Sonntag, 6. Januar 2019

TV-Tipp

"Es war einmal in Amerika", 22 Uhr, 3sat

9 lange Wochen und Geronimo im Bauch


10 Tage Gran Canaria, Playa del Ingles. Zugeschlagen. In solchen Fällen bin ich ein Mann der schnellen Entschlüsse. Das Reisebüro liegt in der oberen Etage der Potsdamer Platz Arkaden. Ich hatte Glück, niemand war vor mir. Nach 20 Minuten ging ich mit der Buchung im Rucksack runter ins Untergeschoss Einkaufen, ein paar Lebensmittel fürs Wochenende.
9 lange Wochen zähle ich am Kalender bis zum Abflug. Meine Freude darauf hält sich komischerweise in Grenzen, aber vielleicht kommt das noch. Alles besser, als zwei Wochen zuhause rumgammeln.
Auch wenn ich inzwischen einige solcher Pauschalreisen unternahm, konnte ich meine Vorbehalte gegen diese Form des Massentourismus nie ganz ausräumen. Bequem ist`s halt.
An Playa del Ingles habe ich ganz gute Erinnerungen. 2014 verbrachte ich dort Weihnachten, d.h. ich floh vor Winter und Weihnachten auf die Insel. Damals stand der Umzug nach Berlin noch bevor, – der Liebeshimmel rosarot eingefärbt. Wie die Zeit vergeht. Man kratzt sich ein paarmal am Arsch und vier Jahre und eine Liebe sind rum.
Die Reiseberaterin wollte mich am liebsten in Ägypten haben. Eine meiner Arbeitskolleginnen machte erst vor kurzem in Ägypten Urlaub und erzählte begeistert davon. Vor allem könne man dort prima schnorcheln. Aber kann man dort auch überall ungezwungen sein Bierchen trinken? Oder ist man quasi in einer riesigen Ferienanlage eingesperrt? Ganz abgesehen von den Terroranschlägen und Entführungsfällen… Eine dritte Option war Fuerte Ventura, aber dort verbrachte ich erst Silvester 17/18 meinen Urlaub. Das Wasser sei auf Fuerte Ventura klarer als auf Gran Canaria, meinte die Reiseberaterin, man könne bis zu seinen Fußzehen sehen. Ich schaute sie an, lächelte und sagte schüchtern: „Trotzdem Gran Canaria.“
Ich vertraue in solchen Sachen ganz meinem Bauchhirn.

Per Mail bekam ich inzwischen die Rechnung, von der ein Teil sofort fällig wird. Ein Sonntagsausflug zu meiner Hausbank steht somit auf dem Programm. Zum Internetbanking konnte ich mich bis dato nicht durchringen. Howgh! – mein Bauchhirn hat gesprochen. Bestimmt habe ich einen Indianerhäuptling im Bauch. Keine leichte Sache. Immer dieses Kriegspfadgetue.
Sonntagvormittag, die Waschmaschine schleudert. Ich drehe die Musik lauter und tanze durch die Wohnung…

Mittwoch, 2. Januar 2019

Mittwochs-Einwurf

Was jedes Schwein weiß: Gute Vorsätze sind für die Katz.

Dienstag, 1. Januar 2019

TV-Tipp

"Der seltsame Fall des Benjamin Button", 20 Uhr 15, Arte

Kurze Woche


Ich zog mich ins Schlafzimmer zurück, dessen Fenster zum Hof rausgeht, und schloss alle Zimmertüren. Einige Böller krachten trotzdem so laut, dass ich dachte, sie wären in der Wohnung explodiert. Gegen 1 Uhr ebbte der Lärm langsam ab. Ich schlief lange in den Neujahrstag hinein. Am späten Vormittag noch kaum jemand auf der Straße zu sehen. Ziemlich trist und nass draußen. Das Wetter haben wir schonmal aus dem alten Jahr mitgenommen. Ich bezog das Bett neu und stellte die Waschmaschine an. Ich lasse 2019 ganz langsam angehen. Ich habe mir nichts vorgenommen. Es kommt eh, wie`s kommt. Der Jahreswechsel ist ein willkürliches Datum, dem ich nichts abgewinnen kann. Man merkt nur wieder, wie die Menschen kollektiv auf solche Ereignisse konditioniert sind. Albern. Da fällt mir ein, ich habe den Kalender in der Küche noch nicht aktualisiert. Bei der Gelegenheit kann ich mir gleich überlegen, was ich heute esse.

