Der amputierte Mann


Manchmal frage ich mich, warum ich keine Kinder habe. Und dann denke ich, dass es sowieso zu spät ist jetzt. Muss man denn Kinder haben wollen? Bin ich irgendwie unnormal, weil ich nie wirklich den Kinderwunsch verspürte? Mit Sicherheit verpasste ich somit die von der Natur vorgesehene Weiterentwicklung zur Elternschaft. Ich werde viele wunderbare Ereignisse nicht erleben, bzw. sie nur aus meiner Erinnerung heraus aus der Sohnperspektive nachvollziehen können. All das Glück, was meine Eltern mit mir hatten, vom ersten Milchzahn bis zu den Männlichkeitsritualen, also den ersten Besäufnissen ...; wie groß muss ihre Liebe gewesen sein? Liebe ist eigentlich ein viel zu schwaches Wort dafür, was Eltern gegenüber ihren Kindern empfinden müssen. Durch meine Kinderlosigkeit habe ich mir freiwillig die Chance auf dieses Gefühl und die damit zusammenhängende Erlebnisbreite sowie Reife genommen. Wenn ich mir überlege, was manche Paare andererseits auf sich nehmen, um ein Kind zu bekommen ... Ist die Welt nicht verkehrt, dass jene, die sich unbedingt Kinder wünschen, sie nicht einfach bekommen können, währenddessen ein Potenzkamerad wie ich sein Sperma sozusagen zum Fenster heraus wirft?!
Über die Gründe, warum ich keinen Nachwuchs will, kann ich selbst nur mutmaßen: Zusammengefasst: 1. Ich wollte nie heiraten. 2. Ich bin definitiv zu faul. 3. Es gibt meiner Meinung nach mehr als genug Menschen auf der Welt. 4. Ich finde es ungeheuer, dass ich für einen neuen Menschen, ein neues "Ich" mitverantwortlich bin ...
Es sind gleichermaßen rationale wie irrationale Gründe, - vielleicht weniger emotional als bei jenen, welche sich unbedingt fortpflanzen und in diese Welt eine Nachkommenschaft entlassen wollen. Ich weiß nicht, denn ich kann real nicht nachvollziehen, warum das Erwachsenenleben notwendigerweise mit einer Elternschaft verknüpft sein soll. Ich finde es ganz gut, dass die Zahl der Singlehaushalte anwächst. In meinem Alter finde ich meist nur Frauen nach Scheidungen oder kurz davor, alleinerziehend mit mehr oder weniger schwierigen Kindern. Anfangs geht das auch ganz gut, weil diese Frauen eh erstmal keine feste Bindung eingehen wollen, aber wenn dann doch richtige Liebe im Spiel ist, kommt die Familie mitsamt Kindern also auf Umwegen auf mich zu. Nun lehne ich Kinder nicht ab - da würde man meine Haltung gänzlich falsch verstehen - aber ich will kein Vater sein, auch nicht von anderen Kindern. Bestenfalls will ich ihnen ein Kamerad oder (sogar) Freund sein. Dummerweise gerate ich in der Praxis früher oder später in eine Zwickmühle, weil es gar nicht einfach ist, sich nicht einzumischen. Am Besten läuft es, wenn die Kinder bereits groß sind und ihre eigenen Wege gehen. Na ja, in wenigen Jahren bin ich auch schon Fünfzig. Mit Omas ist es hoffentlich unkomplizierter.

Als Zwanzigjähriger dachte ich nicht darüber nach, wie schwierig es für mich als Dauersingle mal werden sollte. Ich sah nur die Vorteile, vorallem meine Freiheit. Nein, auch heute bedaure ich meine Haltung nicht. Allerdings hätte ich mir nicht vorgestellt, dass ich immer wieder indirekt durch die Scheidungsgeschichten und Erziehungsprobleme anderer dann doch in die ganze Familienmisere und die Verantwortungsfrage hineingezogen würde. Alles fordert seinen Tribut. Ich wollte keine Kinder, aber auch nicht ins Kloster. Heiraten war mir schon als Kind irgendwie suspekt. Und Familie empfand ich die meiste Zeit als eine Bürde, als ein Muss ...
Die Jahre vergingen. Ich hatte meine guten und schlechten Tage. Ich liebte. Ich durfte viel lieben; das hätte ich gar nicht gedacht, wo ich doch in gewisser Weise mit meiner Einstellung ein Sonderling bin.
...



