Schoss mir gerade durch den Kopf:

Ist Rassismus nur eine Eigenart der "weißen Rasse"?

iGing - 06. Mär. 15, 14:46

Dieses Armutszeugnis wird man vermutlich bevorzugt den Weißen ausstellen können. Obwohl ich auch schon Ähnliches aus Afrika gehört habe (vgl. den Roman von Willi Heinrich, Gottes zweite Garnitur). Wobei man das dann wiederum auch als bloße Reaktion auf erlebten Rassismus deuten kann.

bonanzaMARGOT - 06. Mär. 15, 14:58

die weiße hautfarbe kann doch niemals eine bedingung für rassismus sein... ich meine, das sagt mir alleine schon mein unrassistischer verstand.
oder gibt es vielleicht eine genetische verbindung von heller hautfarbe und rassismus? urg. das wäre ja ein ding!

die obige eigentlich rhetorische frage schoß mir durch den kopf nach dem besuch des blogs http://allyklein.twoday.net/ , wo festgestellt wird, dass die frage nach der herkunft bereits eine ausgrenzung bedeutet.
wer grenzt da eigentlich wen aus, frage ich mich.
iGing - 06. Mär. 15, 15:25

Ja, dacht' ich mir schon.

Die weiße Hautfarbe als solche wird wohl nicht die Bedingung für den Rassismus sein. Aber wenn man sich mal anschaut: Weiße kommen in einem fremden Erdteil an und werden als Götter gefeiert; das wird wohl ihren Eigendünkel ziemlich beflügelt haben. Darüber hinaus fangen sie an, bevorzugt dunkelhäutige Menschen eines bestimmten Erdteils zu versklaven und auszubeuten.
Das allein reicht doch schon aus, um das Merkmal des Rassismus auf die Weißen zu beschränken.
Übrigens: Sogar in Ländern, in denen es auch unter der eingeborenen Bevölkerung unterschiedliche Hautfarben gibt, wie z.B. Indien, existieren Vorurteile aufgrund der Hautfarbe.
bonanzaMARGOT - 06. Mär. 15, 15:46

ja, wir tragen als "weisse rasse" ebenso eine erblast wie z.b. die deutschen aufgrund des nationalsozialismus. damit müssen wir uns auseinandersetzen. aber es kann nicht sein, dass andere völker oder kulturen ständig auf unseren defiziten herum reiten. denn überall gab es ungerechtigkeiten aus denselben niedrigen beweggründen. niemand ist aufgrund seiner herkunft, religion oder hautfarbe ein besserer oder schlechterer mensch.
(das gilt übrigens auch für israel. ich will nicht als antisemitisch gelten, weil ich ihre palästinenser-politik kritsiere.)
KarenS - 06. Mär. 15, 15:27

Eindeutig NEIN

Rassisten gibt es in jedem Land. War in vielen Ländern (privat) und überall waren "sie".

Auch in Nord Afrikanischen Ländern. Da gab es Menschen, die die "Weißen" regelrecht hassten. Frage mich bitte nicht warum, denn ich bekam nie eine Antwort darauf.

bonanzaMARGOT - 06. Mär. 15, 15:54

jaaaa. es ist weniger eine rassistische sondern vielmehr eine machtfrage. rassismus, nationalismus und religion werden von den menschen für ihren seperatismus missbraucht. nehmen wir nur mal das auseinanderbrechen jugoslawiens... ein lehrbeispiel, wie blöde und manipulierbar diesbezüglich die menschen sind.
aktuell: der ukraine-konflikt.
bonanzaMARGOT - 07. Mär. 15, 10:13

was die vorbehalte der afrikaner gegenüber den weißen angeht, habe ich verständnis - aus der kolonialgeschichte heraus.
SpeziellesKänguru (Gast) - 06. Mär. 15, 16:30

die menschen sind leicht manpulierbar, wenn sie verschiedene ethische und religiöse hintergründe haben und in relativ kleinen territorien leben. jugoslawien, kaukasus und die ukraine sind
beispiele dafür.

bonanzaMARGOT - 06. Mär. 15, 16:33

ich verstehe nicht, was die größe des territoriums mit der manipulierbarkeit zu tun haben soll.
die manipulierbarkeit von menschen wird hauptsächlich durch soziale ungerechtigkeit und fehlende bildung erzeugt.
bonanzaMARGOT - 06. Mär. 15, 16:39

z.B.

die nazis hatten hauptsächlch deswegen großen erfolg - in manipulativer weise - , weil ein großes ungerechtsempfinden damals in deutschland en vogue war. zum einen sozial und zum anderen wegen der demütigung des verlorenen ersten weltkrieges - der sogenannten dolchstoßlegende.
hitler war nichts anderes als ein kleingeist mit einer großen klappe. seine große klappe reichte aus... das finde ich allerdings schon seltsam und für den intellekt der deutschen bevölkerung beschämend.
Lange-Weile - 06. Mär. 15, 20:08

anderes Blut...?

ich gebe dem speziellen Känguru recht. Das fängt bei den Kinder an und zeigte sich bei mir in der Sporthalle während des Kindertraining besonders heftig.
Wegen der tiefen Gräben zwischen den ukrainischen und kasachstanische Kindern gab es heftige Auseinandersetzungen. Sie waren alle noch keine 10 Jahre alt, doch zwischen ihnen flogen die Fetzen das es nur so rauchte. Worum es zwischen den Jungs ging, konnte ich als Außenstehende gar nicht nachvollziehen. Es war von anderen Blut die Rede. Der Druck wurde so heftig, dass einer der Jungs weg bleib.. und zwar für immer.

