Wenn ich Bahn oder Bus fahre oder mich irgendwo aufhalte, wo ich zwangsweise dem Pöbel zuhören muss, wünschte ich oft, ich wäre in einem Land, dessen Sprache ich nicht verstehe. Da verhält es sich nämlich wie mit dem Schweigen: Man kann sich die Illusion aufrecht erhalten, dass das Gesagte oder Gedachte der Anderen das Niveau des alltäglichen Gerblubbere übersteigt.
ich gebe dir Recht. Mir geht es genauso. Wenn ich nichts von dem, was gesprochen wird, verstehe, dann greift das Motto: "Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß." Und mit etwas Phantasie interpretiert man in die Gestik und Mimik der Fremden interessante, gar niveauvolle Geistesinhalte.
Im Tibet würde ich sicherlich hinter jedem Gesicht einen Dalai Lama vermuten. Oder wenigstens einen Menschen, der von der buddhistischen Lehre durchdrungen ist und darum per se ein Menschenfreund sein muß ... wo sie doch meistens so bezaubernd lächeln. Ich will nicht wissen, was die Asiaten denken, wenn sie durch den Mathaisemarkt (so nennt sich der Rummel hier) spazieren und all das sehen, was ich sehe. Sie verstehen dabei ja auch nichts. "Nice", werden sie wahrscheinlich sagen, "beautiful!"
Menschen werden, glaube ich, umso grauenvoller, desto mehr man sie versteht.
"Menschen werden, glaube ich, umso grauenvoller, desto mehr man sie versteht."
Nur die, die man eigentlich gar nicht verstehen will, weil sie einem innerlich fremd sind. Das ist wie mit den Pop-Charts: Sobald man gut genug Englisch kann, kann man sich das Zeug genauso wenig anhören wie deutsche Schlager ;-).
und wiedermal bereue ich es, dass ich keine Fremdsprache gut genug lernte, um in ihr zu denken und zu fühlen.
Dann gibt es noch die Dialekte. Ich verstehe noch nicht mal einen Ureinwohner aus meinem Dorf richtig.
Wenn ich wenigstens den Sinn von dem, was sie reden, erahnen könnte. Also grinse ich meist wie ein Asiate und nicke. Und wenn ich dann ein Grinsen zurückerhalte, kann es ja nicht so wichtig gewesen sein.
Absolut, irie-ways,
Im Tibet würde ich sicherlich hinter jedem Gesicht einen Dalai Lama vermuten. Oder wenigstens einen Menschen, der von der buddhistischen Lehre durchdrungen ist und darum per se ein Menschenfreund sein muß ... wo sie doch meistens so bezaubernd lächeln. Ich will nicht wissen, was die Asiaten denken, wenn sie durch den Mathaisemarkt (so nennt sich der Rummel hier) spazieren und all das sehen, was ich sehe. Sie verstehen dabei ja auch nichts. "Nice", werden sie wahrscheinlich sagen, "beautiful!"
Menschen werden, glaube ich, umso grauenvoller, desto mehr man sie versteht.
Verstehen
Nur die, die man eigentlich gar nicht verstehen will, weil sie einem innerlich fremd sind. Das ist wie mit den Pop-Charts: Sobald man gut genug Englisch kann, kann man sich das Zeug genauso wenig anhören wie deutsche Schlager ;-).
Das mag sein, Virago,
Dann gibt es noch die Dialekte. Ich verstehe noch nicht mal einen Ureinwohner aus meinem Dorf richtig.
Wenn ich wenigstens den Sinn von dem, was sie reden, erahnen könnte. Also grinse ich meist wie ein Asiate und nicke. Und wenn ich dann ein Grinsen zurückerhalte, kann es ja nicht so wichtig gewesen sein.