NSU-Prozess
Heute Vormittag 10 Uhr begann der NSU-Prozess vor dem Oberlandesgericht in München. Auf Phoenix laufen zahlreiche Berichte dazu. Es bleibt ein Rätsel, wie das NSU-Trio über 10 Jahre lang die zahlreichen Verbrechen und Morde in der ganzen Republik verstreut begehen konnte, - unbehelligt von den Strafverfolgungsbehörden, offensichtlich unterstützt von einem ganzen Netzwerk von Sympathisanten, obwohl vom Verfassungsschutz beobachtet …
Es ist zu hoffen, dass der lange und schwierige Prozess noch etwas Licht ins Dunkel bringt.
Für die Angehörigen der Opfer ist zu hoffen, dass ihnen der Prozess bei der Aufarbeitung ihres Traumas hilft, dass ihr Leid und ihre Geschichten angehört werden.
Und für die Angeklagten ist zu hoffen, dass ihnen Gerechtigkeit widerfährt.
Meiner Meinung nach waren diese ungeheuerlichen Vorgänge nur in einer Gesellschaft möglich, wo in weiten Teilen der Bevölkerung eine latente Ausländerfeindlichkeit herrscht oder wenigstens Vorurteile gegenüber Ausländern bzw. Bürgern mit Migrationshintergrund bestehen. Anscheinend gibt es gerade im Osten Deutschlands ein hohes Potential an Rechtsextremismus.
Und die Ermittlungsbehörden müssen sich den Vorwurf gefallen lassen, auf dem rechten Auge blind gewesen zu sein. Sie handelten nach der Devise: Es kann nicht sein, was nicht sein darf.
Begleitend zum Prozess sind die gesellschaftspolitischen Hintergründe dieses Rechtsterrorismus zu eruieren. Hierbei stehen Medien und Politik in einer hohen Verantwortung.
bonanzaMARGOT
- 06. Mai. 13, 11:38
- Sonstiges zur Diskussion