Gesundheitsreform, die wievielte?


Man kann nur hoffen für dieses Land, dass es nicht die letzte war. Herr Rösler, seines Zeichens Gesundheitsminister, lieferte eine reife Leistung ab!
Die Beitragszahler der gesetzlichen Krankenkassen dürfen ab 2011 mit Zusatzzahlungen rechnen, quasi als Einstieg in die Kopfpauschale. Gewinner der Reform sind die Arbeitgeber, die ab 2011 von Erhöhungen ausgespart bleiben, und die privaten Kassen, die auf viele neue Mitglieder hoffen dürfen. Verlierer ist der kleine Mann - er soll den Gürtel mal wieder enger schnallen, schließlich hat er darin schon Übung. Auf seine Kosten wird gespart. Er wird ausgepresst wie eine Zitrone. Bei über siebzig Millionen Beitragszahlern macht`s die Summe. Herr Rösler kann sich nicht vorstellen, dass für einen Rentner, eine Verkäuferin oder einen Altenpfleger 20-40 Euro pro Monat, die sie zukünftig mehr zahlen sollen, eine spürbare Minderung ihrer Lebensqualität bedeutet. Es läppert sich: Praxisgebühren, Zuzahlungen bei Medikamenten und nun die Kopfpauschale. Menschen mit geringem Verdienst werden besser nicht krank ...
Nun kann man von einem jungen, aufstrebenden FDP Politiker keine sozial verträgliche Politik erwarten. Das Volk wählte schwarz-gelb. Die Lobbyisten der Pharmaindustrie rannten also offene Türen ein.
Ich kann nur hoffen, dass die Bürger und Bürgerinnen dieses Landes rechtzeitig zur nächsten Wahl (2013) hellwach sind und diese unsozial agierende Politik abwählen!
Lange-Weile - 25. Sep. 10, 00:47

Verdopplung , Zuzahlungen, Kürzungen und Streichungen

Hallo Bo.,

..das sind die Zauberworte jeder Gesundheitsreform. Und mit einem strahlendem Lächeln tritt der Gesundheitsminister damit wieder in die Öffentlichkeit. Aus seine Klausur ist auch nichst besseres rausgekommen als bei seinen Vorgängern.

Wenn ich meinen alten Unterlagen stöbere, finde ich auch noch einen Steuererklärunge aus der Mitte der 90iger Jahre. Das ist ja gar nicht soooo lange her. Knappe 15 Jahre und damals zahlte ich 330 DM Beitrag in meine Kasse ein, in der ich immer noch bin.

Damals musste ich weder meine Praxisgebühr noch andere Zuzahlungem zum Rezept machen. Auch bekam ich noch mein Erkältunsgmittel sowie meine Lesebrille auf Rezept.

Es sind jetzt kaum 15 Jahre ins Land gegangen und die Zauberworte halfen den Kassen bislang nicht und den kleinen Mann schon gar nicht. Kaum zu glauben, was man auch einen schon mal besseren System gemacht hat.

Ich frag mich, wer steckt sich die ganze Kohle nur ein,
Die Verwaltung oder die Pharmaindustrie?

Zum Glück bin ich so selten krank, dass ich alle 3 Jahre vielleicht mal zum Arzt musss und außer Parazetamol bei Kopfschmerzen alle 4 Wochen brauch ich auch kein Medikament. Für die Kasse wohl sich ein Segen.

Aber weil das System ja auch eine Solidargemeinschaft beruht, will ich mich deshalb nicht so sehr in die Brust werfen, denn das Leben kann sich auch mal ruckartig ändern.

Trotzdem frag ich mich, wohin das noch führen soll - ich sehe keine Stabilisierung am Ende des Tunnels - und wenn die Entwicklung in den nächsten 15 Jahren ähnlich verläuft, wird Gesundheit für viele überhaupt noch bezahlbar ????

Die Zauberworte der Gesundheitsreform sind ja schon mehr als ausgereizt.

Gruß LaWe

bonanzaMARGOT - 25. Sep. 10, 12:47

mich überkommt bei solchen themen regelmäßig eine mischung aus angst, wut und ekel, dass mir beinahe schlecht wird. ähnlich geht`s mir auch, wenn ich nach längerem zurück in die tretmühle altenheim muss ...
es ist so niederschmetternd!
und diese arroganten minister-piephähne und -hennen grinsen auch noch frech in die kameras, wenn sie den armen leuten das geld aus der tasche ziehen. zwischen den zeilen sagen sie doch nichts anderes als: ihr seid selbst schuld, dass ihr arbeitslos seid; oder: hättet ihr fleißiger gelernt, würdet ihr jetzt mehr verdienen ...

an der staatsverschuldung sind sowieso immer die vorgänger schuld. ähnlich wie die arbeitgeber immer mit der globalisierung argumentieren und dem arbeitsplatzabbau drohen, argumentieren die politiker mit der verschuldung, wenn sie dem kleinen mann mal wieder in die tasche greifen ...
den reichen und den unternehmern lassen sie aber wohlweislich ihre pfründe - eine krähe hackt schließlich der anderen kein auge aus ... in diesen gehobenen kreisen.

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