War das nun schon alles


Was ist richtig? Was ist falsch? Soll man auf den Verstand hören oder besser auf sein Bauchgefühl? Soll man den Ängsten nachgeben oder mutig handeln? Es gibt viele Lebenssituationen, wo man um eine Entscheidung bitterlich ringt. Ob richtig oder falsch – wird man vielleicht nie wissen. Man schlägt einen Weg ein und geht ihn. Es ist spekulativ, ob der andere Weg richtiger gewesen wäre.
Ich glaube, dass wir solche haarigen Entscheidung meist in Hinsicht auf das Gesamtkonzept unseres Lebens treffen. Auch wenn wir keine klare Zielvorgabe für unseren Lebensweg haben, geben uns doch innere Wegweiser die Richtung vor, wie z.B. in Sachen Religion, Politik, Partnerauswahl, etc.
Diese Wegweiser ergeben sich aus unserem Charakter, unseren Erfahrungen und unserer Lebenseinstellung. Ohne dass es uns unbedingt bewusst ist, entwickeln wir im Laufe unseres Lebens eine Art Leitfaden für unser Handeln und unsere Entscheidungen. Das kann ganz gut so sein, weil wir damit quasi auf der sicheren Seite stehen. Schließlich fuhren wir die ganze Zeit ganz gut nach diesem Konzept. Wir hinterfragen das nicht. Wozu auch? Die Konditionierung ist abgeschlossen. Schön und gut.
Bis eines lieben Tages doch das selbstkritische Hinterfragen kommt, weil wir krank sind, oder weil wir einen Schicksalsschlag erlitten, - weil uns immer drängender bewusst wird, dass sich in unserem Leben etwas ändern muss, weil wir sonst … abhängen, abstürzen, abkotzen, abnippeln.
Weil wir uns fragen: „War das nun schon alles?“

Jessas, wie das heute schneit! Und es bleibt doch nicht liegen. So vergeblich das Ganze. Aber schön anzusehen aus der warmen Wohnung heraus. Melancholische Musik dazu. „Lalena“ von Deep Purple. Seufz. Der Himmel ein Kreidefass. Tagträumerei.

War es richtig oder falsch? Ich weiß es nicht. Bin ich verloren? Ist mein Weg vorgezeichnet? Der Antiheld verkriecht sich in seinen Blues.

Massen von Weiß fallen vom Himmel. Wie schnell sich alles ändern kann. Aber für wie lange? Die meisten Veränderungen sind oberflächlich. Kosmetik.
Ich kann den Blick kaum abwenden vom Schneefallszenario. Wo ist eigentlich das Eichhörnchen heute? Sind ihm die Äste zu glatt?
Und dann taut es wieder. Diese Allegorie verwende ich gern für die Liebe. Sie verzaubert uns allzu schnell …
Ich wäre besser ein nüchternerer (ererer) Mensch. Wie mein Vater. Für ihn war ein Baumstamm in erster Linie ein potentielles Möbelstück. Und vielleicht würde er jetzt überlegen, wann draußen Schnee zu schippen wäre.

Können wir überhaupt unsere einmal gefasste Lebenseinstellung ändern? Oder umbauen? Wir müssen es wohl, wenn wir etwas ändern wollen. Wirklich ändern wollen.
Es muss halt realistisch sein. Und es braucht Zeit. Und manchmal schaffen wir es nicht allein.





bonanzaMARGOT - 06. Feb. 13, 15:47

...

oder auch gar nicht.

perlentaucherin - 06. Feb. 13, 17:40

dass sich in unserem Leben etwas ändern muss, weil wir sonst … abhängen, abstürzen, abkotzen, abnippeln...bei abkotzen in dem zusammenhang musste ich so lachen. eigene erfahrung humoristisch verpackt. herrlich!

allerdings bin ich der meinung, dass man sich lebenslang (weiter)entwickeln kann, wenn man den mut oder die notwendigkeit dazu hat.
das es mühe macht, ist unbestritten, aber ich halte eigendlich alles für möglich...gerade ;-)

bonanzaMARGOT - 06. Feb. 13, 18:30

Sicher entwickeln wir uns naturbedingt weiter. Wir bleiben nach der Pubertät nicht stehen. Es gibt keine feste Statik des Erwachsen-Seins. Dahingehend machen sich viele was vor. Viele Menschen tun fürchterlich erwachsen. Solch ein Verhalten läuft auf Heuchelei und Bigotterie hinaus.

Manchmal kommen wir in Lebenssituationen, wo wir besser nicht abwarten, bis wir uns naturbedingt weiterentwickeln. Und darum ging es mir in meinem Beitrag. Schaffen wir es, uns selbst zu verändern?

