Vor der 15. Nacht
Ich schlief mit Unterbrechungen bis halb Zwei. Da ich bereits wieder in die Nacht muss, kam ich gar nicht dazu, mich richtig umzustellen. Dementsprechend fühle ich mich: wie ausgekotzt und noch mal gegessen. Bin ich überhaupt richtig wach? Ein trüber Tag schaut zu mir in die kleine Wohnung. Es ist immer derselbe vertraute Anblick. Noch hängt alles voll Grün. Doch die Wände des alten Hauses sind kalt, und die Raumtemperatur hängt bei 19° Celsius fest. Sitze ich längere Zeit am Computer werden meine Hände und Gliedmaßen klamm. Dann und wann erhasche ich einen Blick auf die schemenhaften Umrisse meiner Nachbarin, die sich im Bad des Hauses gegenüber frisch macht - oben ohne ...
Sie hat eine ganz passable Figur, doch heute würde mich nicht mal eine nackte Angelina Jolie auf meinem Balkon anturnen. Oder doch? Ich werde es niemals wissen.
Heute Morgen im Halbschlaf machte ich mir allerlei blödsinnige Gedanken. Mal sehen, ob ich noch ein paar davon zusammen kratzen kann. Da war z.B. die Idee, dass man prinzipiell in die Zukunft reisen könnte. Anders als Bei Zeitreisen in die Vergangenheit gäbe es kein Paradoxon nach der Art, dass man einen Vorfahren umbrächte, und somit verhinderte, dass man selbst geboren wird. Nein, eine Reise in die Zukunft bedeutete nur, dass man die eigenen Urenkel (falls vorhanden) erleben könnte und überhaupt, wie die Welt in vielen Jahren aussähe, wenn man normalerweise längst zu Humus wurde. Wer sich mittels Kyrotechnik einfrieren lässt, tätigt also nichts anderes als eine Reise in die Zukunft. Das Problem dabei ist, dass man auch erst in der Zukunft erfährt, ob es mit dem Auftauen bzw. Aufwachen klappt.
Nun, wenn es nicht klappt - auch egal ... irgendwie, oder? Schließlich kriegt man nichts davon mit. Man verpennt die Zukunft einfach.
Ich dachte gar nicht speziell über das Verfahren nach, wie man in die Zukunft reisen könnte. Ich stellte mir vor, dass die Ufos, welche wir eigentlich einer außerirdischen Zivilisation zuordnen, in Wirklichkeit von der Erde sind, nur eben von zivilisierten Wesen weit, weit, weit in der Vergangenheit. Sie könnten z.B. eine hoch entwickelte Reptilienart sein. Warum sollten nur die Säugetiere für das Herausbilden intelligenten Lebens prädestiniert sein? Wir haben es genau genommen nur diesem Asteroideneinschlag in den Golf von Mexiko vor zig Millionen Jahren zu verdanken, dass die Evolution auf uns aufmerksam wurde. Die Theorie, die ich mir im Halbschlaf zusammenzimmerte, war also, dass es damals in grauer Vorzeit nicht nur dumme Saurier gab sondern auch hoch entwickelte, zivilisierte Reptilien mit der technischen Möglichkeit, in die Zukunft zu reisen.
Nachdem sie der herannahenden Katastrophe gewahr wurden, mussten sie sich überlegen, was zu tun sei, um sich zu retten. (Genau!) Sie flohen nicht ins Weltall auf einen fernen Planeten, sondern sie reisten einfach weit genug in die Zukunft. Dummerweise verpassten sie da den richtigen Absprung - und nun ist die Welt voll von uns, der Spezies Homo sapiens sapiens. Möglicherweise warten sie auch nur bis nach dem nächsten Asteroideneinschlag. 2029, hörte ich vor Kurzem von Professor Lesch in einer seiner Sendungen, könnte es wieder so weit sein. "Apophis" stürzt auf die Erde zu. Ich werde dann 67 sein, wenn ich vorher nicht auf der Talstraße sterbe. Der Autoverkehr wird immer brutaler. Eine Reise in die Zukunft wäre keine schlechte Option. Wenigstens so weit, bis der Tunnel endlich fertig gestellt wäre, der die Talstraße entlasten soll; oder so weit, dass es wieder bessere Rentenaussichten gäbe.
