Wir schwammen im pisswarmen Wasser der Adria vor
Grado. Die Zelte standen in einem Pinienwäldchen gleich hinter dem Strand. In der Camping Bar lief Rockmusik ganz nach meinem Geschmack – die guten alten Sachen. Nach dem Baden saß ich im Schatten und trank kaltes, frisch gezapftes Heineken. Ich schaute in die Sonne, auf das Meer, auf die Urlauber, oder ich blätterte in einer Zeitschrift. Ich wartete auf nichts. Ich war
anständig glücklich. Mittags stieg das Thermometer auf 36° Celsius im Schatten. Das Bier blieb nicht lange kalt. Ich war zu faul, meine Gedanken aufzuschreiben. Die Kinder waren am Strand gut beschäftigt, und so konnten wir lange ungestört zusammensitzen, küssen und über dies und das plaudern – z.b. über …
Im Meer trieb büschelweise Seegras. Im flachen Wasser sah ich einige Krabben. Dann und wann bückte ich mich und hob eine Muschelschale auf – als wollte ich mich vergewissern, dass ich am Meer war: „Schaut mal, eine Muschelschale!“
Es war ziemlich sandig. Aber das störte nur beim Umziehen. Und ich zog mich in den zwei Tagen nur 1x kurz vor der Rückfahrt um.
„Man muss nichts, außer man muss es“, sagte ich zu meiner Freundin, als wir mal wieder Baden waren. Obwohl pisswarm, kühlte das Wasser etwas. Es war schön, darin zu plantschen und rumzualbern. Das Leben kann grausam sorglos sein.
Blick auf die Adria bei Grado