Nachsatz:

Wenn Kinder erstmal da sind, sollten wir ihnen auch eine gute Zukunft bereiten, und Chancen zur Selbstverwirklichung. Aber die Bedingungen sind in einer Leistungsgesellschaft nicht gerade die Besten. Wo bleiben unsere schwachen Kinder, die doch ebenso liebenswert sind?? Schon bei den Kindern rutschen wir in eine Zweiklassengesellschaft. Chancengleichheit ist eine Schimäre. Finanzschwache und alleinerziehende Eltern sind benachteiligt. Sie kämpfen oft wie die Löwen, doch es werden ihnen immer wieder Steine in den Weg gelegt. (An dieser Stelle meine Hochachtung vor alleinerziehenden Frauen.)
Ich kann gut verstehen, wenn manche Mütter am Liebsten den Bettel hinschmeißen würden. Sie leisten unglaubliches, wenn sie gleichzeitig mit Scheidung, altem Partner, neuem Partner, den Eltern, den Schwiegereltern, natürlich und vorallem den Kindern und schließlich noch mit einer Berufstätigkeit zu tun haben.
Es gibt nach wie vor viel zu wenig Unterstützung durch die Gesellschaft für solche problematischen Lebenslagen; dabei wäre es eine sinnvolle Investition, weil Folgeerkrankungen der Kinder und Eltern vorgebeugt würde. Wir fordern ständig Leistung, aber ermöglichen erst gar nicht, dass die Schwachen und Benachteiligten eine gerechte Chance bekommen.
Ranunkelchen - 11. Jun. 10, 13:52

das thema scheint zu heiß

als das einer der bis jetzt 21 besucher hier was kommentiert hätte

auch ich muss das erstmal sacken lassen,...
kenne ich doch beide seiten, selbst mutter, aber meine freundin entschied sich für den gleichen lebensentwurf wie du...
oft bin ich neidisch auf ihre freiheit, aber würde mich vielleicht unvollständig fühlen ohne meine kinder.
sie haben mich verdammt viel gelehrt und tun das noch immer. ich wachse an und mit ihnen.
und bei all der sehnsucht nach individueller freiheit trauer ich schon jetzt über die zeit, wenn ich sie loslassen muss in ihr eigenes leben. das annehmen dieser verantwortung war schwer. so schwer wird auch das abgeben sein...alles hat seine zeit :-)
eine schönes freies wochenende dir!

bonanzaMARGOT - 11. Jun. 10, 16:56

Heißes Wetter und WM

Hi Ranunkelchen, in den Sommermonaten nimmt die Bloggeraktivität allgemein etwas ab, dann das schöne Wetter derzeit und die WM.
Wieso findest du das Thema heiß? Bereits seit einigen Jahrzehnten etablierten sich in unserer Gesellschaft neben dem traditionellen Ehe- und Familienmodell einige Alternativen - dazu gehören der Singlehaushalt, die Mehr-Generationen-Wohngemeinschaft, die Patchworkfamilie, die Homoehe etc.
Bei einer Scheidungsquote von etwa 50% ist es meiner Meinung nach eher wunderlich, dass immer noch so viele Menschen an der traditionellen Familienstruktur festhalten.
Aber vielleicht ist Deutschland im Großen und Ganzen eben doch Spießerland geblieben. Offenheit und Toleranz sind dann womöglich mehr von den Medien produziert als in der Mehrheit der Köpfe tatsächlich angekommen.

Ich bin nicht für eine kinderlose Welt. Im Gegenteil! Aber die Kinder sollten, wie in meinem Nachsatz betont, echte Chancen für ihre Selbstverwirklichung haben - in Freiheit und gleichwertig im Leistungspool. Und das meine ich nicht nur national, sondern global!
Es gibt viel zu viele Kinder auf unserer Welt, die nicht mal mit den nötigsten Voraussetzungen für ein menschenwürdiges Leben ausgestattet sind - sie sterben wie die Fliegen, weil es für sie keine ordentliche Gesundheitsversorgung gibt, und sie verdursten und verhungern, weil die reiche Welt sie mit ihrem Elend im Stich lässt.
Müssen wir uns da nicht schämen?

