Sonntag, 10. Februar 2013

I remember Hermann van Veen




warum bin ich so fröhlich?

Bruch


Sich in die Gedanken fallen lassen, ohne sie zu verlieren. Die Reise ins Ich ist wie die Reise auf einer Kugel hin zum Horizont. Wir sind uns viel weniger bewusst, als wir denken. Dabei denken wir bereits, dass das Bewusstsein nur die Spitze des Eisbergs ist.
Software und Hardware verschmelzen. Die Komplexität spiegelt uns Freiheit vor. Die Freiheit unseres Bewusstseins, wie wir es erleben.
Wie erleben wir uns? Die meisten Menschen lassen sich selten in ihre innere Welt fallen. Wir leben hauptsächlich nach außen gewandt. So erleben wir uns im Alltag in Wechselwirkung mit unserer Umgebung und den Mitmenschen. Wir erleben uns in einer Dauerstimulation, die nur vom Schlaf unterbrochen wird. Es ist sogar so, dass wir Unbehagen empfinden, wenn keine Stimulation von außen spürbar ist.
Ich lasse mich gern in meine Gedanken fallen. Lasse die Umgebung auf mich wirken wie ein Bild auf einer Kunstausstellung, vor dem ich verharre. Dabei falle ich quasi in mich. Das Bild ist nur ein Anstoß. Ich tagträume und verliere die Konzentration auf die Gedanken. Ich tauche ein in die eigentliche Freiheit, - in die Welt, wo Gedanken passieren und nicht mehr gedacht werden müssen.
Als Künstler und Dichter schöpfe ich daraus meine Intuition, meine Kreativität. Mit einem Rest Bewusstheit nehme ich die Vorgänge in mir noch wahr. Es ist so ähnlich, wie man üben kann, seine Träume zu beeinflussen: die Kunst des Klarträumens. Eine faszinierende Sache.
Hinterher frage ich mich: Habe ich das geschrieben? Habe ich das gemalt? Dabei machte ich nichts anderes als in mich zu tauchen. In mich und gleichsam in die Welt, die nie ganz abzuschalten ist.
Indem ich mich objektiviere, komme ich mir und der Welt näher.

Der Materialismus zieht uns derart in seinen Bann, dass wir die Beschäftigung mit uns selbst vernachlässigen. Sogar ganz vergessen. Wir werden zu Zombies, die wie fremdgesteuert ihr Leben leben. Kennst du einen – kennst du alle. Selbst die Liebe wird verzweckmäßigt. Unsere Identitäten verwässern in Shoppingzentren und auf Einkaufsmeilen.
Das Problem ist gar nicht neu. Es nahm nur noch nie in der Menschheitsgeschichte solch monströse Ausmaße an.
Die Werbung beeinflusst uns nicht nur. Wir sind inzwischen die Werbung. Wir sind unsere Idole. Wir huldigen unser Leben Gott Mammon, ohne dass es uns richtig bewusst ist.

Ich stehe vor dem Bild unserer Welt und lasse es auf mich wirken. Wir schreiben das Jahr 2013. Ich lasse mich in meine Gedanken fallen. Ich glaube, ich könnte ein guter Werbetexter sein, aber ich stehe auf der falschen Seite.

ein literarisches Tagebuch

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