Das derzeitige Regenwetter drückt auf meine Stimmung. Der Sommer hält sich bedeckt. Längst bin ich wieder im Altenheim-Irrsinn angekommen, und es bleiben nur die schönen Erinnerungen an sonnige und unbeschwerte Urlaubstage an der Costa Dorada. Auf den Tag vor drei Wochen unternahmen wir einen Ausflug nach Barcelona. Eine Stunde Zugfahrt. Dummerweise stiegen wir am Bahnhof
Barcelona Sants aus. Das ist der Hauptbahnhof – besser wäre
Estació de Franca gewesen, der näher an der Altstadt liegt. Trotz Stadtplan irrten wir zuerst etwas verloren über den Bahnhofsvorplatz auf der Suche nach einem Bus, der uns Richtung Altstadt befördern sollte, und stiegen ausgerechnet in einen, der uns noch weiter in die Peripherie Barcelonas brachte. Wenn man fremd in einer Großstadt ankommt, wirkt diese erst mal ungeheuer lärmend und erdrückend. Dazu die Mittagshitze. Am Besten übt man sich in Gelassenheit. Nach einem mehr als einstündigen Fußmarsch die
Gran Via de les Corts Catalanes entlang erreichten wir die Altstadt, gerade rechtzeitig für eine ausgedehnte Mittagspause. Meine Freundin und ihr Sohn futterten, und ich labte mich an einem kalten Bier. Anschließend tauchten wir in das Menschengewimmel in den unzähligen Gassen der Altstadt ein. Die vielen Eindrücke, die vielen Läden und Sehenswürdigkeiten erschlugen mich fast. Es war nicht einfach, sich nicht aus den Augen zu verlieren, weil jeder woanders stehen blieb, um etwas zu betrachten. Aus der Enge der Altstadt kamen wir schließlich an den Hafen, wo wir noch einmal Station machten und Sangria tranken. Eigentlich wollten wir auch die
Sagrada Familia besuchen, aber das Vorhaben verwarfen wir – man muss nicht alles in einen solchen Tag hineinstopfen – die Zeit war fortgeschritten, und wir hatten noch den Rückweg vor uns. Auch der Bahnhof
Estació de Franca wollte erst gefunden werden, wie sich zeigte. Ich hatte genug vom Rumschlappen. Müde aber wohlbehalten kamen wir am Abend zurück. Meine Freundin und ihr Sohn schafften es gerade noch zum Abendessen ins Hotel. Es war bereits 21 Uhr 30.
Zwölf Stunden waren wir ohne Unterbrechung an diesem Tag zu Dritt zusammen gewesen. Zeitweise war das ganz schön anstrengend – zumal, wenn man sich in einer fremden Großstadt zurecht finden muss. Also, ich hatte es überlebt. Vor der Bar am Ende der Straße, in der das Hotel meiner Freundin lag, wartete ich auf sie. Das gemeinsame Schäferstündchen in meinem Hotelzimmer durfte nicht ausfallen.
Placa Espanya
eine Kirche im Universitätsviertel
hinein ins Getümmel
die Kathedrale
eine der unzähligen Gassen
Promenade am Hafen
Blick auf den Hafen