Berlin

Sonntag, 26. Juni 2016

Sommergewitter


Die dicke warme Luft drückte sich in alle Ritzen. In der Bahn schwitzen die Menschen saunamäßig. Meine Glieder bleischwer. Erste Gewitterwolken zogen herauf. Ich schaute aus dem Zugfenster und sah, dass es hie und da schon geregnet hatte. Als wir in Wandlitz-See ausstiegen, war die erste Gewitter-Welle vorüber. Der See lag vor unserer Nase, wir mussten nur die Straße queren.
Schön, gemütlich beim Bier auf der Terrasse des Seerestaurants zu sitzen; danach ins Strandbad, eine Runde Schwimmen, was verdammt guttat. Das Seewasser hatte angenehme 23°C.
Die nächste Gewitterfront ließ nicht allzu lange auf sich warten. Gerade rechtzeitig saßen wir im Restaurant und blickten hinaus auf das Naturschauspiel, als Himmel und See eine graue Wand aus Wasser und Dunst bildeten. Einige Badegäste flitzten noch über die Wiese, um sich in Sicherheit zu bringen. Die Bedienungen schlossen Fenster und Türen. Windböen durchwühlten die Bäume - doch nicht zu vergleichen mit den Unwettern, die offenbar in anderen Teilen Deutschlands stattfanden, wie ich in den Nachrichten hörte. Wir erlebten ein ganz schönes Sommergewitter, das sogar Laune machen kann und weniger Schrecken verbreitet. Nach einer Stunde war der Spuk vorbei, der Nachmittag allerdings auch – wir machten uns auf den Heimweg.
Den kleinen Bahnhof belagerten eine Riesenmenge lärmender Teenager, und dazwischen Ausflügler mit Fahrrad. So ziemlich alle warteten auf den Zug, in den wir auch wollten…

Zuhause: Portugal gegen Kroatien – Fußball zum Abgewöhnen.

Sonntag, 19. Juni 2016

Über Geschmack...













... lässt sich streiten

Mittwoch, 8. Juni 2016

Wo...













... gehen die Tage hin?

Sonntag, 22. Mai 2016

Irgendwas liegt in der Luft


Ein Tag wie Pudding. Prenzlberger Pudding, Ecke Helmholtzplatz. Ein Platz an der Sonne.
„Schön braun sind Sie“, sagt die junge Bedienung. Ein vorbeilaufender Affe mit bis zum Gehsteig herabhängenden Armen: „Die Betonung liegt auf Braun!“
„Na klar!“ meine ich und schaue in das Affengesicht des Widerlings.
„So was!“, empört sich die Bedienung. Der Widerling ist bereits um die Ecke.
„Hier kann man schön in der Sonne sitzen, ein netter Ort“, sagt sie, „sind Sie von hier?“ Und wir kommen kurz ins Gespräch über die Gegend, wo ich wohne, wo sie wohnt, Kreuzberg und Neukölln, das ich durch meine Fortbildung kenne.
„Meine Hochachtung, dass Sie in Ihrem Alter diese Fortbildung machen.“
„Ach was!“ ich bin verdutzt – meint sie das ernst?
Inzwischen kehrte meine Partnerin von der Toilette zurück. Sie ist nicht sehr angetan von unserer Unterhaltung, ihr Gesichtsausdruck eine Mischung aus Abscheu, Ärger und Arroganz. Weiß der Teufel, was in der Luft liegt. Der Tag jedenfalls ist danach gelaufen. Der Pudding schillert in allen Farben, und ich kriege keinen klaren Gedanken zusammen.
Weiter geht`s zur Kulturbrauerei. Das Motto: „Streetfood trifft handgemachte Braukunst“. Die Braukunst ist mir eine Idee zu bitter. Die dicken Backsteinmauern der alten Gebäude werden zum Synonym meines Seelenzustands. Nach zwei Bieren treten wir die Heimfahrt an. Die U-Bahn ist voll. Bayern München gegen Dortmund, Pokalendspiel im Olympiastadion. Alles wirkt sehr befremdlich auf mich, inklusive meine Partnerin.

Heute: Millionen Pappelsamen in der Luft. Die Menschen strömen in sommerlicher Kluft zum Park am Gleisdreieck. Es soll an die 30 Grad werden. Ein Duft von Scheiße wird durchs offene Fenster in die Wohnung getragen…

Montag, 2. Mai 2016

Myfest













in Kreuzberg / Mariannenplatz

Freitag, 29. April 2016

Kirschblütenfest







photos made by "O.", 24.04.2016

Freitag, 22. April 2016

Übergänge




bezaubern und betäuben

Dienstag, 12. April 2016

Wie


Ich kam mir vor wie ein Gespenst mit Körperlichkeit auf dem Weg durch Neukölln zur U-Bahnstation. Ich musste Slalom laufen, um niemanden anzurempeln, und hatte komischerweise das Gefühl, dass mir niemand auswich. Ich stolperte unbeholfen durch eine Filmkulisse. Ich sah mir selbst zu. Ich dachte über mein Denken und die Wirklichkeit nach, während der Verkehr um mich herum strömte. Ich fühlte mich dabei wie ein Automat auf der Suche nach seiner Seele. Ich sah hinunter auf meine Füße, auf das Pflaster, die Hundescheiße und den Dreck. Ich sog die Atemluft ein mitsamt den Gerüchen der Stadt. Ich wischte die Bilder, die auf mich einstürmten, zur Seite. Ich blätterte durch ein Buch, ohne darin zu lesen. Ich war mir sicher, dass dies alles nicht existieren konnte.
Ich tänzelte die Stufen hinab zur U-Bahn. Ich überlegte mir eine Strategie, wie ich am besten durch sie - die Menge, die mir entgegenschwappte - hindurchtauchen konnte…

Dienstag, 5. April 2016

Blick über Berlin




alles kreucht und fleucht

Dienstag, 22. März 2016

Sind wir Schweine?


Regelmäßig sticht es mir ins Auge. Meistens in der U-Bahn. Die Mehrheit meiner Mitmenschen ist sehr ungepflegt unterwegs: die Haare, als wären sie gerade aus dem Bett gestiegen, unrasiert (vor allem die Herren), zudem schlampig angezogen. Ich selbst kleide mich am liebsten leger, bin also weit davon entfernt, ein Schlips- und Kragentyp zu sein. Davon abgesehen, gibt es Krawatten-Heinis, deren Unterwäsche ich besser nicht sehen will.
Natürlich muss man für den Alltag nicht immer schnieke sein, zuhause kann ich auch mal einen Tag im eigenen Saft schmoren. Aber in der Öffentlichkeit sollte man sich meiner Ansicht nach ordentlich und sauber präsentieren, wenn man nicht gerade als Handwerker oder Bauarbeiter seinen Job erledigt. Auch von den Obdachlosen und Bettlern will ich nicht reden. Die Leute, die mich in der U-Bahn anstinken, sind Normalos. Wenn ich unter ihnen in der U-Bahn sitze, kann ich`s mir nicht verkneifen, genau hinzusehen. Wie wenige Leute sehe ich mit ordentlichen Schuhen! Dann die Fingernägel! Die Schlussfolgerung drängt sich mir auf, dass eine Menge Menschen ein recht zwangloses Verhältnis zu ihrem äußeren Erscheinungsbild und zur Körperpflege besitzen.
In einer Großstadt wie Berlin, wo sich an vielen Orten der nahe Kontakt mit den Mitmenschen nicht vermeiden lässt, halte ich ein solches Auftreten für beschämend.

ein literarisches Tagebuch

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