Bloß wohin?


Nur keine Panik auf der Titanic. Mein Vermieter sucht nun massiert nach einem Käufer für das Haus. Ich gönne es ihm, wenn er die Bruchbude für einen anständigen Preis loswird: zudem Hanglage mit einem großen, verwilderten Grundstück, schwer erreichbar und eine befahrene Autostraße in unmittelbarer Nähe. Der letzte potentielle Käufer kam bereits mit einem Architekten. Sie inspizierten auch meine Wohnung. Ich verpisste mich derweil ins Kaffeehaus. Die Vorstellung, dass fremde Menschen durch meine Wohnung latschen und blöd herum gucken, ist einfach scheußlich. Da muss ich nicht dabei sein.
Bei Verkaufserfolg müsste ich auf eine Kündigung meines Mietverhältnisses gefasst sein. 2014 verspricht ein spannendes Jahr zu werden. Mal sehen, wo ich lande. Den Sommer will ich jedenfalls noch hier verbringen – was kein Problem sein sollte, meinte mein Vermieter, wenn überhaupt, müsste ich wohl Ende des Jahres ausziehen. Die Frage, die sich mir stellt, ist: Wage ich dann mal einen größeren Sprung … vielleicht in eine andere Gegend, eine andere Stadt? Die Gelegenheit wäre günstig.
Morgen habe ich ein Gespräch mit meinen Chefs im Altenheim. Es geht darum, ob sie meinen Auflösungswünschen des Beschäftigungsvertrages zustimmen. Eigentlich steht da nur der Zeitpunkt zur Diskussion - aber sie machen da ein großes Ding draus, weil sie schließlich Ersatz suchen müssen …
Wie gesagt, die Gelegenheit wäre günstig, mal ganz woanders hinzuziehen. Bloß wohin?

Lange-Weile - 04. Mai. 14, 15:31

Jahr der Veränderungen ?

Hallo Bo.,

du hast es getan ? Deinen Job aufgelöst ? Jetzt wird es ja richtig spannend bei dir ;-)

Aus dem Gesetzeswerk über Immobilien hab ich folgenden Satz noch im Hinterkopf "Kauf bricht nicht Miete" Daraus folgt, dass zum ersten der Käufer die Mieter sozusagen mit erwirbt. Als nächstes darf der neue Vermieter die Miete nicht erhöhen.

Aber es heißt auch, bei Modernisierung wird dann doch eine neue Miete fällig und wenn der neue Besitzer Eigenbedarf anmeldet, dann muss man sich nach einer neuen Wohnung umsehen. Dafür gibt es Fristen, die sich nach der zeitlichen Länge des Mietverhältnisses richten. Je länger man Mieter der Wohnung war, je länger muss man warten, bis der Mieter die Wohnung verlässt.

Aber aus deinem Zeilen lese ich, dass du dich innerlich schon darauf vorbereitest, dass du bis zum Jahresende einen neue Wohnung beziehen wirst. Vielleicht auch nicht schlecht, weil ich eine neue Wohnung, neue Wohngegend neue Impulse ins eigene Leben setzen kann.

Ich drücke dir meine Daumen

LG LaWe

bonanzaMARGOT - 04. Mai. 14, 15:36

danke fürs daumendrücken, lawe. das habe ich bei den vielen ungewissheiten bestimmt nötig.
ja, erstmal muss mich der käufer als mieter übernehmen. oder er will mich so schnell wie möglich raushaben, dann sollte er mir eine ablösesumme zahlen.
ich warte erstmal ab.

ich würde gern mal woanders meinen platz finden ..., aber ich weiß noch nicht wo.
SehnsuchtistmeineFarbe - 05. Mai. 14, 14:06

oha!

es geht rund! interessant! ich weiß, dass solche momente und zeiten durchaus, bei aller freude und lust an veränderung, ängste auslösen können. aber es bedeutet auch, wenn man sich eingehend mit den möglichkeiten beschäftigt (die man sieht!), dass man weiß, wo man steht, was man hat, worauf man verzichten möchte und worauf nicht und wohin es einen "eigentlich" zieht. ich wünsche dir ein von erfolg gekröntes denken und auch viel spaß, den das durchaus auch hat. es wird viel positive energie ausgelöst. und nachdem die erste entscheidung gefallen ist, immer wieder.
alles gute!
s.

bonanzaMARGOT - 05. Mai. 14, 19:52

danke für die guten wünsche, sehnsucht!
ich habe angst vor diesen veränderungen. nicht zu knapp. aber es kam der zeitpunkt, wo die "abwägung" in diese richtung ausfiel ... ich warte schon jahre darauf. und nun, wo es soweit ist, empfinde ich nichts besonderes dabei. ausser der angst ... aber diese angst hat man immer - sie versteckt sich nur manchmal hinter der gewohnheit.
ähnlich ging es mir damals nach dem abi. meine klassenkameraden feierten, und ich war einfach nur innerlich leer, weil ich die schule jahrelang gehasst hatte und schon längst fertig mit ihr war.
so geht es wohl auch manchen ehepaaren, die nur noch nebeneinander her leben. stirbt der eine, ist es weder eine erleichterung noch eine besondere wehmut. das leben geht weiter - und meistens gar nicht mal so schlecht, wenn man von einer gewissen scheiß zeit erlöst ist. so erlebte ich es jedenfalls bei einigen alten ehepaaren, die ich im altenheim u.a. begleiten und versorgen durfte.
na ja. egal. es kommt, wie`s kommt. die verantwortung für das eigene leben hat jeder selbst. ich bin nun schon ganz schön in die jahre gekommen. wer hätte das gedacht, dass ich mal über fünfzig werde? ich nicht.
und nun?
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