Ich entschied mich für Spiralnudeln – schon mal Wasser aufgesetzt. Ich wandere von Fenster zu Fenster. Da wird die Straßenreinigung wieder was zu tun haben. Und in den Nachrichten lese ich von Unfällen wie nach jedem Silvester (z.B. "beim Böllern Hand abgerissen). Das Idiotenkarussell dreht sich weiter: 2018, 2019… Okay, es gibt Schlimmeres als Weihnachten und Silvester, und offensichtlich haben sehr viele meiner Mitmenschen Spaß dran. Auch 2019 werden wir dasselbe Jahresabschlussprocedere erleben. Ist es nicht beruhigend, wenn man schon jetzt weiß, dass es am Ende wieder knallt? Sicher, nicht alle von uns werden es wieder erleben dürfen. Dafür einige zum ersten Mal. Wie war das überhaupt beim ersten Mal? Ich kann mich nur dunkel daran erinnern, dass die Erwachsenen beim Feuerwerk immer hin und weg waren. Sie standen um Mitternacht auf dem Balkon oder auf der Straße, und wir Kids durften dann auch mal gucken. Kapiert habe ich das Ganze aber nicht. Sie fanden es wohl irgendwie magisch – das heißt, die Frauen fanden es magisch, während die Männer einfach nur Spaß am Bumm-Bumm hatten.
Die Nudeln sind fertig. Gegessen wird aber erst später. Was sagt der Blick auf die Uhr? Das Neue Jahr ist bereits 12 Stunden alt. Wo nur immer die Zeit bleibt? Morgen zurück in den Büroalltag. Seid Ihr auch gut ins Neue Jahr gekommen? Na ja, wenigstens `ne kurze Woche.

Montag, 31. Dezember 2018

TV-Tipp

"Ganz oder gar nicht", 20 Uhr15, Arte

Der Tauchlehrer


Mir graut schon vor dem Abend, wenn die Berliner es mal wieder knallen lassen. Am Besten ein paar Schlaftabletten einwerfen und mit Ohropax hinüber pennen. Wenn dann aber ein Feuer ausbricht, wird man im Schlaf gegrillt – auch nicht gerade beruhigend. Vor zwei Jahren durchschlug eine Rakete den Aluminiumrolladen. Nichts für schwache Nerven. Das Idiotenvolk spielt Krieg auf der Straße.
Zudem fühle ich mich heute gar nicht auf der Höhe. Gestern im Pub einen über den Durst getrunken. Ein Typ schneite plötzlich herein und meinte: „Endlich mal `ne normale Kneipe.“ Der Barkeeper grinste: „Normal?“ Jedenfalls setzte sich der Typ auf den Hocker neben mir und wir kamen ins Gespräch. Ich erfuhr, dass er Tauchlehrer ist, und er erzählte mir, wo er überall auf der Welt in den letzten drei Jahren gearbeitet hatte, seit seine Partnerin mit `nem anderen durchgebrannt war. Das hatte ihn damals umgeschmissen. „Verstehe“, sagte ich. Ich fand den Tauchlehrer nicht unsympathisch. Wie ein Tauchlehrer sah er aber gar nicht aus, – jedenfalls, wie ich mir einen Tauchlehrer vorstelle: braungebrannt, gutaussehend, sportlich. Schließlich kam er doch gerade aus Abu Dhabi oder sonst wo. Wenn man acht Stunden am Tag unter Wasser sei, werde man nicht braun, sagte er auf meine kritische Anmerkung hin, – ganz so abenteuerlich dürfe ich mir seine Arbeit nicht vorstellen. Ich betrachtete mir den Tauchlehrer näher: sah ein bisschen wie ein Fisch aus mit seinen großen braunen Augen. Inzwischen hatte ich schon einiges intus.
„Am Schlimmsten sind die Russen und die Chinesen“, sagte er.
„Ach. Und wieso?“
„Die Russen, weil sie ständig besoffen sind.“
„Und die Chinesen?“
„Die sind noch schlimmer als die Russen…“
„Aber doch nicht, weil sie trinken…“
„Nein, weil sie nicht schwimmen können.“
Wie lange er dieses Leben noch führen wolle, fragte ich ihn. Der Tauchlehrer hatte keine konkreten Pläne. Damals, ja, da hätte er noch Pläne gehabt zusammen mit seiner Partnerin. Sie betrieben in Warnemünde ein kleines Unternehmen.
„Hast du noch Kontakt zu ihr?“
Nein, das sei nach dieser Sache unmöglich, antwortete er.
Ich nickte und wendete mich meinem Bier zu. Zeit zu gehen, dachte ich. Mir brummte der Schädel. Der Rauch hing in Schwaden im Schankraum. Ich musste dringend an die frische Luft!