Später kam ein Mädchen auch Togo zu uns. Sie hatte eine dunkle Hautfarbe, versteht sich. Nur einer aus der Kindergruppe nahm Anstoß daran und nutze jede noch so kleine Möglichkeit um das Mädchen auszugrenzen. Sein kleines Ego war schon groß. Er wollte immer ganz oben auf dem Treppchen sein und dafür aber nichts tun, statt dessen mit schummeln und tricksen und ausgrenzen sein Ziel erreichen und an dem kleine Mädchen wollte er sich auf diese Weise abarbeiten.

Ein 3. Kind erklärte mir, dass sie so arm seien, weil ihnen die Türken alles wegfressen. Als ich das hörte, legte ich die Ohren mit Schwang an. So ein kleiner Krepel erzählt mir solchen einen Stuss.

Das sind nur 3 Beispiele, die mir zeigen. wie die Dinge ihren Anfang nehmen können. Mal ist es die Prägung im Elternhaus, ein anderes mal, so glaube ich jeden falls, war der Mist der Ausgrenzung nicht auf elterlichen Boden gewachsen.

Wenn diese Kinder erwachsen sind und sich nicht geändert haben, dann findet man sie bestimmt auf der Seite der Rassisten wieder..bzw. sie sind leicht von ihnen einzufangen.

Sie erleben die Welt nur aus ihrer Perspektive ohne ihren Horizont zu erweitern. Dann fehlt es nur an Bestätigung aus dem Umfeld und die rassistische Tendenz nimmt andere Züge an, weil die Selbstreflektion bei ihnen auf Null gefahren ist.

bonanzaMARGOT - 07. Mär. 15, 09:08

ja, die kinder sind für solche dummheiten und vorurteile gut empfänglich. ich erinnere mich an meine grundschulzeit, als wir uns gegenseitig hänselten, bloß weil wir katholisch bzw. evangelisch waren. irgendwer fing damit an - das war wie ein virus. eine begründung brauchten wir nicht.
damals gab es auch schon ausländer (von der ersten gastarbeitergeneration) in unserer klasse. allerdings anteilmäßig nur ganz wenige: zwei türken und ein spanier unter über dreißig kindern. ein mädchen war in der klasse damals so was wie eine leitwölfin. um sie scharten sich die meisten und tanzten nach ihrer pfeife. sie schnitten die ausländer. seltsamerweise hatte ich in meiner schulzeit immer einen guten draht zu den ausländern und außenseitern und war auch mit einigen befreundet. die leitwölfin mochte mich nicht. aber das beruhte auf gegenseitigkeit.
SpeziellesKänguru (Gast) - 06. Mär. 15, 17:25

diese tatsache belegen ethnosoziologische studien. die größe des territoriums ist ein entscheidender faktor für die mentalität eines volkes. wenn die völker sehr heterogen sind, wie in oben erwähnten ländern, kommt es selbstredend zu häufigeren konflikten unterschiedlicher (politischer, religiöser, kultureller etc.) natur. dies wird freilich in erster linie wirtschaftspolitsch ausgenutzt. das alles sind nicht bloß theoretische auslegungen, ich bin damit persönlich öfters konfrontiert worden. stelle damit aber keine ansprüche auf allwissenheit.

bonanzaMARGOT - 06. Mär. 15, 17:30

gerade territorial sehr große länder haben alles andere als homogene bevölkerungszusammensetzungen. wie z.b. russland oder die usa.
diese flächenstaaten können nur auf mehreren beinen stehen. das heißt: sie unterteilen das land und gestehen den regionen eine gewisse autonomie zu. das muss freilich gut ausgehandelt werden.
SpeziellesKänguru (Gast) - 06. Mär. 15, 17:31

... und ...

da soziale ungerechtigkeit an sich nicht zu vermeiden ist, von der gesellschaftsformation abgesehen, wird sie häufig zum instrument des manipulierens. und dies kam in diesen von mir angesprochenen regionen zustande.

SpeziellesKänguru (Gast) - 06. Mär. 15, 17:39

zum vergleich

klar, das ist aber eine andere art von heterogenität. russland ist unglaublich heterogen im ethnischen sinne, auf der fläche von 17 098 242 qm leben etwa 180 völker. der kaukasus hat nur ca. 400 000 qm und über 50 völker. krass, oder?

bonanzaMARGOT - 07. Mär. 15, 09:47

... und auf alles muss ein deckel.
wenn ich mir überlege, dass bei uns von manchen gesagt wird, multikulti sei gescheitert. tz tz.
multikulti ist auch bei uns längst realität. nur tun sich manche damit schwer.
Wiener (Gast) - 07. Mär. 15, 08:40

@Bonanzam., Gratulation zu deiner Partnerin. Und pass auf, dass sie es auch bleibt. ;)

bonanzaMARGOT - 07. Mär. 15, 08:47

wiener

dumme persönliche bemerkungen spare dir bitte, zumal wir uns, glaube ich, nicht kennen.
Wiener (Gast) - 07. Mär. 15, 11:30

Nein, persönlich kenen wir uns nicht.
Wenn man sich in deine Blogs vertieft, kennt man/Frau dich allerdings schon ziemlich gut. (Facebook kennt seine Mitglieder schon nach 150 "likes" besser als der Ehepartner)
In Zukunft werde ich aber von Gratulationen aller Art Abstand halten. ;)
bonanzaMARGOT - 07. Mär. 15, 11:37

prima.
ich finde solche "gratulationen" von unbekannter seite für unanständig.
facebook interessiert mich nicht.

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