Mittwoch, 17. März 2010

Alles ist Programm


... Virtualität wird in unserem Kopf schon immer erzeugt. Der Kontakt mit unserer Außenwelt basiert auf dieser Virtualität. Das Ganze ist wie ein fein abgestimmtes Computerspiel, welches wir Realität nennen. Da wir keinen Kontakt mit der dahinter liegenden Ebene aufnehmen können, bleibt Wirklichkeit, was eigentlich Illusion ist. Unsere Gehirne sind Teil eines Megacomputers. Sie sind die Software, welche Erleben ermöglicht. Das Spiel nennen wir Leben. Es beginnt, wenn sich die Komponenten ergeben und hört auf, wenn sich die Komponenten auflösen. Für jeden Sterblichen läuft dieses eine Programm ab, in welchem er hoffnungslos gefangen ist. Dasselbe gilt auch für die Umgebung, die Natur, die Tiere und Pflanzen. Alles begann vor gut 14 Milliarden Jahren. Es konnte nur so werden, wie wir es heute und jetzt wahrnehmen. Wissenschaftler reden vom Antropischen Prinzip. Die Anfangsbedingungen mussten uns bereits als Möglichkeit enthalten. All is fixed. Der Gedanke an ein Marionettendasein ist nicht abwegig, wenn ich verstandesmäßig stringent die Idee einer Inszenierung - wer auch immer dahinter stecken mag - verfolge.
Wirklichkeit und Illusion sind nur in Bezug auf das für uns Machbare unterscheidbar. Wir sehen die Welt als real an, weil wir es glauben müssen. Wir werden mit dem unbedingten Glauben an die Realität geboren. Allerdings gibt es beim Menschen einen Fehler im Programm. Er besitzt die geistige Potenz, sein Dasein an sich zu hinterfragen. Vielleicht aber auch kein Fehler -, wenn denn der Mensch diese Möglichkeit des Hinterfragens gnadenlos anwendete und sich nicht in unbefriedigenden Teillösungen und religiösen Hirngespinsten verlöre. Der Mensch sitzt Wand an Wand mit seinem Schöpfer. Er wird darum zur tragischen Figur. In seinem Unvermögen, diese Wand zu durchschauen, versucht er selbst Schöpfer zu spielen, - kompensiert sein Gefangensein und seine Ohnmacht auf der einen Seite mit Machtgebaren und Allmachtsphantasien, auf der anderen Seite mit Unterwürfigkeit bis zur Selbstgeißelung und Selbstzerstörung. Das Spiel des Menschen muss tragisch enden. Auch dies ist Programm. Virtualität wird zur grausamen Wirklichkeit, weil die letzte Wand zur dahinter liegenden Ebene niemals fallen kann. Viele Menschen bilden sich ein, durch religiösen Glauben genau diese Grenze meistern zu können. Und viele Menschen verlieren sich ganz im Materialismus, als wären sie Zombies (lebendig tot), die sich wie Viren über den Erdball verbreiten. In der Tat sieht es heute danach aus, als ob der Kapitalismusgedanke die Welt wie eine Krake fest im Griff hat. Ich sehe all dies als notwendige Konsequenz unseres Daseins und damit allen Daseins an, weil es nicht geben kann, was es nicht geben darf, bzw. was nicht bereits im Plan als Möglichkeit vorgesehen ist.
Es stellt sich letztendlich die Frage, ob wir die Welt als für uns verhängnisvolle Illusion sehen, aus welcher es keinen Ausweg gibt, oder ob wir realitätsgläubig immer wieder gegen die Wand laufen, - paradoxerweise doch glauben, irgendwann durchzusteigen.
Niemand kann das Programm aufhalten, dessen Teil wir sind, - nur das Programm selbst. Möglich, dass ja ein Quantensprung unseres Bewussteins vorgesehen ist, in hoffentlich absehbarer Zeit, denn allzu lange gebe ich der Menschheit, wie sie sich gegenwärtig darstellt, nicht mehr. Möglich, dass wir wie einst die Dino Saurier für immer vom Erdball verschwinden. Der Tod ist nur ein Programmpunkt, wie die Geburt. All is fixed. Alles geht unweigerlich weiter. Mit uns und ohne uns. Mit mir und ohne mich. Mit dir und ohne Dich.

On The Road To Find Out

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