Es ist die schöne deutsche Tugend des Rumjammerns, was die Altersvorsorge angeht.
"Spielt es eine Rolle, ob ich im Jahre 2029 mit 800 oder mit 1000 oder wegen mir mit 1200 Euro rumkrebse?" Letzteres sind schon einmal 50 Prozent mehr.
"Wenn ich mich z.B. mit der Riesterrente zusätzlich absichere, bekomme ich doch auch nur ein paar müde Euro mehr." Wieviel müde Euro sind es denn, wie hoch ist deine Förderquote?
Und dieser Artikel trifft den Nagel auf dem Kopf. Danach können wir gerne weiterdiskutieren.
nicht in eigene Worte fassen, Bateman.
Sehr armselig.
Ich scheiße auf den Kapitalismus, und ich scheiße auf jeden, der den Kapitalismus schönreden will.
Und nun kannst du mir ein paar Skinheads auf den Hals hetzen ...
Gestern war ich einfach wütend. Gewisse Klugscheißer erklären das Volk zu gern für unmündig und doof. Die Deutschen sind zu doof, sich zu bilden; sie sind zu doof, um sich ihre Altersrente auszurechnen; sie sind zu doof, um Kinder aufzuziehen; sie sind zu doof, sich gesund zu ernähren; sie sind zu doof, sich um eine Beschäftigung zu kümmern; - sind sogar zum Ficken zu doof ...; aber dafür sind sie Weltmeister im Jammern. Zur Zeit ist diese Arroganz gegenüber dem "kleinen Mann" en Vogue. Besonders gern nimmt man die Arbeitslosen aufs Korn, die ja nur zu doof und zu unflexibel sind, sich eine Arbeit zu besorgen. Die Polen arbeiten doch auch für 5 Euro die Stunde - was ziert sich der deutsche Arbeitslose nur so? Das sind doch alles faule Säcke und Alkoholiker, die sich zuhause in ihrem Dreck wohlfühlen - diese Sozialschmarotzer!
Bateman, ich kann es nicht mehr hören. Ich mag diese dumpfen Vorurteile nicht mehr hören, die von konservativen Politikern und rechten Populisten verbreitet werden. Das soziale Klima ist zur Zeit danach, dass man auf den Schwachen der Gesellschaft herumhacken kann, ohne dabei sein Gesicht zu verlieren.
Es ist doch auch viel einfacher, die Sorgen und Ängste der Menschen nicht ernst zu nehmen und ihnen einfach mangelndes Verantwortungsbewußtsein, mangelnden Willen oder gar mangelnden Verstand vorzuwerfen. Die Wirtschaftsmagnaten reiben sich inzwischen die Hände. Sie haben kein Interesse an selbstbewußten Arbeitnehmern. Umso ängstlicher der "kleine Mann" ist, umso kleiner er sich fühlt, desto besser für sie. Schaut nach China, wie brav sie dort 50 Stunden und mehr in der Woche für ein paar Euro arbeiten ..., aber die Deutschen sind halt zu verwöhnt ... . So und ähnlich höre ich sie reden, während sie sich die Bäuche vollschlagen. Dazu beliebte Unternehmer-Sprüche wie: Ich habe mir alles sauer verdient ... mit meiner Hände Arbeit ... von nichts kommt nichts ... sie können froh sein, dass ich ihnen Arbeit gebe ... die Spreu trennt sich vom Weizen ...
Dass man oft ins gemachte Nest fiel, verschweigt man geflissentlich. Dass die Methoden nicht immer moralisch einwandfrei waren, wird unter den Teppich gekehrt. Aber der "kleine Mann" soll gefälligst brav sein und sich ducken. Geld ist (im Kapitalismus) Macht, und wer die Macht hat, kann sich alles erlauben. Bald haben wir wieder klar abgetrennt eine Ober- und eine Unterklasse.
Und wer auf diese Geld-Gesellschaft keinen Bock hat, ist selbst schuld. Der soll doch auswandern ...