Nachts stehe ich oft auf der Terrasse des Altenheims, schaue in den Sternenhimmel und denke: kann mich hier niemand abholen?!
In drei Stunden fährt mein Bus. Ich befinde mich auf dem Weg in die Zukunft, unaufhaltsam, Minute für Minute, Tag für Tag ... - mit wenig erfreulichen Aussichten. Wenn ich die Alten sehe, weiß ich, wohin die Reise geht (- ohne Asteroideneinschlag oder Tod auf der Talstraße).
(Wenn Apophis der Erde gefaehrlich nahe kommt)
bonanzaMARGOT
- 07. Sep. 10, 16:05
- Nach der Nachtwache ist vor der Nachtwache
Amargeddon
ja so ein Jetlag ist anstrengend, wenn der Tag und Nachtrhytmus gestört ist. Aber der Kopf produziert dann auch ne Menge Gedanken, die interessant sind, anzuschauen.
Einige mutige Menschen mit viel Geld haben sich ja schon einfrieren lassen. Ob sie je wieder das Licht der Welt erblicken werden, werden wir sicher nicht mehr erfahren, obwohl es mich brennend interressieren würde.
Würde schon gern wissen, wie die Generationen, die nach mir kommen, dieWwelt weiter gestalten und vielleicht sogar weiter verunstalten , wie man heut kräftig damit am Zug ist.
Aber vielleicht spilet der Klimawandel ja auch keine Rolle mehr, wennn tatsächlch der Asteorid 2029 einschlägt und alles zu Nicht macht, was die Menschen sich geschaffen haben.
Der Film "Amargeddon" erinnern mich die Vorkehrungen, die getroffen werden sollten, damit der Asteorid die Erde nicht platt macht. Zwar war der Film bester Hollywood-Kitsch und das Ende wegen Kitschüberlastung kaum auszuhalten. Aber wenn damit das Ende real besser ausgehen würde, hätte ich nichts dagegen und ein Held kann mit `ner US-Fahne in der Hand todgeweiht die Welt retten.
In so ´ne Art Jetlag komme ich, wenn meine Tochter mit ihren 3 kleinen Hasen für ´ne Woche zu Besuch ist. Zwei von ihnen sitzen dann schon morgens zwischen 5 und 6 Uhr in meinem Bett und verlangen nach einer lustigen Oma. Weil mein Tag in der Regel aber immer erst um 9 Uhr beginnt, weiß ich so früh noch nicht mal, wie ich heiße, geschweige mit Späßen nur so um mich zu werfen.
Aber die Kleinen kennen keine Gnade und so lauf ich den Rest des Tages mit Schlaflidern durch den Tag ;-).
Ich hoffe, die letzte Nacht war ruhig und ohne unangenehme Vorfälle.
Gruß LaWe
hi lawe
nur gut, dass es liebe omis gibt ...
bruce willis wird 2029 zu alt sein, um die welt zu retten.
eigentlich wäre das eine klassische aufgabe für superman.
wer weiß, was für geheinnisvolle mächte sich auf der erde tummeln - aus der vergangenheit, aus dem weltall oder der geisterwelt.
vielleicht gibt`s auch mal wieder `ne eiszeit: dann werden wir alle unter einer eisdecke wie mammuts konserviert.
bibber! meine wohnung fühlt sich zur zeit ziemlich eisig an. 18° - der vermieter heizt noch nicht.
ja, ich bin im letzten nachtwachenblock. noch vier nächte, dann habe ich`s bis ende september geschafft, und das bedeutet: 2 wochen frei!
leider ist mir für eine reise noch keine zündende idee gekommen. zelten und radfahren ist bei dem wetter kein echtes vergnügen mehr.
das altenheim ist zur zeit voll belegt. demgemäß gibt`s nachts richtig was zu tun. ich hoffe, dass ich von unglücksfällen verschont bleibe.