Ich will keine Kinder zeugen, nicht nur weil ich derart idealistisch denke. Mein Idealismus ist kein Alibi ...
Es hätte für mich auch ganz anders kommen können. Einige Male hatte ich verdammtes Glück ...; da stellt sich mir mitunter die Frage: Wäre ich ein guter Vater geworden?
DieSuechtige - 12. Jun. 10, 10:09

Wow, das muss ich auch erst mal sacken lassen. Ich bin eine der Mütter, voller Ideale in Ehe und Mutterschaft gerannt, dann getrennt, neue Männer, neue Schwiegermütter, Beruf...
Und auch ich kannte jemanden, der sich in seine scheinbare Unabhängigkeit verbiss.
Da konnte ich das nur negativ bewerten.
Bei Dir kommen neue Untertöne, über die ich erst mal nachdenken muss.
Ich weiß für mich, dass ich es nie bereut habe - auch wenn man sich nicht täglich vor Liebe überströmt fühlt und auch genießen kann, dass Kinder nun größer werden.
Manches wäre sicherlich ohne Kinder leichter gewesen, vielleicht auch, dann doch den Partner zu finden, der gepasst hätte. Aber ich hätte immer gedacht, etwas verpasst zu haben.

bonanzaMARGOT - 12. Jun. 10, 11:03

Danke für deine Antwort

Also, ich habe nicht das Gefühl, etwas verpasst zu haben. Aber natürlich mache ich mir manchmal Gedanken, wenn ich Familien, Väter mit ihren Kindern sehe. Sehnsucht nach eigener Familie kam allerdings nie in mir auf.
Ich frage mich eher, warum manche meiner Mitmenschen unbedingt vernarrt in den Kinderwunsch sind - manche Frauen derart, dass sie den Traumpartner in den Wind schießen und den nächstbesten nehmen, weil sie Torschlußpanik haben.
Mein Verhalten scheint mir demgegenüber eher rational und normal. Ich habe mir schon überlegt, ob es genetisch begründet ist, dass ich diesen "Familiensinn" nicht richtig entwickelte. Würde ich genauso denken, wenn ich eine Frau wäre? Eine Menge interessante Fragen hängen mit diesem Thema zusammen. Man kann sich selbst nur näher kommen - nur angenehm muss dies nicht unbedingt sein.
Ja, manche Leute denken, ich hätte was gegen Kinder, oder ich würde vor der Verantwortung davon laufen. Andere meinen, ich könnte doch noch Vater werden ...
Ich frage mich dann, warum sie sich nicht vorstellen können, dass man schlicht kein Bedürfnis nach Fortpflanzung und der damit verbundenen Lebensaufgabe hat. Mir ist bewußt, dass mir viel entgeht - nun ganz ehrlich: Ich bin oft froh darum, wenn ich manche Familien in der Öffentlichkeit erlebe.

Wäre ich überhaupt ein guter Vater? Ich glaube, ich wäre der Elternaufgabe nervlich nicht gewachsen. All das, was man dann auf seine Kinder projeziert ...; ich denke da nur mal an meine Eltern. Wozu tut man sich das an? Aus einem göttlichen Auftrag heraus? Weil es eben normal ist und alle machen (würde mein Vater sagen)? Tradition, Sitte, Kultur?
Ich glaube, dass die moderne Gesellschaft viele unterschiedliche Lebensentwürfe zulassen kann, ohne dass es zwischen denen, bzw. den Menschen, zu allzu viel Reibereien kommen muss.
Meiner Meinung nach gibt es gute Gründe, in die jetzige Welt weniger Kinder zu entlassen - nicht um die Kinder vor Schaden zu bewahren, sondern um die Welt nicht von Menschen überschwappen zu lassen - was den Effekt haben sollte, die bereits lebenden Menschenkinder besser versorgen zu können.
Jeder kann sich darüber Gedanken machen und abwägen, muss dies aber nicht.

Was meinst du mit "voller Ideale in Ehe und Mutterschaft gerannt"? Welche Ideale meinst du damit?
Kommen diese Ideale aus einem selbst, oder wurden sie einem durch Erziehung eingeimpft?
bonanzaMARGOT - 12. Jun. 10, 12:37

Freiheit ist kein Hirngespinst

Die Freiheit ist wichtig! Damit meine ich die Freiheit zu wählen, ob man die vorherrschende Kultur, den Mainstream für sich wählt oder einen anderen Weg gehen will.
Freiheit zum Einen als Umgebungsvoraussetzung, und zum Anderen als ein Erfragen seiner eigenen Freiheit des Denkens.
Wie viel Manipulation oder Angepasstheit will ich für mich zulassen?
Freiheit ist letzlich eine persönliche Sache. Die Qual der Wahl zu haben, bringt viele Menschen dazu, das Naheliegende und Dominante zu wählen, ohne dabei besonders kritisch zu sein.