Bateman, ich kann mich angesichts dieser Arroganz immer wieder in Rage reden.
Wir haben bereits heute eine Altersarmut. Die wenigsten Menschen, die ich im Altenheim pflege, sind Selbstzahler. Und wenn, dann verschlucken die Behörden und die Pflegeeinrichtungen binnen weniger Jahre alles, was sie sich in ihrem langen Leben ansparten. Ich höre diese Menschen jammern - und ich kann sie oft verstehen. Ich fühle mit ihnen, weil ich gar nicht anders kann.
Für mich habe ich meine Lehren daraus gezogen: Wozu soll ich für das Alter sparen - ich verdiene wirklich nicht viel - wenn mir dann sowieso alles peu à peu weggenommen wird. Hätte ich Kinder, wollte ich ihnen natürlich nicht im Alter auf der Tasche liegen ... dafür würde ich dann sorgen. Vielleicht sterbe ich früh genug, so dass ich auch der Gesellschaft und so pflichtbewußten und klug vorsorgenden Menschen wie dir nicht zur Last falle. Ja, es wird wohl zwingend sein, um meine Würde zu wahren.
Jammere ich? Aber nein, da mißverstehst du mich. Ich habe meinen Stolz!
"Besonders gern nimmt man die Arbeitslosen aufs Korn, die ja nur zu doof und zu unflexibel sind, sich eine Arbeit zu besorgen."
Natürlich wird damit alles in einen Topf geworfen, allerdings kann ich jetzt aus persönlicher Erfahrung sagen, dass es zahlreiche extrem viele Arbeitslose gibt, die wirklich einfach nur zu faul sind ihren Arsch zu bewegen (außer zum Ficken, dafür reicht es, denn die Kinder die dabei rauskommen, darf ich als Zivi alle durch die Gegend fahren).
ich habe etwas gegen die generelle Verunglimpfung von Bevölkerungsgruppen. dass es nicht wenige gibt, die Zuhause abhängen, statt sich um Arbeit zu bemühen, weiß ich wohl. Auch ich hing mal ein Jahr lang ziemlich ab, d.h. durch. (Immerhin zeugte ich in dieser Zeit keine Kinder ...) aber auch dann, wenn du von Faulheit und "Arsch nicht hochriegen" sprichst, wäre ich mit dieser Wertung vorsichtig. Man sollte sich nämlich auch fragen, warum die betreffenden Menschen derart motivationslos, frustriert und desillusioniert sind. Einige machen es sich zu leicht, wenn sie da sagen: Denen geht`s noch zu gut, die kriegen zu viel Fürsorge ...
Jeder Mensch hat seine Geschichte, warum er dort steht, wo er steht. Oft sind es bittere Schicksale, an denen die Menschen zerbrachen; oder sie rutschten nach und nach in die Misere.
Mag sein, dass es auch die echten Tunichgute gibt. Ich persönlich kenne keinen. (Der Alkoholismus ist in diesem Zusammenhang freilich auch ein großes Problem.)
Dein Kopfschütteln in Ehren,
"Spielt es eine Rolle, ob ich im Jahre 2029 mit 800 oder mit 1000 oder wegen mir mit 1200 Euro rumkrebse?" Letzteres sind schon einmal 50 Prozent mehr.
"Wenn ich mich z.B. mit der Riesterrente zusätzlich absichere, bekomme ich doch auch nur ein paar müde Euro mehr." Wieviel müde Euro sind es denn, wie hoch ist deine Förderquote?
Und dieser Artikel trifft den Nagel auf dem Kopf. Danach können wir gerne weiterdiskutieren.
Du kannst scheinbar deine Meinung
Sehr armselig.
Ich scheiße auf den Kapitalismus, und ich scheiße auf jeden, der den Kapitalismus schönreden will.
Und nun kannst du mir ein paar Skinheads auf den Hals hetzen ...
