Silvestergedanken
Der Dezember entwickelte sich mit den Jahren für mich mehr und mehr zum Unmonat.
Drei Termine, die sich mit meiner Lebenseinstellung schwer vereinbaren lassen: Geburtstag, Weihnachten, Silvester.
Den Geburtstag feiere ich nicht, weil ich spätestens, seit ich altersmäßig die Mitte des Lebens überschritt, mir Jahr für Jahr bewusster wird, wie elend das Leben ist. Die Träume gehen den Bach runter, und das Ableben rückt unweigerlich näher. Warum soll ich einen Tag feiern, der das alles sozusagen eröffnete?
Weihnachten ist für mich der Inbegriff gesellschaftlicher Doppelmoral. Man macht auf Friede-Freude-Eierkuchen, während die ärmsten der Armen quasi vor der Haustüre verrecken. Die Familien schließen ihre Türen ab und feiern ihre ganz eigenes Fest der Liebe, das Fest der unsinnigen Geschenke, des Kommerzes und der Völlerei. Und die Kirchen sind wenigstens einmal im Jahr übervoll.
Mich erfasst Ekel, wenn ich an Weihnachten denke. Dies ist nicht meine Ethik!
Silvester bildet den krönenden Abschluss, als müssten die Menschen mit der Knallerei landein, landaus noch eins draufsetzen, als hätten sie noch nicht genug abgefeiert und gefressen, als müssten sie sich selbst zeigen, wie stolz sie auf ihre Leistungen sind. Schlimmer geht`s nimmer, würde ich sagen.
Silvester ist auch der Tag der guten Vorsätze und Wünsche für`s nächste Jahr. Ich wünsche mir, dass dieser Irrsinn und diese Verlogenheit endlich aufhörten, denn jedes Jahr wird mir übler, nicht nur im Unmonat Dezember.
Insofern bin ich ganz froh, dass ich heute am Silvestertag Nachtdienst im Altenheim schiebe. Die meisten Alten sind demenzkrank und verschlafen Silvester. Die Knallerei könnte manche verängstigen - sie fühlen sich an den Krieg erinnert. Wie jede Nacht hoffe ich, dass ich den Notarzt nicht brauche und die Bewohner am nächsten Morgen noch alle lebendig in den Betten liegen. Ich spüre nichts besonderes mehr, wenn die Uhr Zwölf schlägt. Aus Höflichkeit stoße ich mit meiner Kollegin an und wünsche den Alten, die wach sind, ein Gutes Neues Jahr.
Da ich schon mal dabei bin: Liebe Blog-Leser, auch euch einen guten Rutsch. Bleibt gesund und werdet nicht so kauzig wie ich.
Drei Termine, die sich mit meiner Lebenseinstellung schwer vereinbaren lassen: Geburtstag, Weihnachten, Silvester.
Den Geburtstag feiere ich nicht, weil ich spätestens, seit ich altersmäßig die Mitte des Lebens überschritt, mir Jahr für Jahr bewusster wird, wie elend das Leben ist. Die Träume gehen den Bach runter, und das Ableben rückt unweigerlich näher. Warum soll ich einen Tag feiern, der das alles sozusagen eröffnete?
Weihnachten ist für mich der Inbegriff gesellschaftlicher Doppelmoral. Man macht auf Friede-Freude-Eierkuchen, während die ärmsten der Armen quasi vor der Haustüre verrecken. Die Familien schließen ihre Türen ab und feiern ihre ganz eigenes Fest der Liebe, das Fest der unsinnigen Geschenke, des Kommerzes und der Völlerei. Und die Kirchen sind wenigstens einmal im Jahr übervoll.
Mich erfasst Ekel, wenn ich an Weihnachten denke. Dies ist nicht meine Ethik!
Silvester bildet den krönenden Abschluss, als müssten die Menschen mit der Knallerei landein, landaus noch eins draufsetzen, als hätten sie noch nicht genug abgefeiert und gefressen, als müssten sie sich selbst zeigen, wie stolz sie auf ihre Leistungen sind. Schlimmer geht`s nimmer, würde ich sagen.
Silvester ist auch der Tag der guten Vorsätze und Wünsche für`s nächste Jahr. Ich wünsche mir, dass dieser Irrsinn und diese Verlogenheit endlich aufhörten, denn jedes Jahr wird mir übler, nicht nur im Unmonat Dezember.
Insofern bin ich ganz froh, dass ich heute am Silvestertag Nachtdienst im Altenheim schiebe. Die meisten Alten sind demenzkrank und verschlafen Silvester. Die Knallerei könnte manche verängstigen - sie fühlen sich an den Krieg erinnert. Wie jede Nacht hoffe ich, dass ich den Notarzt nicht brauche und die Bewohner am nächsten Morgen noch alle lebendig in den Betten liegen. Ich spüre nichts besonderes mehr, wenn die Uhr Zwölf schlägt. Aus Höflichkeit stoße ich mit meiner Kollegin an und wünsche den Alten, die wach sind, ein Gutes Neues Jahr.
Da ich schon mal dabei bin: Liebe Blog-Leser, auch euch einen guten Rutsch. Bleibt gesund und werdet nicht so kauzig wie ich.
bonanzaMARGOT
- 31. Dez. 07, 17:36
- Nach der Nachtwache ist vor der Nachtwache