Montag, 19. Juli 2010

Mehr Wien


Ich war wie erschlagen von den vielen Eindrücken. Der Verkehr, die vielen Menschen, Geschäfte, Geschäfte, Geschäfte, die Prunkbauten, Plätze, Parkanlagen, und wieder der Verkehr, der brausende Lärm ...
Am ersten Tag in Wien erkundete ich die Innenstadt, ging in den Stadtpark, wo gerade das "Wasserfest" gefeiert wurde; und am Nachmittag machte ich einen Abstecher zum Zentralfriedhof.
In der Innenstadt rund um den Stephansdom hielt es mich nicht lange. Fußgängerzone und Touristenschwärme kenne ich ausreichend von Heidelberg. Und die pompösen Prunkbauten waren gerade mal für ein paar Schnappschüsse interessant. Im Getöse der Stadt sehnte ich mich schnell nach einem Platz der Ruhe.
Im Stadtpark liefen auffällig viele Sicherheitsbeamte herum. Auf den ersten schattigen Bänken schliefen Obdachlose. Ich war auch auf der Suche nach einem schattigen Plätzchen, um in Ruhe eine Dose Bier zu trinken. Wegen des Wasserfests war der Park voll mit Menschen, Fress- und Infoständen, und auf einer Wiese stand ein Bühne, wo ein Clown gerade die Kids zum Lachen brachte.
Nach dem Bier ging ich noch in ein nahes Gartencafé, wo die Bedienungen gegen den Ansturm der vielen Gäste ankämpften. Von der Wartezeit genervte Gäste standen bereits wieder auf. Die Bedienung sagte, dass man auf diesen Ansturm nicht gefasst war. Es war Samstagmittag, und die Sonne schien. Wie konnte man da nicht auf so viele Gäste gefasst sein, zumal das Wasserfest wohl auch hinreichend angekündigt war? Solcherlei Servicemängel erlebte ich in der österreichischen Gastronomie des Öfteren. (Die Servicewüsten gibt`s international. )
Zum Zentralfriedhof war es ein gutes Stück Weges. In einer Kneipe lud ich mein Handy auf. Ich war der einzige Gast und unterhielt mich an der Bar mit der Bedienung, eine Slowakin, die in Wien studiert. An einem der Tische saß der Wirt und schaute das Formel 1 Qualifying. Seit dem Treffen mit "Testsiegerin" meine erste längere Unterhaltung. Ich glaube, wir redeten über das Wetter, aber auch über Kunst, weil an den Wänden hingen einige passable Bilder einer hiesigen Künstlerin.
Nach dem dritten Bier war auch der Handyakku voll.
Im Zentralfriedhof hätte ich gern Gesellschaft gehabt, dann wäre ich noch länger durch die Gräberreihen geschritten, bzw. mit dem Fahrrad gefahren. So war es einigermaßen öde. Immerhin genoss ich ein Stündchen die Friedhofsatmosphäre. Ich machte mich erst gar nicht auf die Suche nach den dort bestatteten Berühmtheiten. (Die Gräber waren teilweise schon imposant ...)
Auf der Rückfahrt in die Stadt verfranste ich mich. Doch so kam ich durch Bezirke, wo ich noch den ein oder anderen interessanten Schnappschuss machen konnte.
Am frühen Abend war ich, wie gesagt, ganz erschlagen von der Großstadt und radelte über die Hauptallee zurück zum Campingplatz. Die Deutschen hatten ihr Spiel um den dritten Platz. Es interessierte mich nicht mehr.






Prunkbauten






Stephansdom






Stadtpark






Akku aufladen






Zentralfriedhof






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