Alter Walter!* – ich bin froh, wenn dieses Silvester rum ist. Wann schließen die Geschäfte? Ich will noch Brot, Käse und Wein kaufen.




*kommt mir als Floskel in letzter Zeit häufig in den Sinn

Montag, 31. Dezember 2018

Das Lächeln


Auf der Zugfahrt von Rostock zurück nach Berlin hatte ich ein Erlebnis, das mir nicht aus dem Sinn geht. Ich will es aufschreiben, solange die Erinnerungen daran noch relativ frisch sind. Schließlich verfremdet die Zeit alles, angenehme wie unangenehme Ereignisse. Die Erinnerungen daran verblassen und werden ungenau. Wir neigen dazu, die Lücken mit Erfundenem zu füllen und auszuschmücken. Wir zimmern uns unsere Erinnerungen nach Gutdünken zurecht, vor allem jene, in denen wir schlecht abschneiden. Das ist allzu menschlich. Mit der Wahrheit halten wir Menschen es nicht so. Oft steht Aussage gegen Aussage. Ein Ringen um die Wahrheit ist dann sinnlos. Gerade in zerstrittenen Beziehungen erlebt man oft völlig konträre Sichtweisen, wie es zum Zerwürfnis kam. Die Frau wirft dem Mann vor, dass er sie nicht liebte und vernachlässigte; und der Mann wirft der Frau Lüge und Betrug vor. Shit happens. Als Gehörnter bleibe ich freilich bei meiner Sicht der Dinge. Was erzählt die Frau da für einen Unsinn?! Sie will nur vor sich selbst gut dastehen.
Ich ging die Rückreise gemütlich an. Im Rostocker Bahnhof besorgte ich mir drei Dosen Gin Tonic. Der Regionalexpress stand bereits eine halbe Stunde vor der Abfahrt auf dem Bahngleis. Ich ließ mich mit meinem Faltrad im noch menschenleeren Fahrradabteil nieder. Langsam trudelten immer mehr Reisende ein, darunter auch ein junges Paar mit Kind. Unwillkürlich beobachtet man seine Mitreisenden und stellt zu ihnen Überlegungen an. Der kleine Junge mochte 4-5 Jahre alt sein, die Eltern Mitte-Ende Zwanzig. Sie setzten sich mir gegenüber. Was mir gleich auffiel, dass zwischen Mann und Frau zwei Plätze Abstand blieben. Als der Zug anruckte, war er voll besetzt mit Fahrgästen. Ich hörte über Ohrstöpsel Musik und trank Gin Tonic. Eine gute Kombination, wie sich herausstellte. Ich entspannte bei den Tönen meiner Lieblingslieder. Ich fühlte mich wie in einem anderen Raum. Immer wieder blickte ich zu der jungen Frau hinüber. Der Vater spielte inzwischen hingebungsvoll mit dem Kind, während die Mutter* stoisch auf ihrem Sitz ausharrte. Hörte sie auch Musik und wirkte deswegen so abwesend? Ihre langen Haare verdeckten womöglich das Kabel. Sie schaute ohne wesentliche Gemütsregung stur geradeaus. Nach Familienharmonie sah das nicht aus. Ich zweifelte schon, ob sie überhaupt zusammengehörten. Aber sie waren doch zusammen hereingekommen. Die verschiedensten Erklärungen kamen mir für das merkwürdige Verhalten in den Sinn. Der Sohn schien des Vaters ganzer Stolz zu sein. Daran gab es nichts zu deuteln. Die beiden waren ein Team. Vielleicht hatte die junge Frau Depressionen oder andere psychische Probleme. Oder Mann und Frau waren einfach nur zerstritten. Vielleicht war sie ein Geist, und nur ich sah sie. Blass war sie. Ich spürte ihre Einsamkeit und entwickelte mehr und mehr Mitgefühl mit ihr. Ich nahm sie in Gedanken zu mir in meinen Raum, und sie konnte meine Musik hören und fühlen, was ich fühlte. Nach ca. eineinhalb Stunden Fahrt packten Vater und Sohn ihre Sachen zusammen. Beim nächsten Halt würden sie aussteigen. Gespannt blickte ich auf die Frau. Ich konnte nicht anders und lächelte sie an. Und sie lächelte zurück, – überglücklich, wie mir schien. Mein Gott, wie mich ihr Lächeln berührte! Der Zug hielt, und die Frau trottete Vater und Kind hinterher auf den Bahnsteig. Ihr glückliches Lächeln begleitete mich auf der weiteren Zugfahrt. Ich genoss meine Musik und den Rest Gin Tonic, bittersüß.
Nun weiß ich nicht, ob sich alles haargenau so abspielte, wie ich es hier schilderte. Sicher hatte jeder meiner Mitreisenden einen anderen Blick auf die Szene. Für mich lag Magie in dieser Begegnung: Zwei einsame Herzen, die kurz zueinanderfanden, um sogleich wieder auseinanderzudriften. Die Wahrheit liegt im Auge des Betrachters, wie man so schön sagt. Ich liefere damit eine kleine Weihnachtsgeschichte nach. (Scheiß Sentimentalität.)




