arboretum - 10. Mai. 13, 16:17

Leider stellen nur wenige Alten- und Pflegeheime klare und verbindliche Vertretungsregelungen auf. Stattdessen werden Rundrufe gestartet. In der überwiegenden Mehrheit der Einrichtungen läuft es so wie bei Ihnen: Bei den Gutmütigsten und denen, die am schlechtesten Nein sagen können, klingelt das Telefon zuerst, wenn kurzfristig Ersatz benötigt wird. Und besonders häufig. Damit verschleißt die Leitung das Personal zusätzlich. Und dann wundern sie sich, dass die Mitarbeiter krank werden oder gleich ganz weggehen.

bonanzaMARGOT - 11. Mai. 13, 07:22

kann dir leider nur zustimmen.
arboretum - 11. Mai. 13, 11:57

Besonders frustrierend ist, dass das nicht so sein müsste, wenn die Geschäftsführung nur mal nachdenken und sich schlau machen würde. Aber es wird so getan, als könnte man immer so weiter machen auf dem Rücken der Mitarbeiter, als gäbe es nicht bereits einen massiven Fachkräftemangel. Es gibt Einrichtungen, da ist man klüger und hat grundlegend Dinge geändert. Da bewerben sich natürlich jetzt mehr Leute um eine Stelle.
bonanzaMARGOT - 11. Mai. 13, 16:32

Irgendwie bin ich selbst schuld, dass ich unter diesen Bedingungen noch maloche. Wahrscheinlich weil die Arbeitslosigkeit noch ein größeres Schreckgespenst darstellt. Und weil ich mir schwer einen anderen Job vorstellen kann.
arboretum - 11. Mai. 13, 19:00

Kann ich gut verstehen. Vielleicht wäre mit einem anderen, besser organisierten Arbeitgeber schon geholfen. Paradoxerweise ist es gerade im Gesundheitswesen mit dem betrieblichen Gesundheitsmanagement für die Mitarbeiter und "gesunder Führung" oft nicht sehr weit her. Die meisten Einrichtungen haben davon noch gar keinen Schimmer, und bei denen, die etwas machen, muss man hinschauen, ob die nicht nur in Aktionismus verfallen sind, sondern wirklich zielgerichtet ihre Strukturen geändert haben. Die, die das tatsächlich hinbekommen, gewinnen dafür durchaus auch Auszeichnungen wie den Deutschen Arbeitsschutzpreis oder Corporate Health Award.
bonanzaMARGOT - 11. Mai. 13, 19:17

hm, du kennst dich ja in der materie aus.
ich bin leicht überfordert, wenn ich auch noch für meine chefs denken soll. die sollen ihren job gut machen, und ich versuche mein bestes.
sicher gibt es immer ausreißer nach oben wir nach unten.
arboretum - 11. Mai. 13, 19:27

Die Chefs und Chefinnen sollen auch schön selbst denken. Nur wenn die nicht bald etwas ändern und die Bedingungen verbessern, dürfen die in absehbarer Zukunft selbst Nachtwache schieben und Pflegebedürftige versorgen. Wo sollen denn die vielen Mitarbeiter herkommen, die jetzt schon fehlen und von denen aufgrund des demographischen Wandels künftig noch mehr gebraucht werden? So viel qualifiziertes Pflegepersonal kann man aus dem Ausland gar nicht importieren, genauso wenig kann man alle Alten nach Thailand exportieren, um sie dort pflegen zu lassen.

Wie gesagt, ein besserer Arbeitgeber lässt sich womöglich finden. Damit die Arbeit weniger auf die eigenen Knochen geht. 17 Jahre sind eine lange Zeit, und die Psyche muss auch noch so lange durchhalten. Wie soll das gehen, wenn die Einrichtung, in der Sie arbeiten, auf Personalverschleiß fährt?
bonanzaMARGOT - 11. Mai. 13, 19:34

da ich nicht mobil (per auto) bin, habe ich dort, wo ich wohne, keine allzu große auswahl. es gibt zwar ca. eine handvoll altenheime, die für mich noch erreichbar wären, aber von deren personal höre ich auch nicht unbedingt besseres. ich will nicht vom regen in die traufe kommen - da bleibe ich lieber beim vertrauten "mist".
arboretum - 11. Mai. 13, 19:42

Nee, ein Wechsel lohnt nur, wenn es dort dann wirklich besser ist.
bonanzaMARGOT - 11. Mai. 13, 19:46

genau. ich sperre schon immer die ohren auf, wenn ich alte kollegen und kolleginnen treffe, die mir von ihren erfahrungen in anderen heimen berichten.
bei "fremden" muss man aufpassen, was man sagt. jemineh, was ich für geschichten erzählen könnte!

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