Montag, 15. Januar 2018

TV-Tipp

"Letters from Iwo Jima", 20 Uhr 15, Arte

Sonntag, 14. Januar 2018

Hunter S. Thompson - "Angst und Schrecken in Las Vegas"


… Das war der fatale Fehler an Tim Learys Trip. Er tobte durch Amerika und verhökerte „Bewusstseinserweiterung“, ohne je einen Gedanken an die grimmigen Fleischerhaken-Realitäten zu verschwenden, die auf alle Leute lauerten, die ihn zu ernst nahmen…

… Zweifellos haben sie alle nur bekommen, was sie verdienten. All diese bemitleidenswert eifrigen Acid-Freaks, die glaubten, für drei Dollar den Kick Frieden und Verständnis kaufen zu können… Was Leary mit sich selbst in den Abgrund riss, war die zentrale Illusion eines ganzen Lebensstils, den er mitgeschaffen hatte…

… Das ist derselbe grausame und paradoxerweise gleichzeitig wohlmeinende Scheißdreck, der die katholische Kirche so lange am Leben erhielt. Es ist überdies auch die Ethik des Militärs… ein blinder Glaube an irgendeine höhere und weisere „Autorität“. Der Papst, der General, der Premierminister… bis hinauf zu „Gott“.
Einer der entscheidenden Augenblicke der sechziger Jahre war jener Tag, als die Beatles sich mit dem Maharishi einließen. Es war, als hätte Bob Dylan die Wallfahrt zum Vatikan angetreten, um den Ring des Papstes zu küssen…
(Hunter S. Thompson)

Duell




Taube - Streifenhörnchen

Samstag, 13. Januar 2018

Lektüre, Safari Bar und schlaue Mücken


Wenn ich gewusst hätte, dass Miguel de Unamuno 1924 während seiner Verbannung vier Monate in Puerto del Rosario verweilte, hätte ich als Reiselektüre ein Buch von ihm mitgenommen.
So begnügte ich mich mit Hunter S. Thompson, „Angst und Schrecken in Las Vegas", - auch nicht schlecht. Ich trug das Buch immer mit mir rum, las dann aber meist erst am Abend, wenn ich alleine nach dem Sonnenuntergang in meinem Appartement verweilte. Der Lesestoff reichte nicht ganz für die Woche. Gegen Ende meines Aufenthalts war ich genötigt, einen Spiegel zu kaufen. Es hatte ganz gutgetan, ein paar Tage nichts vom Weltgeschehen und dem ganzen Zinnober mitzukriegen. Falls die Welt unterginge, würde ich es schon merken.

Für den Abend gab es die Safari Bar, die recht einladend wirkte, aber seltsamerweise verweilte ich dort nur für ein Bier oder einen Cocktail nach der Rückkehr von meinen Tagesausflügen.
Die meisten Touristen waren Deutsche, hauptsächlich Rentner, einige Familien und ein paar jüngere Pärchen, die wenigsten Alleinreisende. Mir war die Anonymität ganz lieb. Es gab unter diesen Leuten niemanden, der mich interessierte, der hervorstach. Small Talk finde ich außerdem eher lästig. Aus Höflichkeit freilich… Man kann sich nicht allem entziehen.
Die Kneipenmutter der Safari Bar war die auffälligste Person in der Ferienanlage, eine temperamentvolle Spanierin um die Fünfzig. Sie kleidete sich betont sexy mit Minirock und schwarzen Nylons, bewegte sich demgemäß aufreizend und war ständig am Quasseln und Turteln. Für die alten Säcke, die da größtenteils rumsaßen, sicher eine Aufmunterung. Mir ging ihr Gehabe nach Kurzem auf den Keks. Sowieso: wer mich ewig auf mein Bier warten lässt, sammelt Minuspunkte.
Während meiner täglichen Ausflüge hatte ich in den Strandbars genug getrunken, so dass ich abends kaum noch das Bedürfnis nach mehr hatte. Von der Safari Bar schlappte ich hoch zu meinem Appartement, wo ich mir auf dem Balkon ein Glas Rotwein und einen Imbiss genehmigte, bis es mich in die Heia zu Hunter S. Thompson zog.

In der Nacht sorgten schließlich die Mücken für Abwechslung. Ich hatte sie, da ich aus dem deutschen Winter kam, gar nicht auf dem Schirm gehabt. Ihr ätzendes Summen weckte mich mehrmals. Genervt knipste ich das Licht an und suchte wie ein Luchs die gekalkten Zimmerwände und die Decke ab… Ich jagte diese Teufelsviecher regelrecht und brachte auch einige zur Strecke (der Spiegel erwies sich als ideale Fliegenklatsche). Sie machten es mir schwer, - verbargen sich schließlich im Vorhang, wo ich sie kaum ausmachen und schlecht erschlagen konnte. Wer die Mücken beherrscht, wird auch die Welt beherrschen, sinnierte ich schlaftrunken.





Blick vom Balkon





Safari Bar





Strandbar

Freitag, 12. Januar 2018

Freedom



.

Mittwoch, 10. Januar 2018

Mittwochs-Worte

Was werde ich am Ende dieses Tages Positives sagen können, außer: ich hab`s mal wieder geschafft?