*ich schätze schon, dass sie die Mutter war, weil das Kind ihr ähnlicher sah als dem Vater

TV-Tipp

"Spiel mir das Lied vom Tod", 22 Uhr, RBB Brandenburg

Deringer


Es gibt Leute, die nach außen den Bunten Hund markieren, aber guckt man hinter die Fassade, dann entdeckt man spießige Eintönigkeit. Ich wollte noch nie anders erscheinen, als ich bin. Nicht mal zu Fasching. Am ehesten kokettiere ich noch mit der Rolle des lonesome Cowboys, des Antihelden oder Losers. Mir liegen Understatement und Bescheidenheit im Auftreten mehr als eine große Klappe und Affektiertheit. Darum kann ich eher mit Clint Eastwood als mit Eddy Murphy.
Vielleicht bin ich ebenso ein Spießer, halt mit ein paar verqueren Ansichten… Vielleicht ist meine Antihaltung vielen Dingen gegenüber nur Mache. Es ist nicht sicher, ob ich mir darüber selbst im Klaren bin. Seit ich denken kann, grabe ich in meinem Bewusstsein, um Antworten auf die vielen Fragezeichen zu finden. Inzwischen habe ich es fast aufgegeben.
Ich sitze im Schaukelstuhl und schaue mir den Blödsinn einfach nur noch an. Ab und zu ein Bier und den Deringer in der Hosentasche, – zur Sicherheit. Man weiß nie. Von mir aus sollen sich die Großkotze die Welt unter sich aufteilen. Hauptsache, sie stören meine Kreise nicht. Es ist doch so: Man wird ins Leben gefickt, ob es einem gefällt oder nicht. Und nach einer Weile stellt sich heraus, dass man wie eine Wurst in einen Schlauch gepresst und feinsäuberlich abgepackt wird. Die größte Freiheit genoss man im Uterus. Nicht, dass ich mich dahin zurückwünsche – denn dann hätte ich ja noch alles vor mir. Den ganzen Quatsch, der sich Leben nennt. Scheiß drauf.
Da sitze ich und wippe in meinem Schaukelstuhl wie Clint Eastwood, den Deringer griffbereit in der Hosentasche, aber es kommt eh kein Schwein vorbei…

