Montag, 1. Dezember 2008

Mein Bezug zu Menschen - Mein Hadern mit moderner Kommunikationstechnologie

Wenn das Telefon klingelt, zucke ich zusammen. Wer hat nur diesen Teufelsapparat erfunden, durch den man von jedermann und überall (durch die Mobilfunkgeräte) zu erreichen ist? Vielleicht ist es auf mein Singleleben zurückzuführen - my home is my castle - dass ich, wenn es unerwartet klingelt, das Telefon oder an der Haustür, mich in meiner Privatsphäre gestört fühle. Es ist in etwa so, als ob jemand an die Klotüre klopft. Wer will etwas von mir, während ich hier Dingen fröne, die gar niemandem etwas angehen? Dabei habe ich eigentlich nichts zu verbergen. Ich bin auch kein Messie. Ja, ich wurde zum Einzelgänger. Außerhalb der Arbeit lebe ich zurückgezogen. Und möchte ich unter Menschen sein, fahre ich in die Stadt. An manchen Tagen bin ich scheu wie ein Reh(bock). Am liebsten ist mir die mittlere Distanz zu Menschen, z.B. in der Kneipe. Man bleibt der, der man ist, und muss niemandem Rede und Antwort stehen, wenn man keine Lust hat. Ich trinke mein Bier, lese Zeitung und fühle mich einfach wohl in der Nähe der anderen, die ich ab und zu neugierig und wohlwollend betrachte.
Ich frage mich, wozu ich einen Festnetzanschluss habe. Eigentlich nur, damit ich meinem Arbeitgeber und auf Ämtern eine Nummer angeben kann. 90% meiner Kommunikation wickele ich über SMS und Mail ab. Mir bleibt für die Antwort Zeit zum Nachdenken, ich fühle mich nicht so unter Druck gesetzt. Wenn ich was hasse, sind es Hektik und Stress. Und wenn plötzlich das Telefon klingelt, ist das nunmal eine Stresssituation, jedenfalls für mich: Huch! Wer könnte das sein?!? Wer will etwas von mir?? Innerhalb eines Bruchteils einer Sekunde spekuliere ich über Wichtigkeit und Anrufer. Zeigt das Display die Nummer nicht an, nehme ich schon gar nicht ab. Das kann dann nur mein Arbeitgeber sein oder Uschi, eine Ex-Freundin aus alten Tagen. Das Altenheim will doch nur, dass ich einspringe; und Uschi würde mich sicher wieder voll labern. Trotzdem bin ich jedes Mal unsicher, wenn ich nicht abnehme. Es könnten nämlich meine Eltern sein, deren Rufnummer auch unterdrückt wird. Vor Jahren machte ich mit ihnen extra ein Klingelzeichen aus. Inzwischen habe ich ein neues Telefon, und sie sprechen mir Nachrichten auf die T-Net Box. Meistens sagen sie, ich solle sie doch mal wieder anrufen.
Es gibt eine Handvoll Menschen, die meine Handynummer haben. Sie melden sich meist nur auf Anfrage. Na ja, sie kennen mich. Wenn tagelang gar keine Mail oder SMS hereinschneit, finde ich das schon etwas bedrückend.

ein literarisches Tagebuch

Kontakt



User Status

Du bist nicht angemeldet.

Aktuelle Beiträge

alien-lösung? da ging...
alien-lösung? da ging was an mir vorbei. ist aber eh...
bonanzaMARGOT - 17. Nov, 13:08
richtig. ich dachte nur,...
richtig. ich dachte nur, dass ich es meinen lesern...
bonanzaMARGOT - 17. Nov, 13:05
Wo ist denn das Problem?...
Wo ist denn das Problem? Durch die „Alien-Lösung” von...
C. Araxe - 7. Nov, 22:06
Wenn du ohnehin eine...
Wenn du ohnehin eine neue Blogheimat gefunden hast...kann...
rosenherz - 2. Nov, 13:51
Liebe Leser(innen)
Dieser Blog ruht fortan. Leider ist die Resonanz hier...
bonanzaMARGOT - 02. Nov. 19, 13:39
Zu den Rubriken (3)
28.10.2016 - ... 2019 - Reisen Back from Greifswald Aufgefangen Let zter...
bonanzaMARGOT - 14. Sep. 19, 08:36

Archiv

Dezember 2008
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
 2 
 3 
 4 
 5 
 7 
 8 
10
12
13
15
16
17
18
19
20
22
23
25
26
27
28
31
 
 
 
 
 

Neues in boMAs prosaGEDICHTE-Blog

Suche

 

Extras



prosaGEDICHTE (... die Nacht ist gut für die Tinte, der Tag druckt die Seiten ...)

↑ Grab this Headline Animator


Von Nachtwachen und dicken Titten

↑ Grab this Headline Animator



Status

Online seit 6069 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 15. Jul, 02:09