Heute etwas ausführlicher, Bateman
Bateman, ich kann es nicht mehr hören. Ich mag diese dumpfen Vorurteile nicht mehr hören, die von konservativen Politikern und rechten Populisten verbreitet werden. Das soziale Klima ist zur Zeit danach, dass man auf den Schwachen der Gesellschaft herumhacken kann, ohne dabei sein Gesicht zu verlieren.
Es ist doch auch viel einfacher, die Sorgen und Ängste der Menschen nicht ernst zu nehmen und ihnen einfach mangelndes Verantwortungsbewußtsein, mangelnden Willen oder gar mangelnden Verstand vorzuwerfen. Die Wirtschaftsmagnaten reiben sich inzwischen die Hände. Sie haben kein Interesse an selbstbewußten Arbeitnehmern. Umso ängstlicher der "kleine Mann" ist, umso kleiner er sich fühlt, desto besser für sie. Schaut nach China, wie brav sie dort 50 Stunden und mehr in der Woche für ein paar Euro arbeiten ..., aber die Deutschen sind halt zu verwöhnt ... . So und ähnlich höre ich sie reden, während sie sich die Bäuche vollschlagen. Dazu beliebte Unternehmer-Sprüche wie: Ich habe mir alles sauer verdient ... mit meiner Hände Arbeit ... von nichts kommt nichts ... sie können froh sein, dass ich ihnen Arbeit gebe ... die Spreu trennt sich vom Weizen ...
Dass man oft ins gemachte Nest fiel, verschweigt man geflissentlich. Dass die Methoden nicht immer moralisch einwandfrei waren, wird unter den Teppich gekehrt. Aber der "kleine Mann" soll gefälligst brav sein und sich ducken. Geld ist (im Kapitalismus) Macht, und wer die Macht hat, kann sich alles erlauben. Bald haben wir wieder klar abgetrennt eine Ober- und eine Unterklasse.
Und wer auf diese Geld-Gesellschaft keinen Bock hat, ist selbst schuld. Der soll doch auswandern ...
Bateman, ich kann mich angesichts dieser Arroganz immer wieder in Rage reden.
Wir haben bereits heute eine Altersarmut. Die wenigsten Menschen, die ich im Altenheim pflege, sind Selbstzahler. Und wenn, dann verschlucken die Behörden und die Pflegeeinrichtungen binnen weniger Jahre alles, was sie sich in ihrem langen Leben ansparten. Ich höre diese Menschen jammern - und ich kann sie oft verstehen. Ich fühle mit ihnen, weil ich gar nicht anders kann.
Für mich habe ich meine Lehren daraus gezogen: Wozu soll ich für das Alter sparen - ich verdiene wirklich nicht viel - wenn mir dann sowieso alles peu à peu weggenommen wird. Hätte ich Kinder, wollte ich ihnen natürlich nicht im Alter auf der Tasche liegen ... dafür würde ich dann sorgen. Vielleicht sterbe ich früh genug, so dass ich auch der Gesellschaft und so pflichtbewußten und klug vorsorgenden Menschen wie dir nicht zur Last falle. Ja, es wird wohl zwingend sein, um meine Würde zu wahren.
Jammere ich? Aber nein, da mißverstehst du mich. Ich habe meinen Stolz!
F.
Natürlich wird damit alles in einen Topf geworfen, allerdings kann ich jetzt aus persönlicher Erfahrung sagen, dass es
zahlreicheextrem viele Arbeitslose gibt, die wirklich einfach nur zu faul sind ihren Arsch zu bewegen (außer zum Ficken, dafür reicht es, denn die Kinder die dabei rauskommen, darf ich als Zivi alle durch die Gegend fahren).Hi irie_ways,
Jeder Mensch hat seine Geschichte, warum er dort steht, wo er steht. Oft sind es bittere Schicksale, an denen die Menschen zerbrachen; oder sie rutschten nach und nach in die Misere.
Mag sein, dass es auch die echten Tunichgute gibt. Ich persönlich kenne keinen. (Der Alkoholismus ist in diesem Zusammenhang freilich auch ein großes Problem.)
Gruß
F.