Ich muss los
Am frühen Morgen wachte ich auf, weil es gewitterte. „Unüblich, dass es morgens gewittert“, dachte ich im Halbschlaf und hörte es donnern und hörte den Regen prasseln. Ich träumte wirres Zeug von einer Reise nach Venedig. In meinem Kopf öffneten sich die Kammern, und alles floss ineinander über – was die skurrilsten Mischungen ergab. Ein Surrealist hätte seine Freude daran. Als ich dann wirklich wach wurde, war es längst hell, beinahe Mittag. Kein Gewitter mehr.
Die Sonne schafft es nicht ganz, durchzukommen … Der ganze Tag schafft es nicht so richtig, zu mir durchzukommen.
Unten ist Stadtfest. Nichts für mich – von einem Steak-Brötchen abgesehen. Ich mag es lieber ruhiger und mit weniger Menschen. Trotzdem muss ich heute noch mal raus. Einkaufen.
Das Alleinsein lässt sich besser ertragen, wenn man ab und zu den Platz wechselt. Das schafft ein Gefühl, der inneren Gravitation durch eine Bewegung hinaus entgegenwirken zu können. Wenigstens für kurz.
Die Schwüle verstärkt meine Lethargie.
Es hilft nichts. Ich muss los.
bonanzaMARGOT
- 07. Sep. 13, 16:01
- Die Arschwischmaschine hat frei