Gefühle
Bleistiftzeichnung, DIN A 4, 1979
Heute:
Ich bin müde. Ich bin erschöpft. Die Batterien sind leer. Stumpfheit, Verwirrung, Traurigkeit. Der Winter zieht sich. Wäre da wenigstens etwas Wärme von außen. Ich warte auf Impulse, die in mir Lebensgeister wachrufen. Ich höre Vogelgezwitscher und träume vom Frühling, der mich in seine Arme nimmt, mit dem ich auf Reisen gehe.
Ich bin k.o.. Ich bin ausgelaugt. Die Gedanken fliegen davon – in alle Richtungen. Der einzige Halt ist die eigene Schwere. Gefesselt in Apathie. Die Hoffnung ist grau. Das Tageslicht farblos. Meine Hände gefaltet im Schoß, die Arme schwer und kraftlos, - bete ich für ein Wunder. Ich, der Ungläubige, was weiß ich schon von Gott, von all diesen Mächten, die sich der Ratio entziehen(?)
„Liebe“, ich flüstere dieses Wort, ein zweites, drittes Mal, „Liebe“, „Liebe“.
Ich weiß nichts. Ich glaube nichts. Die Bedeutungen brachen auf und ergossen sich in den endlosen Raum.
bonanzaMARGOT
- 19. Feb. 12, 13:24
- Die Arschwischmaschine hat frei
Am Freitag Abend habe ich mich so besoffen, wie ich es schon mindestens 5 Jahre wenn nicht mehr 10 Jahre nicht mehr war. Während alle anderen (von der Firma) Bier tranken, blieb ich beim Tee und einer farblosen, wasserähnlichen Flüssigkeit. Bei einer der letzten Bestellungen, stellte mir der Kellner einfach die Flasche hin. Ich hatte im Verlauf des Abends eine Flasche Stolichnaya gelehrt.
Im Laufe des Heimwegs gab es noch ein bisschen Kotzerei, doch am Samstag früh spürte ich zwar noch den Restalkohol, aber irgendetwas hatte sich verändert. Es ist fast so, als hätte der Vodka irgendwelche Chemikalien gebunden und sie entsprechend dann ausscheiden lassen. Auf alle Fälle geht es mir auch heute besser. Meine Lebenseinstellung hat sich wieder meiner ursprünglichen angenähert.
Ich weiß nicht, ob das auch mit Bier funktioniert hätte. Aber so bin ich jetzt recht zufrieden. Ich hatte mich auf eine länger Erholungsdauer eingestellt.
alkohol wirkt, meiner erfahrung nach, immer nur kurzfristig, und hernach ist man meist erschöpfter als vorher.
mit wodka habe ich nicht genug erfahrungen gesammelt. und ehrlich gesagt, habe ich auf starke sachen keinen bock. ich mag den kontrollverlust nicht. und den habe ich fast immer bei scharfem zeugs. nach einer flasche wodka hätte ich sicher einen blackout gehabt.
schön, dass die "medizin" bei dir wirkte. bei mir ist die niedergeschlagenheit eher chronisch und jedenfalls nicht auf eine narkose zurückzuführen.
meine schwermut hat mit meiner geburt zu tun. dieses trauma habe ich bis heute nicht verkraftet. ich lebe damit. der andere pol, also der tod, rückt jedes jahr näher. ich habe schon mehr als die hälfte geschafft. Vorausgesetzt ich erreiche `ne normale lebenserwartung. wenn nicht - auch nicht schlimm. ich mag zwar noch nicht wirklich sterben, aber es wäre auch nicht das schlechteste ...