Das Schönste sind Ohren, die man küssen kann
Heute schreibe ich über Matsch. Es ist der Matsch, mit dem ich oft zu tun habe. Der in meinem Kopf. Nichts Konkretes will an die Oberfläche blubbern. Der Matsch liegt da wie Ground Zero, wie das versteinerte Gerippe eines Dino Sauriers, wie ein Puzzle, das nur aus Grau besteht, und ich versuche aus den Schattierungen irgendwelche Konturen herauszulesen, aber ich komme auf nichts. Ich beginne einfach mit einem Satz und warte. Ich stehe auf dem Bahnsteig und warte auf einen Zug, in den ich einsteigen will. Ich verdränge die Fragen, die sich ergeben könnten. Ich lese. Aber was? Ich scrolle zurück, um die Zeilen noch mal zu lesen, um noch mal auf mein Leben zu schauen. Ich will etwas herausfischen. Dann hängt da eine Bierdose oder eine alte Unterhose. Das kann nicht alles sein. Es ist nicht alles. Ich weiß es, aber ich sehe nur Matsch, ein stilles, müffelndes Schlammloch, das mich träge im Tag festhält.
Ich lege den Telefonhörer auf. Am anderen Ende war sie. Und ich fühle mich wohl. Glücklich. Trotz meiner Matschbirne. Es änderte sich nur der Himmel. Er hat nun ein freundliches Grau. Obwohl ich noch immer nichts erkenne. Aber das stimmt so nicht. Mein Herz sieht.
bonanzaMARGOT
- 11. Apr. 12, 16:52
- Die Arschwischmaschine hat frei