Rentenexperte Bert Rürupp rechnet damit, dass es künftig vielen Älteren deutlich schlechter gehen wird als heute. "Unter den gegenwärtigen Bedingungen werden die Armutsrisiken im Alter zunehmen", sagt der Vorsitzende des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Altersarmut werde " in spätestens 15 Jahren relevant werden". Der Bundesregierung wirft Rürup vor, dass die staatlich subventionierte Riester-Rente ausgerechnet an den Geringverdienern vorbeiziele. "Für viele Bezieher niedriger Arbeitseinkommen oder Personen mit unterbrochenen Erwerbsbiografien lohnt sich der Abschluss eines Riester-Vertrags nicht", urteilt der Wirtschaftsweise. "Die Politik sollte deshalb schnell reagieren, um dieses Problem zu entschärfen." Rürup selbst hatte in der vergangenen Woche vorgeschlagen, die Altersbezüge speziell für schlechtbezahlte Arbeitnehmer zu erhöhen.
DER SPIEGEL 2/2008 - Altersarmut droht