Du meinst ja. Wie machst du das?
perlentaucherin - 06. Feb. 13, 18:39

ich weiß schon...und glaube, wir meinen das selbe...ich glaube, wir sind in jeder situation gefordert, uns weiter zu entwickeln, sofern wir kein passendes handlungsmuster parat haben.
in krisenzeiten, die du eventuell meinst, wird ja besonders deutlich, dass die alte masche nicht funktioniert hat bzw uns krank macht etc. da raus hilft meiner meinung nach nur therapie, allein oder in begleitung...wo man willens ist zu schauen, was die eigenen muster für funktionen haben. der mensch tut nichts ohne grund. meist hat er sogar an seinem leid irgendeinen gewinn...
das zu durchschauen ist nicht ganz so einfach, weil es heißt, tief in seine eigenen abgründe zu schauen und aushalten zu können, was man da erblickt.
bonanzaMARGOT - 06. Feb. 13, 18:46

Ja.
Und hinzu kommt die Gefahr, dass das eigene Begehren zur Farce werden könnte.
perlentaucherin - 06. Feb. 13, 21:09

farce im sinne von lächerlich?
aber die eigenen wünsche sind nie lächerlich, oder?
bonanzaMARGOT - 06. Feb. 13, 21:16

... dass man sich selbst was vormacht.
Casy (Gast) - 07. Feb. 13, 00:55

Das man sich selbst Etwas vormacht

manchmal lese ich einfach nur von Außen, unbeteiligt fast schon wie ein Außerirdischer...... kommen wir dann Worte so lächerlich vor..... wachsen- erkennen-sehen- entwickeln...
sind Abläufe die man erst nennen muss um sich deren bewusst zu werden?

Ein Kind nimmt es da schon klüger und bewältigt es besser.....

Was finden wir am UNS so besonders? wozu tun wir so, als sei es eine Leistung sich seiner SELBST bewusst zu werden?

Ist es nicht eher peinlich es nicht zu sein?
Ich bin ICH, Du Du.... er ER.. und Sie ist SIE.... was -wer wie---hört doch auf so zu tun, als sei es was ganz besonderes unseren "gegebenen" Geist auch zu nutzen.

Bonanza schrieb so klar und einfach, wie so oft und wie so oft muss ich gar nicht erst versuchen zu denken um es zu begreifen.

Lernen wir doch einfach nur eines.......... Emotionen zu zu lassen!! Anstatt uns als besonders kluge Leser mit ach so tollen Komis hinstellen zu wollen.

Wie meine Laune ist? Nun wozu die Überlegung... geht aus meinem Text hier hervor...genervt von Leuten die sowieso nicht weiterkommen und andere daran hindern.

Verdammt, wie soll man so wachsen ?? ich suche ... suche... suche seit Jahren.. etwas neues... etwas was ich noch nicht wußte.... hilf mir doch einer...mir ist langweilig auf dieser Welt seit Jahren, mit diesen Möchtegerngetue...HIIIIILFEEEEEE ich will mich auch weiter entwickeln.....im ernst!!

Nur und deshalb liebe ich wohl auch Bons Gedichte und sein Geschriebenes... einer der Wenigen, die mich fordern und anregen oder bestätigen.
Casy (Gast) - 07. Feb. 13, 01:06

eigene Wünsche

lächerlich oder nicht...was sind die eigenen Wünsche? Bei manchen ist es ein Hamburger oder ein Hähnchen... so einfach ist es also nicht... Hinzukommt, ab wann, welchem Alter, welchem Grad an eigener Entwicklung kennen wir die überhaupt? Die eigenen echten Wünsche? Wenn wir die dann irgendwann kennen...auf dem Sterbebett?? oder zuvor? Was sind es für Wünsche? alles auf uns bezogenes?? Ich glaube nach wie vor an eines.. die globale Wahrheit... und hoffe daher.. und wenn es erst nach dem Tod ist, endlich zu erkennen...wozu all das gut war. Wir sind nur ein kleiner Tropfen auf dem heißen Stein.... wie viel Dampf schaffen wir?
perlentaucherin - 07. Feb. 13, 10:31

das soll wohl jetzt hier der dampf sein, den du zu machen in der lage bist?
ziemlich lau...
bonanzaMARGOT - 07. Feb. 13, 11:04

ja, es ist zum irre werden auf der welt, casy.
wie wir menschen uns gebärden, was uns wichtig und unwichtig ist, das ganze hin und her ... ein großes affentheater!
unsere befindlichkeiten, unser getue, unsere larmoyanz ...
auf der suche nach glück, liebe, wahrheit, weisheit, reichtum, macht ...
heute nacht träumte ich, wie kurz das leben ist. wie schnell man fünfzig ist. das erinnert mich an einen alten indianerspruch, den ich nicht vergessen werde: "das leben ist wie der hauch eines büffels im winter."
es ist wirklich erstaunlich, wie viel unsinn der mensch in der lage ist, in sein kurzes, flüchtiges leben hineinzupacken.

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