Samstag, 29. Dezember 2018

Abhaken


Das Jahr war überschattet vom Super-GAU in der Liebe. Ich leide immer noch an den Folgen. Wie bei der Radioaktivität ist weder zu sehen noch zu riechen, was einen krank macht. Die Wunde im Herzen, aus welcher die giftigen Gedanken und Gefühle austreten, ist tief. Am Besten wie bei Tschernobyl einen Schutzpanzer bauen und die ganze Scheiße versiegeln. Doch leichter gesagt als getan. Bleibt die Hoffnung auf den Faktor Zeit als Allesheiler.
Dass mir so ein Mist passieren musste… Ich könnte mir immer noch in den Arsch beißen!
Jedes Unglück hat sein Trauma. Vielleicht würde eine Therapie helfen. Keine Gesprächstherapie, sondern eine Sextherapie, - sich Ärger und Wut von der Seele ficken. Mal googeln, ob sowas in Berlin angeboten wird. Würde mich nicht wundern. (Googel-googel-googel…) Ach so! Alles nur Sexual-Therapien, wo über sexuelle Probleme gequatscht wird. Nicht meins. Also nach Fick-Therapie suchen… Und da lande ich natürlich ausschließlich auf Pornoseiten. Als Alternative gäbe es noch das Laufhaus, wobei ich aber kein gutes Gefühl habe. Sex als Ware finde ich zum Kotzen. Oder eine Nymphomanin in der Nachbarschaft, die es einfach sich und mir zum Gefallen tut… Ich brülle also ins Treppenhaus: „Haallooo, eine Nymphomanin im Haus?“ Nein, das mache ich nicht, weil ich viel zu gut erzogen bin. Was sollen meine Nachbarn von mir denken? Ne, ne.
Sieht so aus, als müsste ich den Schmerz einfach aushalten. Die Ohnmacht ist dabei am schlimmsten. So schnell werde ich keinem Menschen mehr sagen, dass ich ihn liebe; und alle Alarmglocken werden schellen, wenn mir gegenüber das Wort Liebe übermäßig oft fällt und eingefordert wird. Weiß der Teufel, was diese Frau mit Liebe meinte.
Egal, irgendwann werde ich auch das überstanden haben. Mal sehen, was 2019 bringt. Hauptsache Gesundheit, ein Dach überm Kopf und einen sicheren Job. Für alles andere brauchts einfach `ne scheiß Geduld.

Donnerstag, 27. Dezember 2018

TV-Tipp

"Rumble Fish", 22 Uhr 25, Arte

Es tut sich was


Langsam werden mir Rostock und Warnemünde immer vertrauter. Natürlich gibt es noch viele Ecken, die mir fremd sind – das ist in Berlin nicht anders. Aber nach einer Weile entwickelt man doch mit einer Region, auch ohne alles zu kennen, eine gewisse Vertrautheit. Mit Menschen ist`s, glaube ich, nicht anders. So geht es mir z.B. mit den Büro-Hühnern…

Die Kälte war bei meinem Kurztrip der größte Ungemütlichkeitsfaktor. Die gefühlte Temperatur lag weit unter der gemessenen. Der Aufenthalt an zugigen Plätzen fühlte sich an wie eine Eisdusche. Ich unternahm einen kleinen Spaziergang am Strand und kehrte nach einer guten halben Stunde verfroren zurück in die windgeschütztere Ortschaft. Nun nur noch ein Plätzchen zum Aufwärmen finden – glücklicherweise hatten in Warnemünde an Heiligabend mehr Lokale offen, als ich befürchtet hatte.

Drei Tage kam ich raus, – atmete andere Luft, nahm andere Gerüche wahr, befand mich in netter Gesellschaft, sah auf das Meer und die Horizontlinie… Zuhause in Berlin wäre mir sicher die Decke auf den Kopf gefallen. So war ich mit der Reise und allerhand Eindrücken beschäftigt. Den ganzen Weihnachtszinnober nahm ich nur am Rande wahr. Gut so. Ich scheiße auf Weihnachten. Nun nur noch Silvester, und dieser irrsinnige Jahresabschlussspuk hat wieder ein Ende.

Ich genieße meine Freiheit. Ich genieße die schönen Dinge um mich herum. Ich genieße den Anblick schöner Frauen. Ich genieße die Momente, wo ich spüre, wie das Leben in mich zurückströmt. Ich genieße den Blues. Ich genieße es, einfach da zu sein. Ich genieße es, wenn sich meine Blicke mit denen wildfremder Menschen treffen. Ich genieße es, wenn wir uns zulächeln. Ich genieße die Kraft meines Körpers. Ich genieße das Zurückkommen in meine Bude. Ich genieße das Bier. Ich genieße den Blick aus dem Fenster. Ich genieße, es warm zu haben.

Mittwoch, 26. Dezember 2018

Mittwochs-Pissstrahl

Wer nicht in die Welt passt, ist immer nahe dran, sich selber zu finden.
(Hermann Hesse)

24.12.2018




Warnemünde Strand

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