Ich lebe dieses Leben. Die Freiheit ist mir als Individuum das höchste Gut. Und Freiheit bedeutet unter Umständen das bedingungslose Hinterfragen von Klischees, Konventionen, Traditionen und Bräuchen. Da steht auch die "heilige Familie" auf dem Prüfstand - ist der Mensch von Natur aus monogam, ein Familienmensch?

DieSuechtige - 12. Jun. 10, 16:58

Nein, nicht eingeimpft.
Ich denke, das war der Versuch das zu kompensieren, was mir in meiner Herkunftsfamilie gefehlt hat. Eben Familie, das Gefühl im Nest geborgen zu sein. Da wollte ich halt mein eigenens Nest...
bonanzaMARGOT - 13. Jun. 10, 09:36

Dieses Motiv kann ich gut verstehen.
Die glücklichsten Tage meiner Kindheit waren jene, als dieses "Nest-Gefühl" intakt war.
bonanzaMARGOT - 14. Jun. 10, 13:39

Ein kleines Beispiel von Intoleranz und mangelndem Fairplay


Der Blogger "WVS" ( http://www.re-actio.com/weblog/wordpress/ ) löschte den Diskussionsstrang unseres Diskurses. Schade, denn damit löschte er auch die Spuren seiner Intoleranz und Ignoranz mir und dem Thema gegenüber.
Allerdings kopierte ich seine letzte Antwort vorsorglich, so dass der Leser doch noch einen kurzen Einblick in die unterschiedliche Argumentation hat.


"WVS" schrieb im letzten Beitrag:

"Es tut mir leid, ....
daß ich überhaupt erst den Versuch unternommen habe hier ein paar Gedanken anzufügen - offenbar war das, was ich geschrieben habe "Chinesisch" .... meine Zeit ist mir zu schade einen klar gegliederten, verständlichen deutschen Satz mehrfach zu erklären.

Wer solche Sätze (s.u.) nicht versteht kann offenbar nicht komplex denken:

das sollte aber z.B. schon dadurch geschehen, daß man bei Wahlen nicht die wählt, die Kinder instrumentalisieren (siehe Kinderporno-Diskussion / Zensursula!)
Das bedeutet:
Man sollte nicht die CDU wählen - die spricht immer nur davon etwas für Kinder tun zu wollen - und streicht dann das Elterngeld für Hartz IV-Kinder

 
Um es ganz "platt" und damit hoffentlich verständlich zu sagen:
All deine Überlegungen zum Nicht-Kinder-haben sind fadenscheinige, vorgeschobene Begründungen warum Du dich vor der Verantwortung drückst - wohl die Annehmlichkeiten mitnehmen wenn Andere Kinder haben und sich damit plagen - aber doch bitte ohne die eigene Trägheit zu stören und bitte auch ohne eigene Anstrengung .... "Selbstverwirklichung" hieß das in den späten 60ern .... ich nenne es Bequemlichkeit & Egoismus (=Selbstsucht)"



Worauf ich antwortete:

"du gehst aber ganz schön ran. selbstverständlich kannst du eine negative meinung zu meiner haltung haben. unterlasse aber bitte persönliche anmachen, die disqualifizieren eher deinen sachlichen verstand (oder du nennst es "komplexes denken") als meinen.
ich verbitte mir unterstellungen, ich würde hier etwas vorschieben, um mich vor einer verantwortung zu drücken. ich nannte ehrlich meine motive, worauf du keine einzige antwort gefunden hast. vielleicht hast du aber auch einiges von dem überlesen, was ich schrieb. es sieht mir ganz danach aus, dass du hier nur stänkern willst.
wenn ich mich für ein kinderloses leben entscheide, dann ist dies mein gutes recht - auch ohne jede begründung. umgekehrt werfe ich menschen, die um jeden preis kinder haben wollen, sich leihmütter erkaufen, oder sich kinder illegal aus armen ländern beschaffen, selbstsucht vor. es gibt keinen fortpflanzungsauftrag - weder von der gesellschaft noch von irgendeiner höheren instanz! das kapiert hoffentlich selbst ein komplex denkender geist. mich selbstsüchtig und bequem zu schelten, ohne mich persönlich zu kennen, ist schlicht dumm."