Dienstag, 9. Januar 2018

TV-Tipp

"Sideways", 20 Uhr 15, Servus TV

Sonntag, 7. Januar 2018

Du bist ich

Ich beschütze mich selbst, aus der Zukunft heraus. Meine Schutzengel, die bin ich selbst.
Jede Nacht treffe ich sie, - also mich. Glaube ich zumindest.

Hingeguckt




für O.

Morro Jable


Ein altes Ehepaar setzte sich auf der Café-Terrasse neben mich, Deutsche um die Achtzig. Wie ich bestellten sie Bier und bekamen dazu ein Schälchen gerösteter Erdnüsse. Auf der Markise des vor uns liegenden Lokals lauerten bereits die Tauben, drei an der Zahl. Wie die Geier saßen sie dort und starteten abwechselnd ihre Angriffe auf die Erdnüsse. Ich ließ mein Schälchen zurückgehen. Mir waren die Nüsse zu fettig, und ich wollte sie nicht ständig gegen die Tauben verteidigen. Anders das alte Ehepaar neben mir. Der Alte hatte bereits in feindseliger Manier die Karte zusammengerollt. Er wartete nur darauf, dass die Vögel zum Tisch flogen und schlug dann fluchend nach ihnen. „Ich krieg euch noch!“ brüllte er, „ich schlag euch tot!“ Peinlich, peinlich, dachte ich bei mir, was für böse Menschen es gibt. Die Frau hielt sich etwas zurück, schaute aber ebenso grimmig. Der Alte führte sich auf wie ein Nazi-General. Er befand sich im Krieg mit den Tauben, und ich hatte das Gefühl, dass er dazu absichtlich diesen Platz ausgesucht hatte. Der Kellner ermahnte ihn. Vielleicht kannte er das alte Ehepaar bereits. Ich trank mein Bier zügig aus und bezahlte.

Morro Jable ist ein Hafenstädtchen. Nichts Besonderes, aber immerhin konnte man hier neben dem Tourismus ein wenig das einheimische Leben beobachten. Ich schlenderte herum, legte da und dort ein Päuschen ein und schoss mit dem Smartphone einige Fotos.













Samstag, 6. Januar 2018

Tote Hose


Als die Zeit noch langsamer verging, wollte ich nichts verpassen. Demgemäß war jeder neue Tag aufregend. Ich hechelte wie ein Hund meinen Erwartungen hinterher.
Nach einigen durchlebten Jahrzehnten vergeht die Zeit schneller – ich weiß nicht genau, wie viel schneller. Doch um einiges, denke ich.
Gibt es noch was, das ich verpassen könnte?
Meinen eigenen Tod vielleicht…

Zur Ablenkung ein Witz, den ich gestern in einem Film mitkriegte:
Warum war das Toilettenpapier in der DDR so rau?

Damit auch der letzte Arsch rot blieb.

Wanderungen


Ich träumte, ich würde in Paris wohnen und wanderte durch die Stadt auf der Suche nach der Magie, wie ich sie empfand, als ich dort noch nicht lebte.

Die ersten zwei Bürotage verliefen problemlos, außer dass ich sehr müde war. Es kamen die üblichen Bemerkungen und Fragen wie: Etwas Farbe hast du schon bekommen… Wie warm war es denn? Warst du im Wasser? …
Ja, und es war recht kühl, doch man war durch die Brandung schnell drin. Dann war es einfach wunderbar, zwischen den Wellen zu schwimmen und sich treiben zu lassen. Vor allem am letzten Tag lag ich eine gute Weile am Strand, chillte und ging zwischendurch ins Wasser. Ansonsten verbrachte ich die Tage mit Ausflügen in die Umgebung. Zur einen Seite gab`s da den Doppelort Morro Jable/Jandia Playa und auf der anderen Seite das Feriengebiet Costa Calma, jeweils 10-15 Kilometer von meiner Hotelanlage entfernt. Ich legte die Strecke zu Fuß zurück und fuhr je nach Gelegenheit mit Bus oder Taxi zurück. Die Strandabschnitte wurden von der steil ansteigenden steinigen Küste umsäumt. Oft musste ich bei meinen Wanderungen recht unwegsames Gelände überwinden oder auf schmalen Pfaden eine Strecke die Küste hoch schlappen. Die Crocs, die ich trug, erwiesen sich auf diesen Wegen als recht praktisch, da sie einerseits den Fuß etwas Halt gaben und schützten, andererseits auch Nässe vertrugen. Barfuß war das Fortkommen in dem Steine-Meer ein Unding, weil schmerzhaft und gefährlich. Man kann schnell mal das Gleichgewicht verlieren oder ausrutschen. Und plumps, ist es passiert! Ich saß mit dem Hosenboden zwischen den Felsen im Wasser… Wenn man unglücklich fällt, kann man sich sicherlich böse Verletzungen zuziehen (Prellungen, Splitterbrüche, Kopfverletzungen…). Ich erreichte wohlbehalten und fast wieder ganz trocken Morro Jable, das Ziel meiner ersten Wanderung.





ein literarisches Tagebuch

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