hier in Rostock findet alljährlich eine Gedenkfeier für eines der Opfer, das sogar in meinem Wohngebiet getötet wurde, statt. Die kleine Dönerbude steht nicht mehr. Sie wurde von einem Mann betrieben und der Getötete hatte im Gunde auch nichts damit zu tun. Er half nur für ein paar Stunden aus.
Die Dönerbude stand relativ allein auf weiter Flur und liegt nahe der Autobahn, über die die Täter flüchten konnten. Nicht nur, dass diese Tat von Feiglingen durchgeführt wurde, sie waren wahrscheinlich da schon zu Monstern mutiert.
Ob es im Osten oder Westen mehr Potential an Rechtsextremismus gibt, weiß ich nicht. Die Frage steht für mich immer noch nach den Ursachen dafür.Liegt es an der Arbeitslosigkeit, an der Persüektivlosigkeit ? Psychologen bzw. Analytiher glauben, dass es seinen Ursprung schon in der Familie haben kann und benannte u.a. auch die vaterlose Gesellschaft. Kinder, die ohne ihre Väter aufwachsen, suchen nach einer Leitfigur, die ihnen fehlte.
Oder fehlt es an Vorbildern, an denen die Menschen sich orientieren können? In dem Zusammenhang werfen sich viele Fragen nacheinander auf.
Vielleicht kann ein Mensch sich im Leben nicht wirklich orientieren, wenn sie nichts haben, an was sie glauben können.
Ob die Verhandlung zur weiteren Aufklärung beitragen wird? Fachleute zweifeln daran.
grundlegend gibt es, glaube ich, in jeder gesellschaft permanent menschen, die sich von extremistischen anschauungen angezogen fühlen, wobei einige sogar bereit sind, darum mitmenschen zu töten, und ihr eigenes leben aufs spiel zu setzen. es ist dabei "beinahe" zufällig, welchem extremistischen lager diese (meist jungen) menschen verfallen: links-, rechts- oder religös-fanatisch.
menschen sind nunmal verführbar in jedwede richtung - ideologisch, kapitalistisch, religiös. viele haben weder die kraft noch den sinn, um selbstbewusst ein ganz eigenes weltbild zu vertreten - unter dem moralisch-intellektuellem vorsatz: "behandle andere so, wie du von ihnen behandelt werden willst".
offensichtlich gibt es teile der gesellschaft, welche im bereich der ethik ziemlich "unterentwickelt" sind. und wir müssen uns natürlich fragen, warum das so ist, - ob es nur am mangel des intellekts (oder an mangelnder bildung) liegt, ob es vielleicht genetisch bedingt ist, oder ob die (materialistische) gesellschaft solche gewissenlosen menschen evtl. geradezu heranzüchtet ...
ich kenne die antwort nicht. wahrscheinlich ist mal wieder alles ein komplexes zusammenspiel von faktoren.
dass im osten mehr rechtsextremismus besteht, ist, glaube ich, unbestritten. darum sind aber die menschen dort nicht schlechter. ich betrachte es als ein symptom, welches nach der wiedervereinigung auftreten musste.
viele "ostler" fühlten sich benachteiligt - denn sie wurden einfach von einer neuen republik einverleibt, beinahe wie ausländer. sie mussten sich als aussenseiter fühlen, gerade wenn sie arbeitslos waren und nicht wirklich von der wiedervereinigung profitierten. und was fiel einigen dazu ein? da gibt es ja noch schwächere! nämlich die echten ausländer etc., und die nehmen uns die arbeitsplätze weg. also treten diese menschen nach unten, gehen gegen ihre vermeintlichen feindbilder vor. es ist im prinzip primitives verhalten, was man überall beobachten kann - wie z.b. in meinem arbeitsleben: die schwächsten werden von den schwachen gemobbt ...
von dem nsu-prozess erhoffe ich mir auch nicht wirklich neue erkenntnisse, aber er zieht diese gesellschaftliche problematik an die öffentlichtkeit - und das finde ich gut.
Fragen über Fragen
hier in Rostock findet alljährlich eine Gedenkfeier für eines der Opfer, das sogar in meinem Wohngebiet getötet wurde, statt. Die kleine Dönerbude steht nicht mehr. Sie wurde von einem Mann betrieben und der Getötete hatte im Gunde auch nichts damit zu tun. Er half nur für ein paar Stunden aus.
Die Dönerbude stand relativ allein auf weiter Flur und liegt nahe der Autobahn, über die die Täter flüchten konnten. Nicht nur, dass diese Tat von Feiglingen durchgeführt wurde, sie waren wahrscheinlich da schon zu Monstern mutiert.
Ob es im Osten oder Westen mehr Potential an Rechtsextremismus gibt, weiß ich nicht. Die Frage steht für mich immer noch nach den Ursachen dafür.Liegt es an der Arbeitslosigkeit, an der Persüektivlosigkeit ? Psychologen bzw. Analytiher glauben, dass es seinen Ursprung schon in der Familie haben kann und benannte u.a. auch die vaterlose Gesellschaft. Kinder, die ohne ihre Väter aufwachsen, suchen nach einer Leitfigur, die ihnen fehlte.
Oder fehlt es an Vorbildern, an denen die Menschen sich orientieren können? In dem Zusammenhang werfen sich viele Fragen nacheinander auf.
Vielleicht kann ein Mensch sich im Leben nicht wirklich orientieren, wenn sie nichts haben, an was sie glauben können.
Ob die Verhandlung zur weiteren Aufklärung beitragen wird? Fachleute zweifeln daran.
LG LaWe
hallo lawe
menschen sind nunmal verführbar in jedwede richtung - ideologisch, kapitalistisch, religiös. viele haben weder die kraft noch den sinn, um selbstbewusst ein ganz eigenes weltbild zu vertreten - unter dem moralisch-intellektuellem vorsatz: "behandle andere so, wie du von ihnen behandelt werden willst".
offensichtlich gibt es teile der gesellschaft, welche im bereich der ethik ziemlich "unterentwickelt" sind. und wir müssen uns natürlich fragen, warum das so ist, - ob es nur am mangel des intellekts (oder an mangelnder bildung) liegt, ob es vielleicht genetisch bedingt ist, oder ob die (materialistische) gesellschaft solche gewissenlosen menschen evtl. geradezu heranzüchtet ...
ich kenne die antwort nicht. wahrscheinlich ist mal wieder alles ein komplexes zusammenspiel von faktoren.
dass im osten mehr rechtsextremismus besteht, ist, glaube ich, unbestritten. darum sind aber die menschen dort nicht schlechter. ich betrachte es als ein symptom, welches nach der wiedervereinigung auftreten musste.
viele "ostler" fühlten sich benachteiligt - denn sie wurden einfach von einer neuen republik einverleibt, beinahe wie ausländer. sie mussten sich als aussenseiter fühlen, gerade wenn sie arbeitslos waren und nicht wirklich von der wiedervereinigung profitierten. und was fiel einigen dazu ein? da gibt es ja noch schwächere! nämlich die echten ausländer etc., und die nehmen uns die arbeitsplätze weg. also treten diese menschen nach unten, gehen gegen ihre vermeintlichen feindbilder vor. es ist im prinzip primitives verhalten, was man überall beobachten kann - wie z.b. in meinem arbeitsleben: die schwächsten werden von den schwachen gemobbt ...
von dem nsu-prozess erhoffe ich mir auch nicht wirklich neue erkenntnisse, aber er zieht diese gesellschaftliche problematik an die öffentlichtkeit - und das finde ich gut.