Wenn die Welt untergeht, werde ich munter. Mir geht es umso besser, desto schlechter es der Welt geht. Bin ich pervers? Zur Zeit jedenfalls fühle ich mich (noch) ganz ordentlich.
Ich spüre, wie sich die Naturkräfte zusammenballen. Wie vor einem Unwetter. Die Spannung prickelt. Noch genießen wir die Gunst der Henkersmahlzeit.Der letzten Zigarette. Ewig scheint sie zu glimmen.
Und alles wird gleich sein. Alles wird vergeben sein. Kein Wort wird mehr gesprochen. Das ganze Wissen für nichts. Ist es nicht ein schönes Gefühl, dass alles umsonst war?
Mir geht es gut bei dem Gedanken an die letzte Katastrophe. Weil ich die Lügen hasse. Das Menschengeschlecht ist ein einziger Hort der Lüge und des Betrugs. Damit wird aufgeräumt.
Der Tod wird endlich einen Sinn haben.



(12.06.2003)

Kosmische Umsiedelungen


Ich stelle mir das Universum als große Wiese vor, auf der viele unterschiedliche Gräser und Blumen wachsen – die Erde ist eine besonders schöne Blume. Ich komme auf diese Allegorie, weil ich in einem Tagtraum die Erde vor mir sah, wie sie abertausende Raumschiffe in den Himmel entließ – eben wie eine Blume Pollen. Und ich dachte dazu, dass es doch sein könnte, dass es für Planeten wie die Erde eine Bestimmung sei, intelligente Zivilisationen zu entwickeln, bis diese reif genug wären, ins All entlassen zu werden. Vielleicht muss darum alles so sein, wie es ist …, bis wir so weit sind - bis die Erde für uns unbewohnbar sein wird, und uns nur der Weg in die kosmischen Weiten bleibt. Mir geht einfach das Bild nicht aus dem Kopf: eine Blume oder Knospe, die ihren Samen ausstößt. Natürlich kann man auch andere Vorstellungen haben. Ich bin kein Botaniker. Womöglich kommen riesige Alien-Raumschiffe, die ein paar Exemplare von uns mitnehmen. Analog dazu darf man an die Bienen und Hummeln denken.
Seltsame Eingebungen hat man manchmal. Oft sind sie diffus und müssen gedanklich erweitert und konkretisiert werden. Diese Eingebung wollte ich notieren, weil sie eine fantastische Hoffnung für die Zukunft der Spezies Mensch darstellt. Unter Umständen ist diese „Wiese“ lebendiger, als wir denken. Sie lädt zum träumen ein ... (Leider ist nun die Zeit erst mal wieder vorbei, auf einer Wiese zu liegen und dabei in den Himmel zu schauen. Es ist noch nicht mal Winter, und ich habe bereits Sehnsucht nach dem nächsten Frühling.) ... Die Astronauten sehen die Erde von oben. Sie sehen eine wunderschöne Blume. Alles ist eine Frage der Perspektive. Auch Raum und Zeit. Eines Tages werden wir aufbrechen und die Welt ganz anders betrachten.

ein literarisches Tagebuch

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