Da ich nicht will, dass die frechen Äußerungen des Bloggers "WVS" ganz in der Versenkung verschwinden, konservierte ich hier unseren letzten Schlagabtausch.
In Zukunft werde ich mir suspekt erscheinende Antworten gleich kopieren, um die Nachvollziehbarkeit der Sache sicherzustellen.

bonanzaMARGOT - 15. Jun. 10, 12:18

nun reagierte WVS, indem er die unterhaltung, die er hier löschte, auf seinen blog( http://www.re-actio.com/weblog/wordpress/ ) stellte. vielleicht will er damit den anschein erwecken, ich hätte die beiträge gelöscht.
sein verhalten finde ich höchst merkwürdig.
gast - 14. Jun. 10, 16:20

Deine Meinungen zu diesem Thema decken sich gut mit meiner Meinung dazu. Meine Partnerin mag auch keine Kinder bekommen, weil sie keine Lust auf Schwangerschaft hat und nicht ihr Leben für die Erziehung eines Kindes verbrauchen will.

Mit solchen Meinungen machen wir uns keine Freunde, ganz im Gegenteil ist man speziell bei solchen Eltern, die nach der Geburt des Kindes sich nicht mehr als Frau und Mann definieren sondern jetzt als Mutter und Vater (Frau und Mannsein scheint es dann wohl nicht mehr zu geben) sowieso des Teufels.

Das sind diejenigen, die uns vorwerfen unsozial zu sein weil wir nicht für den Fortbestand "der Deutschen" tätig sind, bzw. keine neuen Rentensichersteller nachproduzieren, und selber streichen sie alles Mögliche vom Staat ein um die angeblich sooo teuren Kinder großzuziehen obwohl genug Geld für Reihenhaus und BMW vorhanden ist.

bonanzaMARGOT - 15. Jun. 10, 11:09

Hallo Gast, ich will keine Lagerbildung zwischen Menschen, die eine Familie gründen - und denen, die lieber kinderlos ihre Zukunft gestalten wollen. Ich kenne einige Elternpaare sowie Alleinerziehende. Ungeheuchelt zolle ich ihnen großen Respekt. Gewollt oder ungewollt haben sie ihren Weg eingeschlagen - wie ich - aber eben aus einer anderen Perspektive und mit einer Lebensauffassung, welche einen Kinderwunsch und Familie präferiert.
Ich bin mir bewusst, dass alles ganz anders hätte kommen können ... , glaube aber nicht, dass ich dann einen Menschen mit meiner Einstellung verurteilen oder beschimpfen würde.
Wichtig ist mir primär eine aufgeschlossene Kommunikation zwischen Menschen, die unterschiedliche Haltungen einnehmen.


Gast, ich danke dir für deine Stellungnahme zu dem Thema, - bin allerdings skeptisch aufgrund deiner Anonymität.
Ranunkelchen - 15. Jun. 10, 22:14

lass dich nicht verunsichern

lieber bon,
für mein empfinden hast du es genau so dargestellt und geschrieben, wie du es wolltest. sachlich. kein pro und contra. das war ja auch nicht deine intention, so lese ich!

die meinung der anderen spiegelt häufig, was sie selbst lesen wollen und unbewußt auch gelesen HABEN. das leidige thema bei kommunikation. für den empfang der botschaft hat nur der empfänger den code ;-)

bonanzaMARGOT - 16. Jun. 10, 14:34

danke ranunkelchen.
von mir aus kann man gern das thema kontrovers diskutieren. ich bin an den haltungen meiner mitmenschen grundsätzlich interessiert.
nur wenn es in mehr oder weniger persönliche beschimpfungen ausartet, setze ich grenzen.

eine gesellschaft sollte seine unterschiedlichen mitglieder aushalten können. jeder mensch setzt sich schwerpunkte im leben, was absolut legitim ist, falls es nicht kriminell ist.
ich wünschte mir, dass viele menschen, nicht einfach leichtfertig kinder in die welt setzen ...; kinder, die nicht gemocht sind, die scheiß voraussetzungen haben, die mißbraucht und vernachlässigt werden ...
aber okay. das kinderkriegen ist wie die meinungsfreiheit eine der sachen, welche nicht von staatswegen reglementiert werden sollten.

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